Todesfälle bei jungen Störchen: Plastikabfälle als Ursache

Autor: dpa | Kategorie: Freizeit und Technik | 25.07.2023

Todesfälle bei jungen Störchen: Plastikabfälle als Ursache
Foto: Shutterstock / Marisa Estivill

In Sachsen-Anhalt sind junge Störche an Plastikabfällen gestorben. Ein Gemisch aus Folie, Schnüren und Isolierungsmaterial wurde im Magen eines Tieres gefunden. Das Landesamt für Verbraucherschutz hat eine Vermutung, warum die Tiere die Abfälle fraßen.

Im Saalekreis in Sachsen-Anhalt sind in den vergangenen Wochen vermehrt Todesfälle bei jungen Weißstörchen beobachtet worden. Bei der Sektion zweier Jungtiere wurde nun die Verstopfung des Magens mit Plastikabfällen als Todesursache festgestellt, wie das Landesamt für Verbraucherschutz (LAV) am Dienstag mitteilte.

Demnach war der Magen eines Storches, der im LAV untersucht wurde, unter anderem mit einem Gemisch aus Plastikfolien, Schnüren und Isolierung von Stromkabeln gefüllt. Diese Anteile waren den Angaben zufolge stark ineinander verschnürt, wodurch sich die Magenschleimhaut entzündete. Bei einem weiteren Jungstorch wurden ähnliche Befunde festgestellt. Andere Erkrankungen seien an den Tieren nicht festgestellt worden.

"Es ist anzunehmen, dass die unerfahrenen Jungtiere die Gummibänder mit Regenwürmern und anderen kleinen Beutetieren verwechseln", hieß es. Offen sei jedoch, wo sie die Möglichkeit hatten, die zahlreichen Gummibänder zu finden. "Möglicherweise haben die Tiere Zugang zu Entsorgungseinrichtungen, wie zum Beispiel einer Mülldeponie."

Zudem seien auch Fälle bekannt, in denen die Küken im Nest nach Regenfällen ertrunken oder unterkühlt sind, weil die Eltern zum Nestbau Folien und Verpackungsmüll verwendet haben und das Regenwasser dadurch nicht schnell genug abfließen konnte.

Nach Angaben des LAV gelten die Tiere in Deutschland gemäß des Bundesnaturschutzgesetzes als "streng bzw. besonders geschützt". Vergangenes Jahr meldete der Nabu, dass die anhaltende Trockenheit für den Nachwuchs der Störche oft den Tod bedeutet.

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