So überwintern Feigenbäume sicher – Tipps für Pflanzen im Topf und Beet

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Freizeit und Technik | 28.09.2025

Feige sicher überwintern: Mit dem richtigen Standort und Schutz trotzt der Kübel dem Winter.
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Der Feigenbaum bringt mediterranes Flair in unsere Breiten – doch der Winter kann eine Herausforderung für ihn sein. Mit unseren Expertentipps sind Sie bestens gerüstet, um Ihre Feige sicher durch die kalte Jahreszeit zu bringen.

Feigenbäume sind ein Garant für Urlaubsstimmung im eigenen Garten und erfreuen sich wachsender Beliebtheit – doch sobald die ersten Fröste drohen, stellt sich jedes Jahr die Frage: Bleibt der Feigenbaum draußen oder muss er ins Haus?

Wichtig ist hier vor allem, ob die Feige (Ficus carica) im Topf oder im Beet wächst. Während Beetfeigen relativ robust sind, benötigen junge Topfpflanzen oft zusätzlichen Schutz oder ein Winterquartier. Es kommt zudem auf Sorte, Alter und Standort an. Wer die richtige Strategie wählt, kann den Winter meistern und startet mit einer vitalen Feige in die neue Saison.

Feigenbaum im Beet: Winterschutz für die Feige

Die eigene Region spielt bei der Überwinterung eine große Rolle. Winterharte Sorten wie Bayernfeige, Bornholmfeige oder 'Brown Turkey' eignen sich besonders für mildere Regionen Deutschlands – etwa das Rheintal und Weinanbaugebiete. In diesen Gegenden können ältere, gut eingewurzelte Feigenbäume mit einfachem Winterschutz problemlos im Beet verbleiben.

Doch bei Dauerfrost oder eisigen Temperaturen sind zusätzliche Maßnahmen nötig:

  • Die Wurzeln werden mit einer dicken Mulchschicht, Reisig oder Kokosmatten geschützt.
  • Ein lockerer Mantel aus Laub oder Stroh um den Stamm bewahrt vor Frostschäden.
  • Wer ganz sicher gehen möchte, kann einen Ring aus Maschendraht um den Baum legen und mit isolierendem Material füllen.

Wenn Sie eine empfindlichere Sorte haben oder in einer kälteren Region leben, ist Kübelkultur mit frostfreier Überwinterung drinnen die bessere Wahl. In diesem Fall sollten Sie den Feigenbaum am besten gar nicht erst auspflanzen.

Feigen im Topf sollten den Winter an einem geschützten Platz verbringen.
Feigen im Topf sollten den Winter an einem geschützten Platz verbringen. (Foto: Shutterstock / Apins)

Die Feige im Topf überwintern: drinnen und draußen

Feigen im Topf sind flexibel – sie lassen sich bei nahender Kälte einfach umsiedeln und an einen geschützten Platz bringen. Aber Achtung: Die Wurzeln von Topfpflanzen sind dem Frost viel stärker ausgesetzt als die von Beetpflanzen und brauchen daher intensiven Schutz.

  • Der ideale Platz im Freien ist eine windgeschützte Hausecke oder unter einem Vordach – bevorzugt sonnig und nach Süden ausgerichtet.
  • Der Topf sollte im Winter auf Styropor, Holz oder einem anderen wärmedämmenden Untergrund stehen.
  • Die Gefäßwand sollte mit Jute, Vlies oder Luftpolsterfolie umwickelt werden.
  • Alternativ den Topf in einen größeren Behälter stellen und die Zwischenräume mit Stroh oder Laub ausfüllen.

Junge Feigen oder empfindliche Sorten sollten an dunklen, kühlen Orten überwintert werden – zum Beispiel im Keller, in der Garage oder im Gartenhaus. Feigen werfen im Herbst ihre Blätter ab und benötigen daher wenig Licht und nur geringe Wassermengen.

Winterruhe für die Feige

Ob im Topf oder Beet: Während der Winterruhe benötigt der Feigenbaum fast kein Wasser und sollte keinesfalls gedüngt werden. Zu viel Feuchtigkeit kann zu Wurzelschäden führen, da die fehlenden Blätter die Verdunstung verhindern. Regelmäßige Kontrollen lohnen sich, insbesondere im Topf, wo Schädlinge wie Schildläuse oder Spinnmilben auftreten können.

Nach dem Winter: Frisch in die neue Saison starten

Sobald die frostigen Nächte vorbei sind und die Temperaturen wieder steigen, ist es Zeit, den Feigenbaum aus seinem Winterquartier zu holen oder den Winterschutz im Garten zu entfernen. Dies ist in der Regel im April bis Anfang Mai der Fall, wenn die ersten frischen Blattknospen sichtbar werden.

Ein entscheidender Schritt nach der Winterruhe ist die langsame Gewöhnung an die Sonne. Wenn der Baum den Winter in einem dunklen Raum verbracht hat, kann direkte Sonneneinstrahlung zu Sonnenbrand an den jungen Blättern führen. Stellen Sie die Feige deshalb zunächst an einen halbschattigen Ort und erhöhen Sie die Sonneneinstrahlung schrittweise. Auch an kühlere Nächte, die bis Mitte Mai noch auftreten können, sollte der Baum langsam gewöhnt werden.

Mit dem Ende der Winterruhe beginnt auch wieder die aktive Wachstumsphase. Nun ist es Zeit, die Feige wieder regelmäßig zu gießen und mit Nährstoffen zu versorgen. Das Frühjahr ist auch der ideale Zeitpunkt für einen Rückschnitt, um erfrorene Triebe zu entfernen, die Form zu korrigieren oder die Pflanze zu verjüngen. Wenn der Feigenbaum im Topf wächst und stark gewachsen ist, kann es auch an der Zeit sein, ihn in einen größeren Kübel umzutopfen.

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