Schnee auf den Pflanzen im Garten: Schützend oder schädlich?

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Freizeit und Technik | 15.01.2024

Schadet der Schnee im Garten den Pflanzen?
Foto: Shutterstock / Andrew Fletcher

In vielen Regionen hat es geschneit – auf dem Rasen und auf den Pflanzen im Garten liegt eine dicke Schneeschicht. Diese kann die Pflanzen schützen, unter Umständen aber auch schaden. Hier erfahren Sie, wann der Schnee liegen bleiben darf und wann Sie ihn besser entfernen sollten.

Leicht überzuckert oder mit einer dicken Schneeschicht bedeckt: Schnee sieht im Garten schön aus, vor allem, wenn die Sonne die Kristalle glitzern lässt. Hobbygärtnerinnen und -gärtner sind jedoch oft unsicher, was sie mit dem Schnee machen sollen: Entfernen oder besser liegen lassen?

Die gute Nachricht lautet: Den allermeisten Pflanzen schadet der Schnee überhaupt nicht. Vor allem frischer, leichter Schnee ist unproblematisch und schützt mehr, als er schadet.

Schnee wärmt den Boden und schützt die Pflanzen

Schnee ist ein natürlicher Schutz vor eisiger Kälte und wirkt wie eine Isolierschicht. Unter einer lockeren Schneedecke sinken die Temperaturen kaum unter null Grad – selbst wenn die Lufttemperatur deutlich niedriger ist. Verantwortlich dafür ist die geringe Wärmeleitfähigkeit von trockenem und lockerem Schnee.

Wenn Schnee liegt, sind viele Knollen, Wurzeln und Samen besser geschützt, als wenn es Temperaturen unter null Grad hat, dafür aber keinen Schnee. Schnee schützt auch vor starkem Wind und direkter Sonneneinstrahlung.

Wann Sie den Schnee entfernen sollten 

Wenn der Schnee allerdings antaut und schwer wird, kann er problematisch werden. Vor allem empfindliche Pflanzen wie Rosen, Hortensien und manche Kübelpflanzen leiden unter einer nassen und schweren Schneedecke. Auch Äste von immergrünen, feinverzweigten Gehölzen oder alten Bäumen können unter der Schneelast leicht brechen.   

Die Dolden von Hortensien sind im Winter ein schöner Hingucker. Die Wurzeln sollten Sie durch Laub oder Mulch schützen.
Die Dolden von Hortensien sind im Winter ein schöner Hingucker. Die Wurzeln sollten Sie durch Laub oder Mulch schützen. (Foto: Shutterstock / tativophotos)

Bei immergrünen Hecken, Gehölzen und alten Bäumen sollten Sie den Schnee regelmäßig abschütteln (am besten solange der Schnee noch leicht und pulvrig ist).

Auch Ziergras und Bambus kann bei viel Schnee umknicken. Deshalb: Am besten den Schnee entfernen.

So schadet der Schnee im Garten nicht

  • Nicht nur empfindliche Pflanzen, auch Gartenhäuser und Gewächshäuser sollten regelmäßig vom Schnee befreit werden.
  • Pflanzen wie Rosen und Hortensien sollten Sie rechtzeitig vor Winterbeginn in ein schützendes Vlies oder Ähnliches hüllen.
  • Generell gilt: Eine dicke Schicht aus Laub, Mulch oder Zweigen hilft, die Wurzeln warmzuhalten.
  • Nach Möglichkeit nicht zu viel auf dem Rasen herumlaufen, wenn Schnee darauf liegt. Wenn der Schnee durch das Gewicht verdichtet, verschlechtert sich die Luftzirkulation. In der Folge können sich Pilzkrankheiten leichter ausbreiten.

Sollte man den Schnee vom Rasen entfernen?

Sorgen, dass der Rasen unter dem Schnee erfriert, müssen Sie sich nicht machen: Die Schneeschicht schützt die Grashalme vor Kälte und Wind.

Problematisch wird der Schnee jedoch, wenn Sie die Rasenfläche betreten: Die gefrorenen Halme können leicht brechen. Außerdem wird durch die Belastung die Luftzirkulation gestört, Pilze (z.B. Schneeschimmel) und andere Krankheiten können sich leichter ausbreiten.

Liegt Schnee auf dem Rasen, helfen diese Tipps:

  • Den Schnee auf der Rasenfläche nicht weg schippen, sondern liegen lassen.
  • Am besten den Rasen erst wieder betreten, wenn der Schnee geschmolzen und der Boden aufgetaut und trocken ist.
  • Herbstlaub regelmäßig entfernen, aber nicht wegwerfen.
  • Wenn Sie auf angrenzenden Gartenwegen oder der Terrasse Schnee schippen, ist es keine gute Idee, diesen auf der Rasenfläche zu lagern.

Gießen bei Schnee

Was viele nicht wissen: Im Winter ist die Gefahr von zu wenig Wasser für die Pflanzen größer als die Gefahr von zu eisiger Kälte. In Regionen, in denen es viel schneit und wenig regnet, kommt die Feuchtigkeit oft nicht bis zu den Wurzeln. Erst recht, wenn der Boden gefroren ist. 

Vor allem immergrüne Pflanzen und Kübelpflanzen sollten Sie auch im Winter regelmäßig mit Wasser versorgen. Gießen Sie nur an frostfreien Tagen und verwenden Sie nach Möglichkeit Regenwasser. 

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