Rote Bete besser im Sommer oder Herbst ernten?

Autor: Redaktion (bw)/dpa | Kategorie: Freizeit und Technik | 02.08.2023

Rote Bete ernten: Der Zeitpunkt entscheidet über den Geschmack
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Die Rote Bete ist das Gemüse 2023/24. Je nachdem, ob Sie die Knollen zu Salat verarbeiten oder einlegen wollen, sollten Sie die Rote Bete zu einem unterschiedlichen Zeitpunkt ernten. Wir erklären, warum.

Das traditionelle Wurzelgemüse liegt voll im Trend – und wurde vom Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt als "Gemüse des Jahres 2023/24" ernannt. Denn die Knolle kann mehr als manch einer vermutet: Bekannt ist Rote Bete vor allem als Sauerkonserve – sie macht sich aber auch gut in Risotto, Püree oder Suppe und als Ofengemüse. Roh schmeckt die rote Knolle im Salat, Smoothie oder als Carpaccio, zum Beispiel in Kombination mit Ziegenkäse und Rucola. Selbst die jungen Blätter schmecken, etwa im Salat.

Neben der klassischen Roten Bete gibt es rot-weiß gestreifte, weiße oder gelb-orangefarbene Varianten. 

Rote Bete hat auch in Bezug auf unsere Gesundheit einiges zu bieten: Sie enthält viele Vitamine sowie Mineralstoffe und hat einen hohen Eisen- und Folsäuregehalt. "So kann sie das Immunsystem stärken, Blutdruck und Cholesterin günstig beeinflussen. Sie hemmt entzündungsfördernde Enzyme und hat eine positive Wirkung auf Knochenstoffwechsel, Muskelwachstum und Gehirnfunktion", erklärt der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt.

Rote Bete anbauen: Nichts leichter als das

Rote Bete lässt sich unkompliziert im Garten anbauen. Wichtig sind folgende Punkte:

  • Rote Bete benötigt viel Sonne.
  • Der Boden sollte humusreich und gut vorbereitet sein. Dazu am besten Kompost unterarbeiten.
  • Aussaat ab Ende April bis Anfang Juni ins Freiland, bis zu den Eisheiligen mit Schutzvlies abdecken.
  • Für die Aussaat eine Saatrille ziehen und die Samen dann mit Erde bedecken.
  • Die Rote Bete kommt durch die Knollenbildung auch mit wenig Wasser klar. Wenn Sie die Knollen jedoch regelmäßig gießen, verhindern Sie, dass sie verholzt.
  • Wenn die Blätter fleckig werden und sich verfärben, ist das ein Zeichen, dass die Rüben erntereif sind.

Rote Bete ernten: zwischen Juli und Oktober

Die Erntezeit der Roten Bete liegt zwischen Juli und Oktober – abhängig davon, wann man sie ausgesät hat und wie man die Knolle essen möchte. Drei bis vier Monate nach Aussaat kann die Rote Bete geerntet werden.

  • Junge Früchte (ungefähr Golfballgröße) sind zarter als ältere, sie schmecken mild und leicht süßlich.
  • Größere Rote Bete-Knollen (maximal Tennisballgröße) schmecken weniger ausgeprägt, sie eignen sich fürs Einlagern.
Sobald die Blätter fleckig werden, ist die Rübe erntereif.
Sobald die Blätter fleckig werden, ist die Rübe erntereif. (Foto: Shutterstock / Denis Shitikoff)

"Die ausgereiften Knollen im Herbst schmecken erdig, süß und haben den typischen Rote-Bete-Geschmack", sagt Claudia Weigel vom Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt (VEN). Wer aber knackige Knollen für einen Salat sucht, kann auch die noch kleinen Knollen des Sommers ernten.

Zum Kochen oder Einlegen seien die großen Knollen besser, ergänzt Weigel. "Zum Lagern eignen sich nur die Vollreifen." Diese sollten spätestens im Oktober vor den ersten Frösten aus dem Beet geholt werden, rät der VEN.

Gesundheitsschädliche Nitrateinlagerung senken

Bei der Ernte wird das Gemüse am besten am Morgen mit einer Grabegabel erst mal nur angehoben, so dass die Feinwurzeln abreißen. Am Nachmittag oder am nächsten Tag wird die Knolle dann vollständig ausgegraben.

Der Grund: Rote Bete können Nitrat speichern, das zu Nitrit umgewandelt und dann gesundheitsschädlich werden kann. Weil der Stoff nachts von den Pflanzen aufgenommen wird, ist er früh noch vollständig gespeichert. Hebt man die Knollen also aus der Erde und lässt sie erst mal liegen, baut sich das Nitrat ab, so der VEN.

Fürs Einlagern kommen die Knollen etwa in eine Kiste mit Sand oder Erde, was das Austrocknen verhindert. So hält sich das Gemüse laut Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen im Keller oder im Gartenhäuschen bei Temperaturen über vier Grad bis lange in den Winter hinein.

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