Regrowing: Gemüse auf der Fensterbank nachwachsen lassen – so einfach gelingt's

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Freizeit und Technik | 13.02.2024

Regrowing: Pflanzen nachwachsen lassen und Abfall vermeiden
Foto: Shutterstock/On SET

Gemüsereste müssen nicht zwingend in die Biotonne – sie können auch genutzt werden, um daraus neues Gemüse wachsen zu lassen. Bei welchen Sorten das funktioniert, erfahren Sie hier.

Regrowing: So nennt sich das Experiment, bei dem – mit einem kleinen Trick – aus altem Gemüse junges wird. Regrowing, also das Nachwachsenlassen, verkleinert die Abfallmenge, spart Geld und macht Spaß. Wobei der Spaß dabei an erster Stelle steht. Der Ernteertrag fällt eher übersichtlich aus und wird Ihnen kaum den wöchentlichen Gang auf den Markt ersetzen.

Vor allem für Kinder ist es aber eine tolle Erfahrung, zu sehen, wie sich aus Gemüseabfällen neues Leben entwickelt. Denn beim Regrowing wachsen weder vollständige Karotten noch ganze Salatköpfe nach. Dafür aber viel zartes Grün, das sich zum Würzen, Garnieren oder als Zutat für den nächsten Smoothie eignet.

Wie funktioniert das Regrowing von Gemüse?

Regrowing liegt im Trend und bedeutet nichts anderes, als Gemüse nachwachsen zu lassen. Die Methode basiert auf der vegetativen Fortpflanzung, die auf der Zellteilung bei ein und derselben Mutterpflanze beruht – ganz ohne Blüte, Befruchtung oder der Ausbildung von Samen.

Voraussetzungen für einen Ernteerfolg:

  • Temperaturen über 20 Grad
  • viel Licht
  • hochwertige Erde
  • genügend (aber nicht zu viel) Feuchtigkeit
  • regelmäßig frisches Wasser
  • Die Gemüsereste müssen gesund und nicht zu alt sein.
  • Verwenden Sie am besten Bio-Gemüse, weil es nicht mit Keimhemmern behandelt wurde.
  • Arbeiten Sie immer mit sauberen Gerätschaften, um die Gefahr von Bakterien und Pilzen kleinzuhalten.
  • Messer sollten grundsätzlich scharf sein.
  • Geduld! Das erste Grün zeigt sich oft schnell. Bis Sie aber ernten können, vergehen oft einige Wochen.

Frühling und Frühsommer sind optimal fürs Regrowing. In dieser Zeit ist das Verhältnis von Licht und Wärme optimal.

Bei Frühlingszwiebeln funktioniert das Regrowing besonders einfach.
Bei Frühlingszwiebeln funktioniert das Regrowing besonders einfach. (Foto: Shutterstock/Mehriban A)

Regrowing: Welche Pflanzen eignen sich?

Das Nachwachsenlassen funktioniert bei vielen Gemüsesorten. Diese sechs eignen sich besonders gut:

  1. Frühlingszwiebeln
  2. Ingwer
  3. Karotten
  4. Romana-Salat
  5. Staudensellerie
  6. Zwiebeln

Die generelle Anleitung fürs Regrowing lautet:

  • Das Gemüse gut 2 cm über der Wurzel abschneiden,
  • dann ins Wasser (oder in Erde) stellen – und abwarten.
  • Nach etwa einer Woche kann das Regrow-Pflänzchen dann in Anzuchterde gesetzt werden.

#1: Frühlingszwiebel: Regrow-Anleitung

    Gut zu wissen: Frühlingszwiebeln wachsen in Erde oder Wasser nach. Für das Indoor-Regrowing-Experiment empfiehlt sich die Wassermethode.

    • Geben Sie einige Kieselsteine in eine Wasserschüssel und platzieren Sie die 2 bis 3 cm lange Enden der Frühlingszwiebeln dazwischen. Die Wurzeln zeigen dabei nach unten.
    • In dem Gefäß sollte so viel Wasser sein, dass die untere Hälfte der Zwiebeln bedeckt ist.
    • Die grünen Blätter, die nachwachsen, können Sie abschneiden und fürs Kochen verwenden.

    #2: Ingwer: Nachzucht der scharfen Knolle

    Gut zu wissen: Voraussetzung für den Erfolg ist, dass der Ingwer ein Auge oder eine Sprossspitze hat. Die Knollen sind erst nach acht bis zehn Monaten reif für die Ernte.

    • Schneiden Sie ein Stück Ingwer mit einem Auge ab (2 bis 3 cm) und lassen Sie es zwei Tage an der Luft trocknen.
    • Stecken Sie den Ingwer in die Erde. Das Auge zeigt dabei nach oben. Bedecken Sie den Ingwer ca. 3 cm hoch mit Erde.
    • Nach drei bis vier Monaten zeigen sich gut entwickelte Sprosse.

      #3: Karotten nachwachsen lassen

      Gut zu wissen: Die Möhre selbst wächst nicht nach – dafür aber ihr frisches Grün, das sich wie Petersilie verwenden lässt.

      • Schneiden Sie den oberen Teil der Karotte mit ein bisschen Grün ab. Drücken Sie die Karotte mit der Schnittfläche nach unten in die Erde. Der obere Teil sollte aus der Erde ragen.

        #4: Romana-Salat

        Gut zu wissen: Nicht nur Romana-, auch Kopfsalat wächst problemlos nach. Die neuen Blätter sind etwas kleiner als die ursprünglichen, schmecken aber hervorragend. Wenn der Salat allerdings anfängt, von unten oder innen zu faulen, müssen Sie ihn im Biomüll entsorgen.

        • Den unteren Teil des Strunks (samt Herz) ins Wasser stellen. Das Wasser sollte nicht zu tief sein, da die Blätter schnell faulen, wenn sie im Wasser stehen.
        • Wasser regelmäßig wechseln. Wenn sich neue Blätter bilden, ist es Zeit für einen Umzug in Anzuchterde.

        Tipp: Wenn das Glas zu groß ist, können Sie den Strunk mit vier Zahnstochern fixieren, die auf dem Glasrand aufliegen.

        #5: Sellerie

        Gut zu wissen: Die nachwachsenden Teile schmecken aromatischer als die Mutterpflanze.

        • Unteres Stück der Selleriestaude (ca. 6 cm) in ca. 2 cm Wasser stellen.
        • Wenn sich Wurzeln bilden, können Sie die Pflanze in Erde einpflanzen.

        #6: Zwiebel nachwachsen lassen

        • Schneiden Sie eine Zwiebel, die bereits keimt, in der Mitte (von oben nach unten) durch. Setzen Sie die Zwiebel in Erde. Der Keim sollte dabei herausschauen.
        • Die grünen Triebe, die beim heimischen Regrowing nachwachsen, können Sie ernten und wie Frühlingszwiebeln verwenden.

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