Rasen düngen: Wann ist der richtige Zeitpunkt und welcher Dünger eignet sich?

Autor: Lena Rauschecker | Kategorie: Freizeit und Technik | 21.03.2022

Welcher Dünger für den Rasen und wann ist der richtige Zeitpunkt? Was Sie beim Düngen Ihres Rasens beachten sollten.
Foto: welcomia / Shutterstock

Ein sattgrüner, gesunder Rasen benötigt Nährstoffe. Durch regelmäßiges Düngen können Sie das Grün bedarfsgerecht versorgen. Doch wann und wie oft benötigt Rasen eigentlich Dünger – und welcher organische Rasendünger bietet sich dafür an?

  • Für einen gesunden Rasen ist ein Düngen mehrmals im Jahr empfehlenswert.
  • Geübte Gärtner können per Hand düngen. Für Einsteiger empfiehlt sich ein Streuwagen.
  • Ein organischer Rasendünger hat eine längere Düngewirkung als rein mineralische Rasendünger.

Ein sattgrüner Rasen wie aus dem Gartenkatalog hat einen hohen Bedarf an Nährstoffen. Wer seinen Rasen regelmäßig mäht, entzieht ihm jedoch Blattmasse und damit auch Nahrung. Durch ein regelmäßiges Düngen geben Sie dem Rasen wichtige Nährstoffen zurück.

Rasen düngen: Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Die Deutsche Rasengesellschaft wie auch die meisten Hersteller von Rasendünger empfehlen bei normal belastetem Rasen drei Düngungen pro Jahr: eine im März/April, eine im Juni und eine kaliumreiche Düngung im September.

Der optimale Zeitpunkt für die erste Düngung im Frühling ist, wenn die Natur erwacht und die Temperaturen auf mindestens zehn Grad ansteigen. Düngen Sie am besten, wenn Regen angekündigt ist. Regnet es die Tage nach dem Düngen nicht, sollten Sie den Rasen wässern.

Auch wichtig im Frühjahr: Wann sollte man den Rasen im Frühjahr zum ersten Mal mähen?

Gräser benötigen vor allem Stickstoff (N), Phosphor (P), Kalium (K) und Magnesium (M). Stickstoff sorgt für das Wachstum und eine schöne Grünfärbung, Phosphor für das Wurzelwachstum. Kalium macht den Rasen belastbar und stärkt ihn gegen Trockenheit, Kälte und Krankheiten. Magnesium hilft bei der Bildung von Chlorophyll, das zur Photosynthese benötigt wird.

Bei einer stärkeren Beanspruchung ist unter Umständen eine vierte, besonders kaliumreiche Ausbringung im Oktober ratsam, um den Rasen winterhart zu machen. Auch Gräser im Schatten von Bäumen, die dem Boden ebenfalls Nährstoffe entziehen, benötigen oft eine zusätzliche Stärkung.

Mähen entzieht dem Rasen Nährstoffe, regelmäßiges Düngen gibt sie dem Rasen zurück.
Mähen entzieht dem Rasen Nährstoffe, regelmäßiges Düngen gibt sie dem Rasen zurück. (Foto: CC0 / pixabay / Pexels)

Aber wie können Sie einen Nährstoffmangel im Rasen eigentlich erkennen? Das ist sehr einfach: Wächst der Rasen nur noch spärlich und wechselt seine Grünfärbung bereits ins Gelbliche, fehlen dem Rasen ziemlich sicher Nährstoffe. Ein Nährstoffmangel ist auch wahrscheinlich, wenn sich zwischen den Gräsern andere, eigentlich weniger durchsetzungsfähige Pflanzen ihren Weg bahnen.

Die flachwurzeligen Gänseblümchen zum Beispiel könnten unter normalen Umständen gegen einen gesunden Rasen nicht bestehen. Andere sogenannte Zeigerpflanzen sind etwa Löwenzahn oder Roter Sauerklee.

Zum Weiterlesen: Rasen pflegen: 6 Tipps für einen schönen Rasen

Rasen düngen: So gelingt es ganz einfach

Für ein gelungenes Düngen sollte der Rasen relativ kurz geschnitten sein. Mähen Sie den Rasen deshalb am besten ein paar Tage zuvor. Direkt nach dem Düngen sollten Sie den Rasen nicht mähen, warten Sie besser ein bis zwei Wochen ab.

Düngen Sie den Rasen dann nach den Dosierungsangaben auf der Verpackung des Düngemittels. Bei mineralischem Dünger können Sie mit gutem Gewissen weniger Dünger verwenden als auf der Verpackung angegeben. Viel hilft hier nicht viel: Ein überdüngter Rasen verfärbt sich braun und sieht schnell verbrannt aus.

Düngen per Hand oder mit Streuwagen?

Das Düngen per Hand empfiehlt sich nur für geübte Gärtnerinnen und Gärtner. Es ist nicht ganz leicht, den Dünger gleichmäßig auf dem Rasen zu verteilen. Für Einsteiger bietet sich deshalb das Rasendüngen mit einem Streuwagen an. Dieser stellt eine gleichmäßige Verteilung des Rasendüngers sicher – vorausgesetzt, Sie ziehen ihn in einheitlichen Bahnen über den Rasen.

Mit einem Streuwagen können Sie Ihren Rasen gleichmäßig düngen.
Mit einem Streuwagen können Sie Ihren Rasen gleichmäßig düngen. (Foto: Shutterstock / The Toidi)

Tipp: Da Sie einen Streuwagen nur dreimal im Jahr benötigen, können Sie ihn sich womöglich auch bei einem Nachbarn ausleihen oder die Anschaffung gemeinsam vornehmen.

Nach dem Düngen sollten Sie den Rasen wässern, damit sich der Dünger gut auflöst. Mit einem Rasensprenger oder Rasenregner, den Sie an den Gartenschlauch anschließen, gelingt das ohne Mühe.

Rasen düngen mit organischem Rasendünger?

Beim Rasendüngen können Sie zwischen organischem und mineralischem Rasendünger wählen. Organische Rasendünger bestehen aus recycelten Pflanzenabfällen und/oder tierischen Materialien wie Hornspänen, Borsten oder Knochenmehl. Mikroorganismen zersetzen die jeweiligen Zutaten wie in einem Komposthaufen, wodurch die enthaltenen Nährstoffe nach und nach in den Boden gelangen.

Organische Dünger gelten als besonders natürlich und unbelastet. Ihre Düngewirkung hält länger vor als die von rein mineralischen Düngern, setzt allerdings auch deutlich langsamer ein und verläuft unkontrollierter als bei Mineraldüngern, die ausschließlich aus Nährstoffsalzen bestehen.

Unser Rasen-Tipp für die Umwelt: Ein natürlicher Rasen mit Löwenzahn und Gänseblümchen freut die Insekten. Ein bunter Blumenrasen aus heimischen Wildpflanzen ist die ökologischste Variante – und eine sehr schöne Alternative zum "englischen Rasen". Auch Klee müssen Sie nicht unbedingt aus dem Rasen zupfen, nur Kinder sollten beim Spielen vorsichtig sein, dass sie auf keine Biene treten.

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