- Für einen gesunden Rasen ist ein Düngen mehrmals im Jahr empfehlenswert.
- Geübte Gärtner können per Hand düngen. Für Einsteiger empfiehlt sich ein Streuwagen.
- Ein organischer Rasendünger hat eine längere Düngewirkung als rein mineralische Rasendünger.
Ein sattgrüner Rasen wie aus dem Gartenkatalog hat einen hohen Bedarf an Nährstoffen. Wer seinen Rasen regelmäßig mäht, entzieht ihm Blattmasse und damit auch Nahrung. Durch ein regelmäßiges Düngen geben Sie dem Rasen wichtige Nährstoffen zurück.
Rasen düngen: Wann ist der richtige Zeitpunkt?
Die Deutsche Rasengesellschaft und auch die meisten Hersteller von Rasendünger empfehlen bei normal belastetem Rasen drei Düngungen pro Jahr: eine im März/April, eine im Juni und eine kaliumreiche Düngung im September.
Bei stärkerer Beanspruchung ist unter Umständen eine vierte, besonders kaliumreiche Ausbringung im Oktober ratsam, um den Rasen winterhart zu machen. Auch Gräser im Schatten von Bäumen, die dem Boden ebenfalls Nährstoffe entziehen, benötigen oft eine zusätzliche Stärkung.

Aber wie lässt sich Nährstoffmangel des Rasens eigentlich erkennen? Das ist sehr einfach: Wächst der Rasen nur noch spärlich und wechselt seine Grünfärbung bereits ins Gelbliche, fehlen dem Rasen ziemlich sicher Nährstoffe. Ein Nährstoffmangel ist auch wahrscheinlich, wenn sich zwischen den Gräsern andere, eigentlich weniger durchsetzungsfähige Pflanzen ihren Weg bahnen.
Die flachwurzeligen Gänseblümchen zum Beispiel könnten unter normalen Umständen gegen einen gesunden Rasen nicht bestehen. Andere sogenannt Zeigerpflanzen sind etwa Löwenzahn oder Roter Sauerklee.
Zum Weiterlesen: Rasen pflegen: 6 Tipps für einen schönen Rasen
Rasen düngen: So gelingt es ganz einfach
Für ein gelungenes Düngen sollte der Rasen relativ kurz geschnitten sein. Mähen Sie den Rasen deshalb am besten ein paar Tage zuvor.
Düngen Sie den Rasen dann nach den Dosierungsangaben auf der Verpackung des Düngemittels. Bei mineralischem Dünger können Sie mit gutem Gewissen weniger Dünger verwenden als auf der Verpackung angegeben. Viel hilft hier nicht viel: Ein überdüngter Rasen verfärbt sich braun und sieht schnell verbrannt aus.
Düngen per Hand oder mit Streuwagen?
Das Düngen per Hand empfiehlt sich nur für geübte Gärtner. Es ist nicht ganz leicht, den Dünger gleichmäßig auf dem Rasen zu verteilen. Für Einsteiger bietet sich deshalb das Rasendüngen mit einem Streuwagen an. Dieser stellt eine gleichmäßige Verteilung des Rasendüngers sicher – vorausgesetzt, Sie ziehen ihn in einheitlichen Bahnen über den Rasen.
Nach dem Düngen sollten Sie den Rasen wässern, damit sich der Dünger gut auflöst. Mit einem Rasensprenger oder Rasenregner, den Sie an den Gartenschlauch anschließen, gelingt das ohne Mühe.

Rasen düngen mit organischem Rasendünger?
Beim Rasendüngen können Sie zwischen organischem und mineralischem Rasendünger wählen. Organische Rasendünger bestehen aus recycelten Pflanzenabfällen und/oder tierischen Materialien wie Hornspänen, Borsten oder Knochenmehl. Mikroorganismen zersetzen die jeweiligen Zutaten wie in einem Komposthaufen, wodurch die enthaltenen Nährstoffe nach und nach in den Boden gelangen.
Organische Dünger gelten als besonders natürlich und unbelastet. Ihre Düngewirkung hält länger vor als die von rein mineralischen Düngern, setzt allerdings auch deutlich langsamer ein und verläuft unkontrollierter als bei Mineraldüngern, die ausschließlich aus Nährstoffsalzen bestehen.
Rasendünger-Test von ÖKO-TEST
Doch verdienen organische Dünger ihr grünes Image auch wirklich? Wir haben elf Rasendünger ins Labor geschickt. Nur vier der getesteten Dünger schnitten "gut" oder "sehr gut" ab.
Zu den Hauptproblemen zählten eine zu hohe Schadstoffbelastung und fragwürdige Nährstoffangaben auf den Verpackungen. In acht Testprodukten wies das von uns beauftragte Labor Rückstände von insgesamt 17 Pestiziden nach – darunter krebsverdächtiges Glyphosat und mehrere gewässergefährdende Substanzen.
Unser Rasen-Tipp für die Umwelt: Ein natürlicher Rasen mit Löwenzahn und Gänseblümchen freut die Insekten. Ein bunter Blumenrasen aus heimischen Wildpflanzen ist die ökologischste Variante – und eine sehr schöne Alternative zum "englischen Rasen".
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