Es wirkt, als hängen viele kleinen Lampions am Strauch. Im Inneren befindet sich eine Frucht, die leicht säuerlich-süßlich schmeckt: Die Physalis erinnert in Größe und Form an Cocktailtomaten – kein Wunder, die Nachtschattengewächse sind auch mit der Tomate verwandt.
Ursprünglich kommt die Physalis aus Südamerika (daher auch der Name Andenbeere), es gibt aber etliche Sorten, die bei uns gut gedeihen und reichlich Früchte tragen. Die beliebte Frucht können Sie ganz einfach im Kübel im Garten oder auf dem Balkon anbauen. Sie ins Beet zu pflanzen, ist keine gute Idee, denn die Physalis ist nicht winterhart und sollte an einem frostfreien Ort überwintern.
Überwintern der Physalis: Standort, Temperatur und Pflege
Im Herbst ist es Zeit, Ihre Physalis auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten. Die Pflanze ist nicht winterhart – Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt sind zu niedrig. Ideal ist ein kühler, frostfreier Ort wie Keller, Wintergarten oder ein helles Treppenhaus.
Wichtige Punkte:
- Temperatur: 5-10 °C. Große Temperaturschwankungen verträgt die Physalis nicht gut, deshalb sollten Sie auf einen gleichmäßig kühlen Standort achten.
- Licht: Dunkel oder hell. Wenn Sie die Pflanze dunkel überwintern, ist es sinnvoll, sie ab Februar langsam wieder ans Licht zu gewöhnen und allmählich die Wassergaben zu erhöhen.
- Gießen: Mäßig und nur gelegentlich.
- Triebe: Lange, dünne Triebe zurückschneiden, sie rauben unnötig Energie.
- Früchte: Unreife Früchte können an der Pflanze verbleiben, sie reifen dort meist nach.

Physalis überwintern mit Stecklingen: So klappt es
Für alle, die nicht genügend Platz für eine große Kübelpflanze haben oder ihre bestehende Pflanze ersetzen möchten, eignen sich Stecklinge. Am besten schneidet man im Herbst einen etwa zehn Zentimeter langen Seitentrieb aus der Blattachsel ab, steckt ihn zu einem Drittel in Pflanzerde und gießt mäßig.
An einem hellen, warmen Platz und unter einer Tüte entwickelt der Steckling nach zwei bis drei Wochen Wurzeln. Sobald neue Blätter erscheinen, kann der Steckling ins Winterquartier gestellt werden. Ein Vorteil: Diese Stecklinge tragen meist schon ab Juli Früchte im nächsten Jahr.
Physalis aus Samen ziehen: Tipps
Ab Januar können Sie die Physalis aus Samen ziehen. Zwar ist das auch später im Jahr möglich, dann tragen die Pflanzen aber auch ihre ersten Früchte entsprechend später. Und die Erntezeit wird vergleichsweise kurz ausfallen.
Für die Aussaat die Samen in einen Topf geben, mit etwas Anzuchterde abdecken. Zwei Wochen später keimen die ersten Pflänzchen. Wichtig ist ein warmer, heller Standort, zum Beispiel eine sonnige Fensterbank oder ein heller Platz mit Fußbodenheizung.
Wenn die Jungpflanzen etwas herangewachsen sind, werden sie einzeln in Töpfe gesetzt – und nach und nach die Töpfe immer weiter vergrößert. Nach den Eisheiligen im Mai dürfen die inzwischen kräftigen Pflanzen ins Freie.
Optimaler Standort und Pflege der Andenbeere im Kübel
Die Andenbeere oder Physalis peruviana, wie die Stauden auch heißen, brauchen wegen ihres Ursprungs aus Peru und Chile im Sommer einen warmen, vollsonnigen und geschützten Standort. Die mehrjährige Pflanze wird ein bis zwei Meter hoch und benötigt einen großen Topf sowie eine Rankhilfe.
Wichtige Punkte für Pflege und Standort:
- Licht: Vollsonnig und geschützt
- Topfgröße: Große Kübel, da Pflanzen bis zu 2-2,5 m hoch werden
- Boden: Locker, humos, sandig
- Gießen: Blätter trocken halten, nur Boden gießen, Staunässe vermeiden
Erntezeit und Reife der Physalis
Im Sommer, meist ab Ende Juli und Anfang August, sind die ersten Früchte der Physalis reif zur Ernte. Dann leuchten die Früchte orange – das sieht man aber erst, wenn man die Physalis aus ihrer Schutzhülle befreit. Sind die Früchte noch leicht grünlich, sollte man sie nicht essen. Unreife Früchte enthalten giftige Alkaloide, die Unwohlsein, Durchfall oder Übelkeit auslösen können.
Man kann die Reife aber erahnen: Dann sind die Blätter um die Frucht "raschel-trocken". Öffnet man die Blätter doch einmal etwas zu früh und findet noch eine leicht grüne Physalis in der Schale, kann man sie für etwa zwei Tage einfach liegenlassen. Denn wie Tomaten reifen auch Physalis nach.

Rückschnitt und Pflege der Physalis im Herbst
Während der Fruchtzeit sollte auf einen Rückschnitt verzichtet werden, da dies das Wachstum und die Fruchtbildung beeinträchtigt. Nach der Ernte im Herbst können krautige Büsche kräftig zurückgeschnitten werden, was besonders für Pflanzen im Topf eine gute Vorbereitung auf das Winterquartier ist.
Vor dem Start in die Outdoor-Saison empfiehlt sich ein leichter Rückschnitt, um das Wachstum anzuregen.
Verwechslungsgefahr: Physalis ist nicht gleich Physalis
Es gibt nicht nur die Physalis, die wir aus dem Supermarkt kennen – sondern noch viel mehr Pflanzen, die den Gattungsnamen Physalis tragen. Und nicht alle Früchte sind essbar.
Die Frucht, die wir gerne naschen, ist die Andenbeere (Physalis peruviana). Ihr Geschmack erinnert etwa an Stachelbeeren, daher wird diese Physalis auch noch als Kapstachelbeere bezeichnet. Seefahrer sollen die gesunden Früchte früher auf der Kap-Route gegessen haben, um ihren Vitaminbedarf zu decken.
Weltweit gibt es aber über 85 Arten der Gattung Physalis, auch Blasenkirsche genannt. Darunter die Ananasbeere (Physalis pruinosa), die sich als etwas kleinere Pflanze gut für die Aufzucht im Kübel etwa auf dem Balkon eignet. Die Früchte der Ananasbeere schmecken süßlicher als die der Andenbeere.
Eine weitere Verwandte ist die Tomatillo (Physalis philadelphica). Die Pflanze stammt ursprünglich aus Mexiko, daher wird sie auch als Mexikanische Hülsentomate oder Mexikanische Blasenkirsche bezeichnet. Ihre Beeren sind grün, gelb oder, sehr ungewöhnlich, satt-violett. Sie entsprechen eher einem Gemüse, das sich gut für herzhafte Speisen und würzige Soßen eignet.
Bei uns besser bekannt ist die Lampionblume (Physalis alkekengi var. franchetii) – ihre Früchte ähneln den Andenbeeren. Die Lampionblume ist winterhart und ihre Früchte leuchten dann an den Zweigen besonders auffällig. Dort sollte man sie auch belassen oder höchstens als Dekoration ernten, denn ihre Früchte sind nicht genießbar.
Mit Material der dpa
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