Pfefferminze überwintern – So bleibt das aromatische Kraut fit für den Frühling

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Freizeit und Technik | 03.11.2025

Balkon oder Beet? So kommt Ihre Minze sicher durch den Winter.
Foto: Shutterstock / La Huertina De Toni

Pfefferminze ist robuster als viele denken – doch vor Frost, Staunässe und winterlicher Trockenheit braucht sie den richtigen Schutz. Hier erfahren Sie, wie Minze im Beet und auf dem Balkon sicher überwintert.

Ob im Tee, in Limonaden oder als Duftspender im Garten – Pfefferminze gehört zu den beliebtesten Kräutern. Die gute Nachricht für alle Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner: Die meisten Arten und Sorten der Minze, einschließlich der beliebten Pfefferminze (Mentha x piperita), gelten bei uns als winterhart. Das bedeutet, sie sind bestens an unsere klimatischen Bedingungen angepasst. Selbst Minzsorten, die ursprünglich aus wärmeren Regionen wie Marokko oder der Türkei stammen, überstehen unsere Winter erstaunlich gut.

Dennoch hängt ihr Überleben stark vom Standort ab. Während im Beet meist wenig zu tun ist, benötigt Minze im Topf etwas Extra-Pflege. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihre Pfefferminze sicher durch die kalte Jahreszeit bringen – egal, ob im Garten, auf dem Balkon oder in der Wohnung.

Pfefferminze im Beet überwintern

Die meisten Pfefferminzsorten sind in unseren Breiten winterhart und überstehen Temperaturen bis etwa –15 °C problemlos. Die echte Pfefferminze (Mentha × piperita), die Türkische und Marokkanische Minze sowie die Apfelminze gelten als robust und benötigen kaum zusätzlichen Winterschutz im Beet.

Wenn es im Herbst kühler wird, fährt die Minze ihre Aktivität herunter: Sie zieht sich ins Erdreich zurück, wirft die Blätter ab, und die oberirdischen Triebe vertrocknen nach und nach. Jetzt sind nur noch die fleischigen, unterirdischen Ausläufer, die sogenannten Rhizome, aktiv. Diese Rhizome überdauern die kalte Zeit geschützt im Boden und treiben im folgenden April oder Frühjahr erneut aus.

Die oberirdischen Triebe können abgeschnitten oder als natürlicher Frostschutz liegen gelassen werden. Ein Rückschnitt direkt vor dem Winter ist nicht zwingend nötig, viele Gärtner entfernen das abgestorbene Material erst im Frühjahr.

In Regionen mit besonders kalten Wintern oder bei empfindlichen Sorten empfiehlt es sich, den Wurzelbereich zusätzlich mit einer Mulchschicht aus Laub, Reisig oder Rindenmulch zu bedecken. Diese Schicht schützt nicht nur vor Frost, sondern verhindert auch übermäßige Verdunstung bei Wintersonne.

Wichtig ist eine mäßige Feuchtigkeit: Bei sehr trockenen Wintern kann die Erde leicht gegossen werden, um die Rhizome vor dem Austrocknen zu bewahren. 

So überwintern Sie Topf-Minze frostfrei

Pfefferminze im Kübel oder Topf ist deutlich empfindlicher als ihre Artgenossen im Beet. Die Erde im Topf friert schneller durch, was die unterirdischen Pflanzenteile gefährdet. Eine Überwinterung im Kübel ist zwar gut möglich, erfordert aber einige Vorkehrungen:

  1. Isolation von außen: Umwickeln Sie den Topf mit isolierenden Materialien wie Jute.
  2. Isolation von unten: Stellen Sie den Topf auf eine isolierende Unterlage, beispielsweise auf ein Stück Holz.
  3. Abdeckung von oben: Bedecken Sie die Erdoberfläche im Topf mit Reisig, Mulch oder Sägespänen.
  4. Standortwahl: Wenn möglich, platzieren Sie den geschützten Topf an eine etwas geschütztere Stelle, etwa an der Südwand des Hauses.

Achtung beim Gießen: Obwohl die Minze in Winterruhe ist, können Pflanzen in gefrorener Erde leicht verdursten. Gießen Sie Ihre Topfminze daher sehr sparsam und ausschließlich an frostfreien Tagen.

Falsche Winterruhe: Minze in der Wohnung

Versuchen Sie nicht, Ihre Minze in der Hoffnung auf frische Blätter über den Winter drinnen auf der Fensterbank zu halten. Sobald die dunklen und kurzen Wintertage kommen, beginnt die Pflanze zu kümmern.

Die Minze braucht ihre Winterruhe. Wird sie in der Wärme der Wohnung gehalten (Temperaturen über 10 °C), wird sie daran gehindert. Die üblichen Probleme sind:

  1. Wärme und Austrieb: Die Wärme regt die Pflanze zum ungewollten Austreiben an.
  2. Lichtmangel: Das fehlende Licht während der Winterzeit führt zu Kümmerwuchs.
  3. Trockene Luft: Die warme Heizungsluft ist meist zu trocken.

Das Ergebnis: gelbe Blätter, schlaffe Triebe und im schlimmsten Fall der komplette Verlust der Pflanze.

Wer seine Minze trotzdem drinnen überwintern möchte, sollte ihr einen kühlen, hellen Platz gönnen – etwa im Treppenhaus oder Wintergarten. Temperaturen um die 5 bis 10 Grad sind ideal. Gegossen wird nur sparsam, gerade so, dass die Erde nicht völlig austrocknet.

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