Miniteich anlegen: Naturparadies im Garten

Autor: Benita Wintermantel/dpa | Kategorie: Freizeit und Technik | 06.08.2025

Miniteich anlegen: Naturparadies im Garten
Foto: Julia Bresching/dpa-tmn

Erfrischend grün und schnell gebaut: Ein Miniteich ist dekorativ, naturnah und auch für kleine Flächen geeignet. Worauf Sie beim Anlegen achten müssen.

Mehr Wasser im Garten gewünscht? Dann ist ein Miniteich eine gute Idee – denn so kleine "Feuchtgebiete" sind nicht nur ein optisches Highlight, sondern bieten auch Fröschen, Insekten und Co. einen Lebensraum. Und: Einen Kleinteich anzulegen, ist gar nicht so schwer.

"Klein- oder Miniteiche sind dekorativ und beleben Gärten, Terrassen und Balkone", sagt Jonas Liebhauser, Referent für Heimtiere vom Bundesverband für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz. Durch das eher geringe Wasservolumen gebe es jedoch ein paar Dinge zu beachten.

Wasserqualität im Miniteich: Darauf sollten Sie achten

Die Wassertemperatur und der Sauerstoffgehalt können sich durch das geringe Wasservolumen schnell ändern. Auch steigt die Konzentration von Schadstoffen wie etwa Ammoniak in Kleinteichen schneller. Das ist besonders wichtig, wenn man Fische halten will.

Ein Filter und regelmäßige Wasserwechsel sorgen dafür, dass die Wasserqualität gleichbleibend gut bleibt. Der Miniteich sollte zudem im Schatten angelegt werden, damit er sich im Sommer nicht zu stark aufheizt.

Welches Behältnis für den Teich?

Geeignet sind etwa Holzfässer, Mörtelwannen oder kleine Teichschalen. Das Behältnis sollte mindestens 60 Liter Wasser fassen und mindestens 30 Zentimeter tief sein. Idealerweise ist es wasserdicht – ansonsten kann man es mit handelsüblicher Teichfolie abdichten.

Das Material sollte frostsicher sein und keine giftigen Stoffe ins Wasser abgeben. Kleine Teichschalen oder Mörtelwannen gräbt man entweder in den Boden ein oder stellt sie frei auf. Je nach Geschmack kann man die Wanne mit einer Holzverkleidung versehen.

Tipp: Wer möglich wenig Arbeit haben will, kauft betriebsfertige Kleinteich-Sets inklusive Technik etwa im Baumarkt.

Die besten Pflanzen für jede Wasserzone im Miniteich

Miniteiche sind in verschiedene Wasserzonen eingeteilt – das ist wichtig für die Pflanzenwahl. Die richtige Kombination sorgt nicht nur für ein attraktives Erscheinungsbild, sondern unterstützt auch das ökologische Gleichgewicht. Folgende Pflanzen eignen sich beispielhaft für die jeweiligen Bereiche:

  • Uferzone (0 bis 5 cm): Sumpfdotterblume, Blutweiderich, Wasserminze
  • Sumpfzone (5 bis 15 cm): Sumpfcalla, Sumpfvergissmeinnicht, Blutauge
  • Flachwasserzone (15 bis 50 cm): Froschlöffel, Wasserschwertlinie, Hechtkraut
  • Tiefwasserzone (ab 50 cm): Froschbiss, Schwimmfarn, Zwergseerose

In Fertigteichen sind Sumpf- oder Flachwasserzonen meist schon integriert. Bei anderen Behältnissen kann man die Pflanzenzonen etwa mit kalkfreien Steinen, Pflaster- oder Ziegelsteinen abgrenzen.

Für leichteres Bepflanzen gibt es spezielle Pflanzkörbe, die man mit Teicherde oder anderer nährstoffarmer Erde füllen kann. Damit sie nicht aufschwimmt, wird sie mit feinmaschigem Jutestoff und kleineren Kieselsteinen bedeckt.

        Viele Wasserpflanzen rund um den Miniteich, wie Sumpfdotterblume, Froschlöffel oder die heimische weiße Seerose, schaffen ein lebendiges und ausgewogenes Ökosystem.
        Viele Wasserpflanzen rund um den Miniteich, wie Sumpfdotterblume, Froschlöffel oder die heimische weiße Seerose, schaffen ein lebendiges und ausgewogenes Ökosystem. (Foto: Shutterstock / Bildagentur Zoonar GmbH)

        Pflege-Tipps im Jahresverlauf: So bleibt der Miniteich in Topform

        Ein Miniteich ist pflegeleicht – aber nicht wartungsfrei. Wer das kleine Ökosystem im Blick behält, hat länger Freude daran und schafft optimale Bedingungen für Pflanzen und Tiere. Diese Tipps helfen durch die Jahreszeiten:

        Miniteich im Sommer: Wasserstand und Algen im Blick behalten

        • Achten Sie bei Hitze auf den Wasserstand – verdunstetes Wasser regelmäßig auffüllen.
        • Prüfen Sie, ob der Teich ausreichend im Schatten liegt, damit er nicht überhitzt.
        • Regelmäßig Algen und abgestorbene Pflanzenteile entfernen.
        • Bei trübem Wasser kann ein kleiner Filter helfen – aber Vorsicht bei empfindlichen Tieren!

        Herbstpflege: Rückschnitt und Schutz vor Laubfall

        • Schneiden Sie verwelkte Pflanzen bodennah zurück, damit sie nicht im Wasser verrotten.
        • Spannen Sie ein Laubnetz über den Teich, um den Nährstoffeintrag zu reduzieren.
        • Empfindliche Wasserpflanzen – etwa Zwergseerosen oder tropische Arten – sollten Sie rechtzeitig aus dem Teich nehmen und frostfrei im Haus überwintern, z. B. in einem Eimer mit Wasser an einem hellen Ort. Das verhindert Frostschäden und spart Kosten für Neupflanzungen im Frühjahr.

        Teich im Garten über den Winter bringen: Eisfreihalter richtig nutzen

        • Bei mobilen Gefäßen: Wasser entleeren, Gefäß trocken und frostsicher lagern.
        • Fest installierte Teiche: Sollte der Teich im Winter zufrieren, niemals die Eisdecke gewaltsam aufhacken – das verursacht starke Druckwellen, die Fischen und anderen Tieren im Wasser schaden können. Besser ist es, einen sogenannten Eisfreihalter zu verwenden. Das ist ein einfacher Schwimmkörper aus Styropor oder Kunststoff (gibt’s im Baumarkt), der verhindert, dass der Teich an dieser Stelle komplett zufriert. So bleibt ein kleines Loch offen, durch das Gase aus dem Wasser entweichen können. Alternativ funktioniert auch ein kleines Bündel Stroh oder Styropor, das locker auf der Wasseroberfläche schwimmt.

        Frühjahrsputz: Vorbereitung für die neue Saison im Gartenteich

        • Entfernen Sie abgestorbenes Pflanzenmaterial und Schlamm vom Boden.
        • Überprüfen Sie das Gefäß auf Frostschäden und dichten es bei Bedarf neu ab.
        • Jetzt ist auch ein guter Zeitpunkt, neue Wasserpflanzen einzusetzen oder zu teilen.
        • Frisches, am besten kalkarmes Wasser (z. B. Regenwasser) auffüllen.
        Wasserstellen im Garten locken viele Tierarten wie Frösche an.
        Wasserstellen im Garten locken viele Tierarten wie Frösche an. (Foto: Shutterstock / Andrea Warnecke/dpa-tmn)

        Tierwelt im Miniteich: Diese Tiere ziehen von selbst ein

        Ein Miniteich ist nicht nur eine dekorative Wasserstelle, sondern auch ein kleines Biotop. Schon nach kurzer Zeit siedeln sich erste Tiere an – ganz ohne menschliches Zutun. Wichtig ist, das System möglichst naturbelassen zu lassen.

        Diese Tiere kommen gern vorbei oder bleiben ganz:

        • Wasserläufer & Rückenschwimmer: Die ersten Besucher auf der Wasseroberfläche. Sie jagen kleine Insekten und halten Mückenlarven in Schach.
        • Libellen & Köcherfliegen: Sie legen ihre Eier ins Wasser, aus denen sich später Larven entwickeln. Ein schönes Schauspiel für Groß und Klein. 
        • Frösche & Kröten: Wenn der Teich zugänglich und naturnah gestaltet ist, kann sich auch mal ein Frosch blicken lassen – ideal sind flache Uferzonen.
        • Wasserasseln & Schnecken: Sie helfen beim Abbau organischer Reste und halten das Biotop im Gleichgewicht.
        • Mückenlarven: Sie lassen sich kaum vermeiden, sind aber harmlos – solange natürliche Fressfeinde vorhanden sind.

        Achtung: Keine Wildtiere umsetzen! Amphibien und andere Wildtiere stehen unter Schutz. Wer ihnen helfen möchte, gestaltet den Teich naturnah – sie finden den Weg oft ganz von allein.

        Fische auch im kleinen Teich?

        Um Fische das ganze Jahr über im Freien zu halten, bietet ein Miniteich zu wenig Wasser – es besteht die Gefahr, dass der Teich im Winter komplett gefriert. Für die Sommerhaltung eignen sich etwa Medakas oder Kardinalfische. Wichtig ist, die Wassertemperatur im Auge zu behalten – es sollte weder zu kalt noch zu warm sein. Der Wohlfühlbereich einzelner Arten unterscheidet sich dabei. Vor dem Winter ziehen die Tiere ins Aquarium um.

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