Lieblingspflanzen aus Garten und Haus: So lassen sie sich vermehren

Autor: Redaktion (bw) | Kategorie: Freizeit und Technik | 12.06.2025

So vermehrt man seine Lieblingspflanzen aus Garten und Haus
Foto: Shutterstock / Miriam Doerr Martin Frommherz

Mit Stecklingen lässt sich von vielen Blumen und Sträuchern Nachwuchs für die nächste Saison züchten. Was Sie zum Abschneiden und Anziehen wissen müssen und welche Pflanzen sich eignen.

Viele Blumen, Sträucher und Zimmerpflanzen lassen sich unkompliziert durch Stecklinge vermehren – eine Methode, die in vielen Fällen schneller und zuverlässiger ist als die Aussaat. Während Samen oft lange brauchen, um zu keimen, und das Ergebnis nicht immer der Mutterpflanze gleicht, entsteht bei der Stecklingsvermehrung ein genetisch identischer Nachkömmling.

Lieblingspflanze vermehren: Nichts leichter als das

Beim Vermehren mit Stecklingen wird ein Trieb der Pflanze abgeschnitten und in Erde gesetzt. Dort bildet er mit der Zeit eigene Wurzeln, wächst an und entwickelt sich weiter. Wichtig dabei ist, dass der Steckling nicht zu weich und nicht zu stark verholzt ist – ein Mittelweg ist optimal. Zu grüne Teile neigen zum Schimmeln, zu verholzte tun sich mit der Wurzelbildung schwer.

    Ideal ist es, unterhalb eines Blattes oder einer Knospe zu schneiden, um das Wachstum neuer Wurzeln zu fördern. Die Triebspitze und die unteren Blätter sollten entfernt werden, um die Verdunstung zu verringern. Übrig bleibt ein etwa mittelgroßer Steckling mit mehreren Blattpaaren. Die genaue Länge hängt von der Wuchsform der jeweiligen Pflanze ab: Schnell wachsende Arten liefern längere Stecklinge als langsam wachsende.

    Fuchsien können über Kopfstecklinge vermehrt werden.
    Fuchsien können über Kopfstecklinge vermehrt werden. (Foto: Andrea Warnecke/dpa-tmn)

    Welche Pflanzen sich gut für Stecklinge eignen

    Die Methode ist besonders bei wüchsigen Pflanzen erfolgreich. Zu den gut geeigneten Arten gehören unter anderem:

    • Aster
    • Chrysanthemen
    • Fleißiges Lieschen
    • Forsythien
    • Fuchsien
    • Geranien
    • Hibiskus
    • Himbeere
    • Hortensie
    • Johannisbeer- und Stachelbeersträucher
    • Kirschlorbeer
    • Oleander
    • Oregano
    • Pfefferminze
    • Phlox
    • Rosen
    • Rosmarin 
    • Schmetterlingsflieder
    • Schneeball
    • Sonnenauge
    • Thymian
    • Usambaraveilchen
    • Weide

    Hinweis: Nicht jede Pflanze reagiert gleich gut auf diese Methode – ein Versuch lohnt sich aber fast immer.

    Wann Stecklinge düngen?

    Ob Garten- oder Zimmerpflanze: Ideal, aber nicht unbedingt erforderlich ist nährstoffarme Anzuchterde für das erste Anwachsen. Die können Sie auch selber machen:

    In den ersten Wochen nach dem Einsetzen sollte nicht gedüngt werden. Erst wenn sich Wurzeln gebildet haben – erkennbar durch vorsichtiges Ziehen –, kann ein kaliumbetonter Universaldünger eingesetzt werden. Kalium stärkt die Frosthärte und ist für Gartenpflanzen besonders vorteilhaft.

    Auf Rindenmulch sollte verzichtet werden, da enthaltene Gerbstoffe junge Pflanzen schädigen können. Eine dünne Sandschicht auf der Erde hemmt die Moosbildung. Bei trockentoleranten Pflanzen wie Kakteen oder Aloe Vera empfiehlt es sich, Sand direkt in die Erde einzuarbeiten – das beugt Schimmelbildung vor.

    Geranien lassen sich problemlos über Stecklinge vermehren.
    Geranien lassen sich problemlos über Stecklinge vermehren. (Foto: Shutterstock / Gulsina)

    Und wenn eine Pflanze keine Triebe hat?

    Einige Pflanzen, wie zum Beispiel Usambaraveilchen oder andere Arten mit dickfleischigen Blättern, lassen sich über sogenannte Blattstecklinge vermehren. Hier werden einzelne Blätter mit einem scharfen Messer abgeschnitten und direkt in Anzuchterde gesteckt. Auch andere Zimmerpflanzen mit dickfleischigen Blättern wie Begonien und Mauerpfeffer lassen sich so am besten vermehren.

    Tipp: Mehrere Blätter ansetzen, denn nicht jeder Blattsteckling kommt durch. Blattstecklinge setzen Sie am besten während der Wachstumsperiode.

    Optimale Bedingungen für die Stecklingsanzucht

    • Während der Anwachsphase kann eine durchsichtige Abdeckung helfen, die Luftfeuchtigkeit zu halten und das Austrocknen zu verhindern. Wichtig ist jedoch regelmäßiges Lüften, um Schimmelbildung zu vermeiden.
    • Alternativ lassen sich einige Arten – beispielsweise Geranien oder Fuchsien – auch im Wasser bewurzeln. Dafür stellt man die Stecklinge einfach in ein Glas mit Leitungswasser.
    • Der Standort sollte hell, aber nicht sonnig sein. Ein Nordfenster oder ein schattiger Platz im Garten ist ideal. Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad Celsius fördern das Wachstum; unter 5 Grad stagniert die Wurzelbildung.

    Gut zu wissen: Auch im Herbst – teilweise sogar nach dem Laubfall – lassen sich noch viele Gehölze erfolgreich mit Stecklingen vermehren.

    Mit Material der dpa

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