Die Produktnamen klingen nach guten Restaurants für Zweibeiner. Auch die Preise vieler Marken unterstreichen den Flair von Luxus und "für meine Katzen ist nur das Beste gut genug". Aber was steckt wirklich im Schlemmer-Menü Wellness oder dem Katzenfutter Gans "Sensitiv"?
Katzenfutter-Test: Sheba, Felix &. Co. im Vergleich
Katzenfutter besteht derzeit überwiegend aus Resten der Fleischproduktion für den Menschen, etwa aus verschmähten Innereien, aus Knorpeln und Häuten.
Auch für teure Marken, deren Werbung die Hochwertigkeit der Zutaten besonders betonen wie Royal Canin und Defu Bio, werden nach Angaben der Hersteller keine Tiere extra geschlachtet. Ob das schlecht ist, so lange die Katzen mit dem Futter gut versorgt werden, ist eine andere Frage. Wollte man Millionen von Katzen in Deutschland mit bestem Muskelfleisch füttern, so müsste die Massentierhaltung von Schlachttieren noch mal aufgestockt werden.
Vitamine und Mineralien in Katzenfutter oft überdosiert
Im Test: Wer sein Tier mit Fertigfutter versorgt, der geht davon aus, dass darin keine Schadstoffe stecken und die Katze mit allem versorgt ist, was sie für eine gesunde Ernährung braucht. Wir haben 21 Feuchtfutter für Katzen in die Labore geschickt und sie ernährungsphysiologisch begutachten lassen.
Das Ergebnis: Überhöhte Gehalte bestimmter Mineralstoffe und Vitamine sind die Hauptprobleme. Immerhin sind fünf Produkte für gesunde Katzen empfehlenswert. Von den drei Bio-Produkten fallen zwei mit "mangelhaft" durch.
Zwei Bio-Katzenfutter nicht hochwertig
Alle Produkte enthalten ausreichend viel Vitamin A, das unter anderem für die Sehkraft der Katze unverzichtbar ist. Ein Katzenfutter im Test enthält jedoch zu viel davon. Eine dauerhaft zu hohe Vitamin-A-Aufnahme kann zu Schäden wie einer Versteifung der Wirbelsäule führen.
Die Mehrheit der Katzenfutter weist überhöhte Phosphor- und/oder Calcium-Gehalte auf, die mindestens dem Dreifachen des empfohlenen Minimalgehalts entsprechen. "Aufgrund des Risikos der Harnsteinbildung bei Katzen sollten aber deutlich bedarfsübersteigende Gehalte vermieden werden", schreiben unsere Gutachter. Noch kritischer sehen sie allerdings das ungünstige Calcium-Phosphor-Verhältnis in einem Produkt. Stimmt das Verhältnis nicht, so könnte langfristig Calciumabbau aus den Knochen die Folge sein.
Gutes Katzenfutter enthält nicht zu viel Zusätze
Auch die ermittelten Kupfergehalte einiger und die Selengehalte der meisten Produkte im Test kritisierten unsere Gutachter. Gesundheitliche Risiken würden hier zwar keine große Rolle spielen, es sei aber wünschenswert, eine langfristige Überversorgung zu vermeiden. Infolge einer dauerhaft zu hohen Aufnahme an Vitamin D3 seien gesundheitliche Störungen wie Gefäßverkalkungen nicht auszuschließen.
Einem Bio-Produkt sind keine Vitamine zugesetzt. Leider war aber auf Basis der natürlichen Zutaten kein Vitamin E im Produkt nachweisbar. Ein Mangel des Vitamins kann auf Dauer etwa zu einer Schwächung des Immunsystems führen.
Im Test auch Problemstoffe in Futter für die Katze
Auf Anfrage des Käufers müssen Hersteller von Katzenfutter auch nicht deklarationspflichtige Zusatzstoffe mitteilen. ÖKO-TEST hat um eine solche Auflistung gebeten und diese auch durchweg erhalten. Danach enthält ein Produkt auch den Konservierer Natriumnitrit und den Farbstoff Chinolingelb. Beide Stoffe werten wir ab.
Die Testsieger, die Testtabelle sowie das gesamte Ergebnis im Detail lesen Sie im ePaper.