Damit Sie sich schon bald über eine reiche Ernte mit viel frischem Gemüse freuen können, zeigen wir Ihnen hier 10 häufige Stolperfallen und wie Sie diese vermeiden.
Gemüse im Kübel anpflanzen: Das sollten Sie wissen
- Es gibt viele Gemüsesorten, die sich problemlos im Kübel kultivieren lassen.
- Gemüse im Kübel benötigt eine regelmäßige Versorgung mit Wasser und Nährstoffen, da die Erde schneller austrocknet und Nährstoffe leichter verbraucht werden.
- Die meisten Gemüsesorten bevorzugen einen sonnigen Standort mit mindestens sechs Stunden direkter Sonne pro Tag.
- Mehrjährige Pflanzen wie Kräuter oder winterharte Gemüsesorten können in Kübeln überwintern, wenn sie entsprechend geschützt werden.
- Es gibt spezielles Saatgut für Balkongemüse, bei dem die Pflanzen kompakter wachsen.

Welche Sorten eignen sich besonders zur Aufzucht im Pflanzenkübel?
Für den Anbau von Gemüse im Kübel eignen sich Gemüsesorten, die für sich nicht viel Platz in Anspruch nehmen. Besonders gut gedeihen kompakt wachsende Pflanzen wie Tomaten, Auberginen, Paprika, Peperoni und Gurken. Auch Zucchini lassen sich problemlos kultivieren, benötigen aber größere Kübel und vergleichsweise viel Platz.
Wenn es auf Ihrem Balkon oder Ihrer Terrasse keine reinen Sonnenplätze gibt, dann bauen Sie am besten Mangold, Möhren und Radieschen an, da diese auch im Halbschatten stehen können. Möhren sind ebenfalls ein sehr beliebtes Gemüse – für den Anbau auf dem Balkon brauchen sie aber sehr tiefe Pflanzkübel. Selbst Kartoffeln können Sie zu Hause anbauen. Ab Mitte bis Ende April werden sie in speziellen Kartoffeltöpfen gepflanzt.
Mit dieser Auswahl können Sie also durchaus eine reichhaltige Ernte bekommen und viel Abwechslung auf den Teller bringen.
Gemüse auf dem Balkon anbauen: Fehler vermeiden
Einfach ein bisschen Erde in den Topf, Samen rein, ab und zu etwas Wasser – und schon wachsen und gedeihen Tomaten & Co. auf dem Balkon? Ganz so einfach ist es leider meistens nicht. Indem Sie aber die häufigsten Stolperfallen kennen, können Sie diese gezielt umschiffen und kräftige, fruchtige Gemüsepflanzen auf Ihrem Balkon heranzüchten.
Fehler 1: Falsche Kübelgröße wählen
Die meisten Gemüsesorten benötigen etwas mehr Platz für ihre Wurzeln als beispielsweise Kräuter. Doch oft ist dieser auf dem Balkon nur begrenzt vorhanden – also wird auch an der Größe der Pflanzgefäße gespart. Können sich die Wurzeln aber nicht richtig ausbreiten, dann beeinträchtigt dies die Nährstoff- und Wasseraufnahme.
Die Pflanze bleibt in ihrem Wachstum zurück, bildet weniger Blüten und damit auch eine geringere Ernte. Zudem trocknen zu kleine Töpfe schneller aus, wodurch die Pflanzen nicht gleichmäßig mit Wasser versorgt werden und anfälliger für Trockenstress sind.
Tipp: Wählen Sie von Anfang an ausreichend große Gefäße – lieber etwas größer als zu klein. Für Tomaten oder Gurken sind 20-Liter-Kübel ideal, während Möhren oder Kartoffeln tiefe Gefäße mit mindestens 30 cm Höhe benötigen.

Fehler 2: Keine oder falsche Drainage
Staunässe ist einer der häufigsten Gründe, warum Gemüsepflanzen im Kübel eingehen. Wenn das Wasser nicht richtig abfließen kann – weil Sie es zu gut meinem mit dem Wässern oder es stark geregnet hat - beginnen die Wurzeln zu faulen. Die Feuchtigkeit, die von den Wurzeln nicht aufgenommen werden kann, sammelt sich im Topf. Umso wichtiger ist es, dass die Kübel über ausreichend Abflusslöcher am Boden verfügen, die das Wasser zuverlässig ableiten.
Dazu wird auf den Boden des Gefäßes eine Schicht aus grobem Material wie Blähton, Kies oder Tonscherben gelegt. Diese verhindert, dass die Abflusslöcher durch Erde verstopft werden. Das Wasser kann ungehindert nach unten sickern, während die Erde darüber locker bleibt und nicht zu stark verdichtet wird.
Tipp: Zusätzlich können Sie eine Schicht Vlies zwischen Drainage und Erde einsetzen, damit die feine Erde nicht nach unten geschwemmt wird.
Fehler 3: Pflanzen zu viel oder auch zu wenig gießen
Ganz intuitiv übergießen viele Menschen ihre Pflanzen – Wasser hat dem Wachstum doch noch nie geschadet. Eben doch, denn Wurzelfäule ist dadurch vorprogrammiert, weil auch die beste Drainage irgendwann nicht mehr funktioniert. Das Gleiche gilt natürlich auch für zu wenig Wasser. Gerade an heißen Tagen trocknen Kübel schneller aus als Beete, deshalb brauchen sie regelmäßig Wasser.
Tipp: Die goldene Regel lautet: Die Erde sollte immer leicht feucht sein, aber niemals nass. Gießen Sie am besten morgens oder abends, wenn die Sonne nicht mehr so stark scheint – so bleibt das Wasser länger in der Erde und verdunstet nicht sofort.

Fehler 4: Die falsche Erde verwenden
Klassische Blumenerde ist für Gemüse nicht ideal, da sie meistens zu viel Dünger enthält. Diese Erde ist meistens für Zierpflanzen ausgelegt, die andere Nährstoffverhältnisse benötigen als Gemüsepflanzen. Blumenerde speichert zudem Wasser schlechter und begünstigt damit entweder eine schnelle Austrocknung oder Staunässe.
Tipp: Verwenden Sie eine hochwertige, torffreie Bio-Gemüseerde, die speziell für den Anbau von Nutzpflanzen entwickelt wurde. Sie enthält eine ausgewogene Mischung aus organischem Material, Sand und Kompost. Die Erde bleibt locker, sodass die Wurzeln optimal mit Sauerstoff versorgt werden und nicht so leicht faulen können.
Fehler 5: Den falschen Standort wählen
Nicht jede Pflanze verträgt direkte Sonne oder Schatten gleichermaßen. Tomaten, Paprika und Gurken brauchen mindestens sechs Stunden Sonne am Tag, während Mangold, Möhren oder Radieschen auch an halbschattigen Plätzen gut gedeihen. Wenn Sie Ihre Pflanzen am falschen Standort platzieren, dann riskieren Sie ein sehr langsames Wachstum, eine schlechte Ernte oder auch das komplette Eingehen der Pflanze.
Tipp: Kübelpflanzen haben ja den Vorteil, dass sie flexibel umgestellt werden können. Wenn Sie die Mühe auf sich nehmen und den Standort immer mal wieder den Bedürfnissen der Pflanze anpassen, dann dürfen Sie sich jetzt schon auf die Ernte freuen.
Fehler 6: Zu viele Pflanzen in einen Kübel setzen
Sie wollen den vorhandenen Platz bestmöglich nutzen und pflanzen daher gleich mehrere Setzlinge auf engem Raum? Leider geht die Rechnung meistens nicht auf, denn die Pflanzen konkurrieren dann miteinander um Nährstoffe und Wasser. Besonders größere Gemüsesorten wie Tomaten oder Zucchini brauchen ausreichend Abstand, um sich gesund zu entwickeln.
Tipp: Pflanzen Sie für Kübel geeignete Sorten und halten Sie sich an die empfohlenen Pflanzabstände. Es gilt: Lieber eine kräftige Pflanze pro Kübel anstatt mehrere, die sich gegenseitig schwächen.
Fehler 7: Keine oder falsche Düngung
Gemüse im Kübel hat – anders als Pflanzen in einem offenen Beet im Garten - nur begrenzt Zugriff auf Nährstoffe. Umso wichtiger ist es, dass Sie diese regelmäßig düngen. Es gibt zwei Hauptarten von Dünger. Langzeitdünger, wie organische Pellets aus Hornspänen oder Kompost, werden in die Erde eingearbeitet und geben nach und nach Nährstoffe ab. So werden die Pflanzen über Wochen hinweg versorgt. Flüssigdünger wird direkt ins Gießwasser gemischt und wirkt schnell, aber nicht nachhaltig.
Dabei kann zu viel Dünger ebenso problematisch sein wie zu wenig: Ein Überschuss an Stickstoff fördert starkes Blattwachstum, während die Fruchtbildung leidet – die Pflanze sieht zwar üppig aus, trägt aber kaum Gemüse.
Tipp: Setzen Sie auf organische Dünger und düngen Sie lieber regelmäßig in kleinen Mengen statt auf einmal zu viel. Flüssigdünger alle zwei Wochen oder Langzeitdünger zum Saisonstart lassen Ihre Pflanzen kräftig wachsen und liefern reiche Erträge.
Fehler 8: Keine Rankhilfe bei kletternden Pflanzen
Pflanzen wie Tomaten, Bohnen oder Gurken benötigen eine stabile Rankhilfe. Fehlt diese, knicken die Pflanzen leicht unter ihrem eigenen Gewicht um. Oft sind Balkonpflanzen ungeschützt dem Wind ausgesetzt und brauchen eine besonders stabile Befestigung.
Tipp: Verwenden Sie Stäbe, Gitter oder Spiralstäbe, die Sie in jedem gut sortierten Baumarkt bekommen.

Fehler 9: Schädlinge und Krankheiten nicht rechtzeitig erkennen
Auch auf Balkonen können Schädlinge wie Blattläuse oder Pilzkrankheiten auftreten. Wer die Pflanzen nicht regelmäßig darauf kontrolliert, riskiert, dass sich Krankheiten ungehindert ausbreiten.
Tipp: Es reicht oft schon aus, die Pflanzen regelmäßig mit klarem Wasser abzuspritzen. Mischkulturen oder biologische Schädlingsbekämpfungsmittel können den Befall reduzieren, bevor er zum Problem wird.
Fehler 10: Die Erde nicht erneuern
Kann man die Erde aus dem letzten Jahr nicht einfach weiterverwenden? Lieber nicht, denn die Nährstoffe aus der Erde sind irgendwann verbraucht. Dann siedeln sich auch schneller Schädlinge und Krankheitserreger an. Ein Satz neue Erde schafft die besten Voraussetzungen für die neue Pflanzsaison.
Tipp: Nach jeder Saison sollte die Erde entweder komplett erneuert oder zumindest mit frischem Kompost angereichert werden, um optimale Bedingungen für die nächste Pflanzperiode zu schaffen.
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