Frösche, Kröten & Molche im Garten: So helfen Sie Amphibien durch den Winter

Autor: dpa / Redaktion (bw) | Kategorie: Freizeit und Technik | 10.11.2025

So kommen Amphibien im Garten gut durch den Winter
Foto: Pia Bayer/dpa/dpa-tmn

Wenn es kalt wird, suchen Frösche, Kröten und Molche nach einem frostfreien Unterschlupf – oft mit gefährlichen Folgen. Mit Gittern, Laubhaufen und kleinen Rampen können Gartenbesitzer Amphibien jetzt ganz leicht helfen, den Winter sicher zu überstehen.

Wohnung gesucht: Nicht nur Igel und Insekten halten jetzt nach einem geeigneten Rückzugsort für die kalten Wintermonate Ausschau. Auch Amphibien wie Kröten, Frösche und Molche machen sich auf die Suche nach einem Versteck, das möglichst dunkel, feucht und frostfrei ist.

"Gerade für Kröten und Molche kann die Winterquartiersuche rund um unsere Gebäude schnell lebensgefährlich werden", so Andreas von Lindeiner vom Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV). Kellerschächte und Gullys werden zur Amphibienfalle – die Tiere fallen hinein und kommen nicht wieder heraus. Wie kann man ihnen helfen?

1. Gefahrenquellen entschärfen: Gitter und Ausstiegshilfen installieren

Der LBV empfiehlt, rund ums Haus nach gefährlichen Stellen für Amphibien Ausschau zu halten und sie zu entschärfen – das geht meist recht einfach und kostengünstig. Lichtschächte und Gullys etwa kann man mit einem feinmaschigen Gitter ausstatten. 

Außerdem können kleine Ausstiegshilfen sinnvoll sein. Dafür bringt man in einem Lichtschacht ein raues Brett aus Holz als Rampe oder ein feinmaschiges Netz aus Kunststoff an.

2. Treppen sichern: Kletterhilfen für Amphibien anbringen

Für Amphibien auch schwer zu bewältigen: hohe Kelleraußentreppen. Man sollte deshalb regelmäßig prüfen, ob nicht vielleicht ein Tierchen dort festsitzt. Ein raues Brett oder ein Seil am Rand kann als Kletterhilfe dienen, um den Ausstieg zu erleichtern, rät von Lindeiner. 

Oder man schafft mit einem Brett eine Sperre vor der Treppe, um zu verhindern, dass die Tiere überhaupt nach unten gelangen.

3. Natürliche Verstecke schaffen: So überwintern Amphibien sicher

"Wer Kröten, Fröschen und Molchen im Garten ein gutes Winterquartier bieten will, setzt auf natürliche Verstecke und ausreichend Nahrung – mehr braucht es für ein kleines Wohlfühlparadies nicht", so Amphibienexperte Andreas von Lindeiner.

Erdkröten, Grasfrösche und Teichmolche suchen frostfreie, feuchte Verstecke wie Kompost- und Laubhaufen, Baumwurzelbereiche oder feuchte Erdlöcher. Dort legen sie eine Winterstarre (Hibernation) ein, senken den Stoffwechsel und sparen Energie. Entscheidend ist die dauerhafte Feuchtigkeit, denn Amphibien atmen über ihre Haut und dürfen nicht austrocknen.

Auch Trockenmauern, Benjeshecken und Totholzhaufen bieten wichtigen Schutz und fördern die Artenvielfalt. Für Wasserbewohner wie den Grasfrosch ist ein mindestens ein Meter tiefer Teich wichtig, damit er im Winter nicht komplett zufriert und lebensgefährlich wird.

4. Schonend gärtnern: Diese Maßnahmen schützen Amphibien im Winter

  • Reduzieren Sie Gartenarbeiten wie Umgraben oder Laubentfernung im Herbst, um Amphibien nicht aus ihren Winterquartieren zu vertreiben.
  • Verzichten Sie auf chemische Pestizide und Düngemittel. Setzen Sie stattdessen auf natürliche Pflege und organische Materialien.
  • Laub und Äste sollten Sie nicht mit dem Laubsauger entfernen, um keine Verstecke zu zerstören. Kleine Wasserstellen oder feuchte Mulden bieten zusätzliche Winterquartiere und erhöhen den Lebensraum.
  • Hal­ten Sie Haustiere, insbesondere Katzen und Hunde, fern von den Winterquartieren, um Störungen und Verletzungen zu vermeiden.

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