Eine Gefahr im Restmüll – So einfach entsorgt man Batterien und Akkus

Autor: Rebecca Welsch | Kategorie: Freizeit und Technik | 20.11.2025

Die Entsorgung von Batterien ist einfach und wichtig.
Foto: Anton Pentegov/Shutterstock

Wenn die Uhr plötzlich stehen bleibt, ist das Problem häufig mit einem Batteriewechsel behoben. Doch wohin mit den leeren Batterien? Oft sammelt man sie in Schubladen, wo man schnell nicht mehr zwischen (vermeintlich) vollen und leeren Batterien unterscheiden kann. Dabei ist die Entsorgung unkompliziert – wir erklären wo man sie los wird. 

Pro Jahr sind mittlerweile ca. 60.000 Tonnen Batterien und Akkus im Umlauf – Tendenz steigend. Denn immer mehr elektronische Geräte haben kein Kabel mehr, sondern werden mit einer Batterie oder einem Akku am Laufen gehalten. Das ist praktisch, weil die Geräte dann überall mithingenommen werden können. 

Akkus und Batterien entsorgen: So geht´s

Doch wie entsorgt man die leeren Batterien und Akkus? Das Wichtigste zuerst: Sie kommen nicht in den Restmüll – und auch auf dem Sperrmüll, im gelben Sack und beim Elektroschrott haben Akkus und Batterien nichts zu suchen.

Stattdessen sollte man verbrauchte Batterien laut Bundesumweltamt in speziellen Batterie-Sammelboxen abgeben. Wer ein bisschen aufmerksam ist, kann diese fast überall finden: In Supermärkten und Drogerien stehen sie beispielsweise oft am Eingang.

Auch Elektoro-Fachgeschäfte, Tankstellen und Baumärkte nehmen alte Batterien und Akkus fast immer zurück. Dazu sind die Händler nämlich verpflichtet: Wer Batterien verkauft, muss auch Altbatterien kostenfrei zurücknehmen – unabhängig davon, ob diese tatsächlich dort gekauft wurden. Auch die Kommunen nehmen bestimmte Altbatterien zurück, beispielsweise über Schadstoffmobile oder auf Wertstoffhöfen.

Wie entsorgt man ausgelaufene Batterien? 

Übrigens: Vertreiber müssen laut Umweltbundesamt die Batterien auch dann zurücknehmen, wenn diese beschädigt (z.B. ausgelaufen, aufgebläht, aufgeplatzt) sind. In diesem Fall sollten sie die beschädigten Batterien möglichst nicht ohne Handschuhe anfassen und in einem geeigneten Transportverhältnis zur Sammelstelle bringen.

Machen Sie an der Sammelstelle das Personal auf die beschädigte Batterie aufmerksam, legen Sie diese nicht einfach zu den anderen.  

Deshalb ist es wichtig, Batterien richtig zu entsorgen

Laut der Initiative Batterie-zurueck werden von den jährlich über 60.000 Tonnen in Umlauf gebrachten Gerätebatterien nur knapp über die Hälfte korrekt entsorgt. 2024 betrug die Sammelquote für Batterien und Akkus 53,8 %. 

Dabei ist es aus folgenden Gründen wichtig, die Rückgabequote von alten Batterien und Akkus zu erhöhen: 

  • Ressourcen schonen

    Leere Batterien und Akkus enthalten wichtige Wertstoffe, die recycelt werden können. Dadurch reduziert sich auch der Bedarf an neuen, sogenannten Primär-Rohstoffen, wie Lithium, Kobalt, Nickel, Mangan und Graphit. Batterie-zurueck berichtet, dass durch das Recycling weniger dieser Stoffe abgebaut werden müssen, da die meisten der wiedergewonnenen Stoffe zurück in die Batterie- und Akkuherstellung fließen.

  • Umwelt schützen

    Leere Batterien und Akkus enthalten giftige Stoffe wie Quecksilber, Cadmium und Blei. Wenn sie unachtsam  entsorgt werden, können sie auslaufen und die giftigen Stoffe damit in die Umwelt gelangen. Das ist nicht nur für die Natur gefährlich, sondern auch für Menschen und Tiere. Denn die giftigen Schwermetalle können z. B. über die Luft oder das Grundwasser in unsere Nahrung gelangen. 

  • Sicherheit gewährleisten

    Leere Batterien und Akkus, die im Hausmüll entsorgt werden, sind gefährlich: Landet eine alte Batterie fälschlicherweise im Haus-, Rest- oder Biomüll, ist das Risiko hoch, dass Brände oder Explosionen entstehen. Denn im Entsorgungsprozess, wie beim Pressvorgang im Fahrzeug oder beim Schreddern in der Anlage, kann es schnell zu Bränden oder Explosionen kommen, die Menschenleben gefährden. Insgesamt sind viele Unfälle in Abfallfahrzeugen oder Entsorgungsanlagen auf Batterien oder Akkus zurückzuführen.

2023 verabschiedete die EU eine neue Batterieverordnung. Die Bundesregierung hat daraufhin 2025 das bisher geltende Batteriegesetz aktualisiert: Ziel ist es, die Rückkehrquote der Batterien bis Ende 2027 auf 63 Prozent zu erhöhen, bis 2030 sollen sogar mindestens 73 Prozent der leeren Gerätebatterien recycelt werden. Damit werden dann auch die EU-Vorgaben erfüllt.

An den Vorgaben gibt es aber auch Kritik: Die Deutschen Umwelthilfe (DUH) empfindet die festgeschriebenen Sammelquoten der EU und der Bundesregierung als ambitionslos. Auch die tatsächliche Sammelquote von 53,8 Prozent in 2024 ist der Umweltorganisation zu gering – obwohl das Mindestsammelziel der EU in Höhe von 50 Prozent übertroffen wurde. Laut DUH ist es dringend nötig, die Recyclingquote zu erhöhen, da jede falsch entsorgte Batterie wertvolle Ressourcen verschwende, das Klima belastete und die Umwelt gefährde. 

Achtung: Viele Gegenstände enthalten Batterien und Akkus

Übrigens: Oft ist es nicht auf den ersten Blick ersichtlich, welche Gegenstände Batterien oder Akkus enthalten – denn es sind mehr als wir denken. Singende Grußkarten und blinkende Schuhe enthalten beispielsweise auch Batterien bzw. Akkus und sollten deshalb nicht beziehungsweise nur ohne diese im Papier- oder Restmüll entsorgt werden. 

Deshalb sollte man, bevor man Gegenstände mit Elektronik entsorgt, immer prüfen, ob sich darin noch Batterien oder Akkus befinden. Aus vielen Dingen lassen sie sich mühelos entfernen. Anschließend kann man die Teile getrennt entsorgen. 

In elektrischen Zahnbürsten, E-Zigaretten, Smartphones und Co. befinden sich allerdings oft fest verbaute Akkus: Diese lassen sich nicht so einfach entfernen. Dennoch dürfen sie nicht einfach in den Restmüll. Es handelt sich hierbei um Elektrogeräte, die auch speziell entsorgt werden müssen.

Der Rücknahmefinder von Plan E hilft, Orte in der Nähe zu finden, wo alte Elektrogeräte kostenfrei abgeben werden können. 

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