Ab Donnerstag verbraucht die Menschheit mehr Ressourcen, als die Erde in einem Jahr erneuern kann. Mit anderen Worten: Wir leben so, als ob wir 1,8 Erden zur Verfügung hätten. Das berichtet die Organisation Global Footprint Network mit Sitz in den USA und der Schweiz.
Der Tag liegt damit einen Tag früher als noch im vergangenen Jahr (25. Juli). Zur Erdüberlastung zählt etwa der Verbrauch an Fischen, Ackerland oder Holz aber auch die Aufnahmefähigkeit der Erde für Müll und Emissionen. Wer die Berichterstattung genau verfolgt, dem fällt vielleicht auf, dass Medienberichte den "Earth Overshoot Day" letztes Jahr für den 1. August ankündigten – also deutlich später als den 25. Juli. Das hat folgenden Grund:
Das Global Footprint Network berechnet jedes Jahr aufs Neue den Zeitpunkt des Erdüberlastungstags. Die verwendeten Daten stammen aus verschiedenen Quellen, denn das Netzwerk versucht, möglichst umfassende, aktuelle Daten zu verwenden.
Werden in einem Jahr plötzlich neue Datensätze verwendet, die vorher nicht in die Berechnung einflossen, kann es theoretisch sein, dass sich allein deshalb das Datum verschiebt. Das Global Footprint Network berechnet deshalb nicht nur den aktuellen Erdüberlastungstag jährlich neu, sondern auch alle weiteren Termine für die Jahre seit 1961. So bleiben die Daten vergleichbar - es kann aber auch sein, dass sich ein neu berechnetes Datum für einen vergangenen Earth Overshoot Day von jenem unterscheidet, welches im jeweiligen Jahr verkündet wurde.
Steigender Ressourcenverbrauch: "Earth Overshoot Day" 2025
Dieser sogenannte Welterschöpfungstag ist ein Sinnbild für den Lebensstil, mit dem die Menschen die Erde ausbeuten. Der "Earth Overshoot Day" markiert seit 1987 jedes Jahr den Tag, an dem die Menschheit alle biologischen Ressourcen verbraucht hat, die die Erde während des gesamten Jahres erneuern kann.
Jahr für Jahr verbraucht die Menschheit mehr Ressourcen – entsprechend rückt der Erderschöpfungstag immer weiter nach vorne.

"Earth Overshoot Day" nach hinten verschieben: Das kann jeder tun
Jede und jeder Einzelne ist gefragt, persönlich etwas dazu beizutragen, damit sich der Tag der Erderschöpfung nicht immer weiter nach vorne verlagert. Alleine wenn wir unsere Lebensmittelabfälle halbieren würden, können wir den "Earth Overshoot Day" um 13 Tage nach hinten verschieben, schreibt das Global Footprint Network.
Was Sie konkret machen können:
- Mit dem Zug in den Urlaub fahren – statt mit dem Flugzeug
- Weniger und nachhaltiger konsumieren
- (Lebensmittel-)abfälle vermeiden
- Weniger Auto fahren
- Nachhaltig reisen
- Weniger tierische Produkte essen
- Wasser sparen
- Mehr Videokonferenzen statt Inlandsflüge
-
Im Alltag Energie sparen

So leben Länder auf Kosten der Natur und späterer Generationen
Die aktuellen Zahlen zeigen, welche Länder die meisten Ressourcen benötigen – und wie viele Erden sie rein rechnerisch bräuchten, wenn alle Menschen der Erde so leben würden wie die Bewohner des jeweiligen Landes (neuste Daten von 2024):
- USA: 5,0
- Australien: 4,7
- Russland: 3,8
- Frankreich: 3,3
- Deutschland: 3,0
- Schweiz: 2,9
- Portugal: 2,9
- Italien: 2,9
- Japan: 2,8
- U.K.: 2,6
- Spanien: 2,5
- China 2,5
- Brasilien: 1,7
- Indien: 0,7
Im weltweiten Durchschnitt liegt der Wert 2025 bei 1,8. Das heißt: Wir bräuchten fast zwei Planeten, um unseren Bedarf an Nahrung und Rohstoffen zu decken.
Die ökologischen Ressourcen in Deutschland für das Jahr 2025 waren bereits am 3. Mai aufgebraucht.
So wird der Earth Overshoot Day berechnet
Für die Berechnung des Earth Overshoot Days ist das Global Footprint Network verantwortlich. Die internationale Nachhaltigkeitsorganisation, die auch die Messung des "ökologischen Fußabdrucks" entwickelt hat, berechnet Jahr für Jahr die Biokapazität der Erde und stellt dieser Zahl den Ressourcenbedarf der Menschheit gegenüber. Die Lücke, die bei den Berechnungen entsteht, ist der "Overshoot", die Überlastung unserer Erde.
Mit Material der dpa
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