Die 5 häufigsten Müllfehler, und wie Sie sie vermeiden

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Freizeit und Technik | 17.09.2020

Die 5 häufigsten Müllfehler, und wie Sie sie vermeiden
Foto: CC0 / Pixabay / Blickpixel

Deutschland ist Meister im Produzieren von Müll. Klar, am besten wäre es, den Müll gar nicht erst entstehen zu lassen. Für den Müll, den wir aber nicht vermeiden können, ist konsequentes und richtiges Recycling wichtig. Das ist aber nicht immer so einfach wie es auf den ersten Blick aussieht. Hier 5 Müllfehler, die sich ganz leicht vermeiden lassen.

40 Millionen Tonnen Hausmüll fallen in Deutschland Jahr für Jahr an, der Großteil sind Verpackungen. Und vieles landet im falschen Mülleimer. Die Quote der sogenannten Fehlwürfe liegt bei der gelben Tonne zwischen 40 und 60 Prozent, so der Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung (BVSE). Müll richtig zu trennen ist eine Wissenschaft für sich. Hier fünf Fehler, die sich leicht vermeiden lassen:

Fehler 1: Joghurtbecher vor dem Wegwerfen ausspülen

Wir Deutschen sind bekannt für unsere Ordnungsliebe. Die geht aber zu weit, wenn Joghurtbecher ausgespült werden, bevor sie im Recyclingmüll landen. Das Wasser (und erst recht das Spülmittel!) können Sie sich sparen. Es genügt, wenn die Behälter von Joghurt, Quark und Co. "löffelrein" entsorgt werden. Joghurtbecher und andere Verpackungen aus Plastik werden in der Wiederverwertung gereinigt. Stark verschmutzte gehören in den Restmüll, halb volle Becher sollten Sie ausleeren.

  • Tipp 1: Alu-Deckel sollten vom Becher getrennt werden, nur dann werden sie in der Sortieranlage erkannt und richtig getrennt.
  • Tipp 2: Becher bitte nicht ineinander stapeln, wenn Sie sie in den gelben Sack werfen. Die Becher müssen die Sortieranlage lose und einzeln durchlaufen.

Fehler 2: Benutzte Papiertücher kommen ins Altpapier

Nein, bitte nicht! Wenn Küchenrolle oder Papiertaschentücher benutzt wurden, sind sie ein Fall für den Restmüll, da sie nicht mehr recycelt werden können. In den Recyclinganlagen können Verschmutzungen und Essensreste nicht aussortiert werden.

  • Tipp 1: Verwenden Sie Küchenrolle und Papiertaschentücher aus Recyclingpapier.
  • Tipp 2: Küchenpapier lässt sich häufig vermeiden. Eine gute Alternative sind waschbare Lappen aus Baumwolle.

Fehler 3: Kartons von Tiefkühl-Pizzen landen im Altpapier

​Häufig werden die Kartons von tiefgekühlten Fertigpizzen nach der Zubereitung einfach mit dem Altpapier entsorgt. Hier handelt es sich aber mitnichten um normale Kartons. Die Kartonagen von Fertiggerichten und Pizzen sind häufig mit Kunststoff beschichtet und sind damit Restmüll.

Tipp: Auch Backpapier hat eine spezielle Beschichtung und ist damit kein Altpapier.

Fehler 4: Plastik aller Art kommt in die gelbe Tonne

Wir fühlen uns besser, wenn wir Sachen nicht in den Restmüll werfen, sondern in der gelben Tonne dem Recyclingkreislauf zuführen. So landen gerne mal alle möglichen Dinge aus Plastik im gelben Sack.

Doch Gegenstände wie Zahnbürsten, Plastikspielzeug, Windeln, CD-Hüllen und auch CDs gehören definitiv nicht in den gelben Sack, sondern zum Restmüll. Ausnahme sind die Kommunen mit erweiterter Kunststofftonne (Wertstofftonne) – hier dürfen auch Kinderspielzeug, alte Töpfe oder Putzeimer entsorgt werden.

Fehler 5: Kassenbons und Fahrkarten sind Altpapier

Das kommt drauf an. Je nachdem, aus welchem Material Fahrkarten und Kassenzettel bestehen, gehören sie zum Restmüll oder eben doch ins Altpapier. 

Seit Anfang 2020 ist das umstrittene Bisphenol A in Kassenzetteln quasi verboten. Das Umweltbundesamt (UBA) empfiehlt nichtsdestotrotz, die Bons wie bisher über den Restmüll und nicht übers Altpapier zu entsorgen. Statt Bisphenol A kommen in Zetteln wie Kassenbons, Fahrkarten und Parktickets nun andere Chemikalien zum Einsatz, die im Verdacht stehen, genauso gefährlich für die Gesundheit zu sein.

Faustregel fürs Entsorgen von Kassenzetteln & Co.:

  • Da sich kaum erkennen lässt, aus welchen Stoffen die Papiere bestehen, sollten Sie sie vorsichtshalber in den Restmüll werfen.
  • Ausnahme: Blaues Thermopapier ist gesundheitlich unbedenklich und kann problemlos recycelt werden. Diese Zettel dürfen ins Altpapier.

Zum Weiterlesen: Das sollten Sie über BPA in Kassenzetteln und die umweltfreundlichen Alternativen wissen

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Quellen: www.bvse.de / www.nabu.de / www.umweltbundesamt.de