- Erfreulich: Die Mehrzahl der Zwiebäcke im Test ist "sehr gut".
- Am gesündesten sind ungesüßte Zwiebäcke mit Vollkornanteil.
- In zwei Zwiebäcken bemängeln wir Mineralölbestandteile, in einem Produkt stecken Schimmelpilzgifte.
Zwie-back: Das zweifache Backen ist der Clou. Damit machten die alten Griechen und Römer Brot erstmals für Reisen und Vorratshaltung haltbar. Auch der heutige Zwieback ist ungeöffnet und in luftdichten Dosen sehr lange haltbar. Konservierungsmittel sind in Zwieback überflüssig und auch nicht erlaubt.
Besonders häufig wird Zwieback eingekauft, wenn Magen-Darm-Probleme auftreten. Tatsächlich wird Zwieback seinem Ruf als Hausmittel auch gerecht: Zwieback ist sowohl fettarm als auch gut verdaulich und funktioniert daher als Schonkost. Doch welches der Produkte in den Verkaufsregalen ist empfehlenswert?
Zwieback im Test: Viele mit Bestnote
Wir haben 20 Zwiebäcke getestet, darunter auch fünf Bio-Zwiebäcke, die speziell für Babys ausgelobt sind. Das Ergebnis ist erfreulich: 17 Zwiebäcke sind "sehr gut". Kleiner Tipp: Am gesündesten sind ungesüßte Produkte mit Vollkornanteil.
Ganz ohne Kritik können wir den Zwieback aber nicht entlassen. Zwei Mal gibt es Probleme mit Verunreinigungen durch Mineralölbestandteile, ein Zwieback im Test ist mit Schimmelpilzgiften belastet.

Schimmelpilzgifte in Zwieback im Test
Weil er mit den Schimmelpilzgiften Deoxynivalenol (DON) sowie T2-und HT2-Toxinen belastet ist, kommt ein Zwieback im Test nur auf die Note "befriedigend". Diese Gifte können das Immunsystem schwächen. T2- und HT2-Toxine und DON werden von Fusarien gebildet; das sind Schimmelpilze, die vor allem Weizen, Mais, Gerste und Hafer befallen.
Die Belastung des getesteten Zwiebacks mit Deoxynivalenol (DON) schöpft den gesetzlichen Höchstgehalt zu mehr als der Hälfte aus. Für T2- und HT2-Toxine gibt es allerdings recht hohe EU-Richtwerte. Deshalb bewerten wir diese Stoffe anhand der tolerierbaren täglichen Aufnahmemenge (TDI), die die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA festgelegt hat. Und diese wird, berechnet für einen Erwachsenen mit 60 Kilogramm, zu mehr als der Hälfte ausgeschöpft.
Geringe Gehalte an Mineralöl gefunden
Mineralöl in Lebensmitteln? Das muss nicht sein. Auch dann nicht, wenn die Gehalte sehr gering sind. Wir bewerten sie in zwei weiteren Produkte im Test als "erhöht".
Die gefundenen gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffe sammeln sich in menschlichen Organen an. Deshalb sollten solche Verunreinigungen von Lebensmitteln so weit wie möglich minimiert werden. Mineralöl kann an vielen Stellen der Produktionskette in die Zutaten oder den fertigen Zwieback gelangen: unter anderem aus Schmierölen an Geräten und aus Verpackungsmaterialien.
Das fällt im Zwieback-Test positiv auf
Unser Test von 20 Zwieback-Marken zeigt außerdem:
- Acrylamid, das beim Backen entstehen kann, Fettschadstoffe, Schwermetalle und bedenkliche Pestizide haben die von uns beauftragten Labore entweder gar nicht oder nur in Spuren nachgewiesen.
- Alle Zwiebäcke für Babys im Test sind zudem ungesüßt – wie es Kinderernährungsexperten und Zahnärzte dringend empfehlen. Das sah in unserem Zwieback-Test im Jahr 2018 noch anders aus. Damals mussten wir von zwei Zwiebackmarken für Babys komplett abraten.

Ist Zwieback gesund?
Kommen wir zu Frage, wie gesund Zwieback ist. Wir haben die Produkte nach dem in Deutschland neu eingeführten freiwilligen Nährwertkennzeichnungssystem Nutri-Score berechnet und die Ergebnisse in der Produktbox am Ende des Artikels angegeben.
A ist das beste Ergebnis, D das schlechteste im Zwieback-Test. Hier schlägt vor allem der zugesetzte Zucker zu Buche: Der höchste Gesamtzuckeranteil beträgt gut 18 Prozent. Die ungesüßten Produkte liegen zwischen 1,7 und 3,5 Prozent. Der Zuckeranteil stammt aus der natürlichen Süße des Getreides.
Neben dem Zuckergehalt machen sich bei einigen Produkten im Nutri-Score auch höhere Gehalte an Salz und gesättigten Fettsäuren negativ bemerkbar. Dagegen gibt es in der Rechnung für Proteine und Ballaststoffe Pluspunkte.

Zwieback fürs Baby: Empfehlenswert oder nicht?
Da wir auch Zwiebäcke im Test haben, die für Babys ausgelobt sind, weisen wir daraufhin, dass der Nutri-Score auf Babylebensmittel eigentlich nicht angewendet wird. Denn die ganz Kleinen brauchen andere Nährstoffe als Erwachsene. Berechnet man den Nutri-Score für die Zwiebäcke für Babys trotzdem, dann bringen es alle fünf auf ein A.
Zwieback gehört letztlich auch nicht zwingend zu den Nahrungsmitteln, die Babys im ersten Lebensjahr brauchen. Als Basis für Breie empfiehlt etwa das Expertennetzwerk Gesund ins Leben eher Getreide pur in Form von Instant-Flocken.
Ab ungefähr acht Monaten kann man Babys Zwieback in die Hand geben und sie unter Aufsicht ihre Zähnchen daran erproben lassen. Auf jeden Fall sollte Zwieback für Babys frei von Zucker- und Salzzusätzen sein.
Weiterlesen auf oekotest.de: