Fisch: Nur diese 12 Fischarten dürfen wir noch mit gutem Gewissen essen

Autor: Benita Wintermantel, lr | Kategorie: Essen und Trinken | 06.04.2023

Der WWF hat am Fischratgeber mitgearbeitet: Nur 12 Fische dürfen noch auf den Teller.
Foto: Shutterstock / Chatham172

93 Prozent der weltweiten Fischvorkommen sind überfischt oder bis an die Grenzen befischt. Welche Fische noch guten Gewissens gegessen werden dürfen und welche nicht mehr auf den Teller sollten, sagt die aktuelle Liste "Guter Fisch", die die Verbraucherzentrale Berlin zusammen mit dem WWF, der Deutschen Umwelthilfe und dem Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung erstellt hat.

  • Guter Fisch ist selten geworden. Die Liste "Guter Fisch" zeigt, welchen Fisch Sie noch mit gutem Gewissen essen dürfen.
  • Achten Sie beim Einkauf nicht nur auf die Fischart, sondern auch auf das Fangebiet und die Fangmethode.
  • Wer seinen Fisch an der Fischtheke kauft, kann die Verkäuferin oder den Verkäufer immer nach Herkunft und Fangmethode fragen.

Wer die Meere schützen will, sollte darauf achten, welchen Fisch er oder sie sst. Das sind nicht mehr viele: Gerade mal zwölf "gute" Fische und drei weitere bedingt empfehlenswerte Fische stehen auf der aktuellen Liste "Guter Fisch". Sie wurde von der Verbraucherzentrale Berlin in Zusammenarbeit mit Verbänden wie dem WWF, der Deutschen Umwelthilfe oder dem Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung nach aktuellen Umweltdaten, Bestandsgrößen und Fangmethoden zusammengestellt.

Und welcher Fisch darf danach noch auf den Tisch?

  • Flundern aus der westlichen Ostsee, gefangen mit Reusen oder Fallen
  • Riga Hering aus der Ostsee, dem Golf von Riga und dem Nordostatlantik, gefangen mit Fallen und Schleppnetzen, die nur oberhalb des Meeresbodens ohne Bodenberührung fangen (pelagische Schleppnetze)
  • Nördlicher Irland Hering aus dem nördlichen Bestand der Irischen See und dem Nordatlantik, gefangen mit pelagischen Schleppnetzen
  • Kliesche aus der Ostsee, gefangen mit Reusen und Fallen
  • Keta Lachs aus Alaska, gefangen mit Umschlingungsnetzen, Ringwadennetzen und Schleppangeln
  • Rotlachs aus Alaska, gefangen mit Kiemennetzen
  • Schollen aus der Ostsee, gefangen mit Reusen oder Fallen
  • Barentsee Seelachs aus dem Barentssee, der Norwegischne See, Spitzbergen und den Bäreninseln, gefangen mit Umschließungs- und Ringwadennetzen
  • Stöcker aus Iberischen Gewässern, gefangen mit Umschließungs- und Ringwadennetzen
  • Bonito Thunfisch aus dem Indischen Ozean und dem Mittleren Westpazifik sowie dem Mittleren Ostpazifik, gefangen durch Angelfischerei
  • Weißer Thun (Langflossen Thun) aus dem Atlantik, gefangen durch Angelfischerei und Schleppangeln
  • Miesmuscheln aus dem Nordostatlantik, durch Absammeln von natürlichem Aufwuchs auf speziell ausgebrachten Leinen

Als bedingt empfehlenswert gelten:

  • Nordsee Hering, gefangen mit Umschließungs- und Ringwadennetzen
  • Makrele aus dem Nordostatlantik, gefangen mit pelagischen Schleppnetzen sowie Umschließungs- und Ringwadennetzen
  • Ostsee Sprotte, gefangen mit pelagischen Schleppnetzen

2022 galt Bottnischer Hering aus der Ostsee, dem Nordostatlantik und dem nördlichen Ausläufer der Ostsee zwischen Schweden und Finnland (Bottnischer Meerbusen) ebenfalls noch als "bedingt empfehlenswert". Inzwischen steht er nicht mehr im Fischratgeber der Verbraucherzentrale.

Es gibt eine Vielzahl an Fisch-Ratgebern

In Deutschland ist eine Reihe von Ratgebern zum Thema Fisch erhältlich. Abhängig von den verwendeten Kriterien enthalten sie unterschiedliche Bewertungen und Empfehlungen. Eine übersichtliche Hilfe bietet zum Beispiel auch der WWF-Einkaufsratgeber Fisch und Meeresfrüchte.

Der WWF-Fischratgeber listet Fischarten auf, die noch nicht überfischt sind.
Der WWF-Fischratgeber listet Fischarten auf, die noch nicht überfischt sind. (Foto: Fotos: WWF; C0 Public Domain / Pixabay - Laborratte)

Gute Übersicht im WWF-Fischratgeber

Zu jedem Fisch erhalten Sie im aktualisierten Einkaufsratgeber des WWF genaue Infos zur Bestandssituation, den ökologischen Effekten, die der Fang mit sich bringt und zur Zertifizierung. Auf einen Blick sehen Sie, welche Fanggebiete empfehlenswert (Grün), okay (Gelb) oder nicht tragbar (Rot) sind.

Den Fischratgeber gibt es zum Bestellen, als App für Android und iPhone / iPad und als Onlineversion.

Fischratgeber von der Verbraucherzentrale

Auch von der Verbraucherzentrale gibt es einen Fischratgeber - und zwar als Booklet im Hosentaschenformat. Die Online-Version ist kostenlos, bei der gedruckten Version fallen zwei Euro Versand- und Bearbeitungskosten an.

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