Es gibt sie in grün, rot, gelb: Smoothies finden Sie inzwischen in jedem Kühlregal. Die cremigen Obst- und Gemüsedrinks sind vor allem im Winter sehr beliebt, um das Immunsystem zu stärken und gesund zu bleiben. Aber geht das so einfach? Wie gesund sind Smoothies und aus was bestehen sie eigentlich?
Ist ein Smoothie ein gesunder Drink?
Smoothies bestehen aus verschiedensten Obst- und Gemüsesorten, die Basis bildet das Fruchtmark oder -püree. Durch die Zugabe von Wasser oder Fruchtsäften entsteht eine cremige, trinkbare Konsistenz. "Smooth" ist Englisch und heißt so viel wie "weich, sanft, fein".
Grundsätzlich sind Smoothies deshalb gesund. Das sieht auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) so und gibt an, dass man die täglich empfohlene Menge von fünf Portionen Obst und Gemüse gelegentlich auch durch ein Glas Smoothie oder Fruchtsaft (mit 100 Prozent Fruchtgehalt) ersetzen kann. Wichtig ist bei dieser Empfehlung das Wort "gelegentlich". Laut DGE ist es nicht ratsam, täglich einen Smoothie zu trinken statt frisches Obst und Gemüse zu essen.
Damit der Smoothie auch eine gesunde Zwischenmahlzeit bleibt, ist es laut DGE wichtig, dass die Drinks einen hohen Anteil von mindestens 50 Prozent an ganzem Obst oder Gemüse als stückige Bestandteile oder Püree enthalten. Sie sollten nicht aus Fruchtkonzentrat bestehen, keine Zusatzstoffe, keinen zugesetzten Zucker und auch keinen Zusatz von isolierten Nährstoffen (Nährstoffe, die nicht aus den Früchten selbst stammen) enthalten.
Smoothies im Test: teils mit Pestiziden belastet
Doch ist das bei den Smoothies in den Supermärkten, Discountern und Bio-Märkten der Fall? Wir haben rote Smoothies ins Labor geschickt und unter anderem auf Schadstoffe überprüfen lassen – leider wurden wir fündig. In vielen Smoothies im Test fanden sich Spuren von Pestiziden, darunter das krebsverdächtige Spritzgift Captan. Auch Chlorat fand sich teils in aus unserer Sicht erhöhten Mengen.
Zudem: Nicht in allen Smoothies war Vitamin C überhaupt nachweisbar. Bei den meisten Produkten wies das Labor einen mittleren bis niedrigen Vitamin-C-Gehalt nach. Alle Details und Testergebnisse lesen Sie im ePaper:
Gesund oder ungesund: Wie viel Zucker steckt in Smoothies?
Ein Problem von Smoothies ist der hohe Zuckergehalt. Zwar steckt in vielen Smoothies im Handel kein zugesetzter Zucker, sondern lediglich der Zucker der verwendeten Früchte. Doch in der Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur maximalen Zuckermenge am Tag ist auch der natürliche Fruchtzucker explizit eingeschlossen.
Laut WHO sollten Erwachsene nicht mehr als 25 Gramm Zucker am Tag zu sich nehmen. Mit einem Glas Limonade hat man diesen Wert bereits erreicht. Und auch Smoothies kommen oft auf über zehn Gramm Zucker pro 100 Milliliter – nicht gerade gesund. Zu viel Zucker führt auf längere Sicht zur Übergewicht und kann Krankheiten wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Störungen begünstigen. Lesen Sie auch: Weniger Zucker: Acht Tricks für eine zuckerarme Ernährung

Fazit: Ab und zu einen frischen Smoothie mixen
Ungesund sind Smoothines zwar nicht, wer allerdings täglich zu Smoothies greift, tut seiner Gesundheit nur bedingt etwas Gutes. Besser Sie schneiden sich saisonales Obst und Gemüse frisch auf – gerne die Schale dranlassen und vorher gut waschen – und snacken es oder integrieren es in Ihre Mahlzeiten: Frisches Obst im Müsli, Gemüse als Beilage oder kreative Hauptkomponenten in Eintöpfen, Aufläufen und Co.
Auch möglich: Selber machen! Mixen Sie sich aus saisonalem, frischem Obst und Gemüse Ihren eigenen Smoothie. So können Sie frische Zutaten verwenden und auf Haltbarmacher wie in der Industrie verzichten. Sie können dabei sogar Reste wie Karottengrün und Kohlrabiblätter verarbeiten. Wenn Sie regelmäßig selber mixen, kann sich die Investition in einen guten Standmixer lohnen.
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