Diese Lebensmittel sollten bei Hitze – ausnahmsweise – in den Kühlschrank

Autor: Hannah Pompalla | Kategorie: Essen und Trinken | 18.07.2023

Diese Gemüse- und Obstsorten dürfen bei Hitze ausnahmsweise in den Kühlschrank.
Foto: Kamil Zajaczkowski/Shutterstock

Viele Lebensmittel sollten normalerweise nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden. Doch wenn die Temperaturen steigen, ist es besser, einige Produkte vorübergehend dort hineinzuräumen. Was bei Hitze in den Kühlschrank kann.

  • Kälteempfindliches Gemüse sollte bei Hitze ausnahmsweise für kurze Zeit in den Kühlschrank gelegt werden, damit es nicht so schnell schlecht wird. 
  • Viele Obstsorten können problemlos in den Kühlschrank gelegt werden, sie halten sich dort länger. Exotische Früchte wie Bananen vertragen Kälte aber nicht so gut.  
  • Auch andere Lebensmittel wie Brot, kaltgepresste Pflanzenöle und Nüsse sind bei hohen Temperaturen im Kühlschrank besser aufgehoben. Bei Schokolade kann ebenfalls eine Ausnahme gemacht werden.

Klar: Hitze lässt Lebensmittel schneller verderben. Schließlich können sich Bakterien und Schimmelpilze bei Wärme und hoher Luftfeuchtigkeit besser vermehren. An warmen Tagen ist es daher sinnvoll, einige Produkte lieber in den Kühlschrank zu legen, damit sie nicht so leicht schlecht werden.

Das beugt Lebensmittelverschwendung vor und schont auch den Geldbeutel. Ein angemehmer Nebeneffekt ist außerdem, dass Fruchtfliegen fern bleiben. Generell gilt im Sommer: Lieber weniger und nur das einkaufen, was gerade wirklich gebraucht wird.

Tomaten, Gurken & Co. bei Hitze im Kühlschrank lagern

Was eigentlich nicht in den Kühlschrank gehört, ist kälteempfindliches Gemüse. Dazu zählen zum Beispiel Tomaten und Gurken: Tomaten verlieren im Kühlschrank mit der Zeit an Aroma und werden mehlig. Gurken werden dort wiederum weich und wässrig.

Besser aufgehoben sind Gurken und reife Tomaten normalerweise in einer kühlen Speisekammer oder im Keller. Aber wer beides nicht hat, kann natürlich bei Hitze für ein paar Tage auf den Kühlschrank ausweichen. Das gilt auch für andere kälteempfindlichen Gemüsesorten, wie Paprika, Zucchini und Auberginen. Allerdings sollten sie nicht zu lange im Kühlschrank bleiben und zügig verbraucht werden.

Wichtig: Tomaten reifen nach und stoßen dabei das Reifegas Ethylen ab. Dadurch kann anderes Gemüse und Obst schneller faulen – besonders ethylenempfindlich sind unter anderem Gurken, Karotten und Kopfsalat. Somit sollten Tomaten prinzipiell lieber getrennt von anderen Sorten liegen.

Tomaten, Zucchini, Paprika und andere kälteempfindlichen Gemüsesorten sollten bei Hitze ausnahmsweise im Kühlschrank gelagert werden.
Tomaten, Zucchini, Paprika und andere kälteempfindlichen Gemüsesorten sollten bei Hitze ausnahmsweise im Kühlschrank gelagert werden. (Foto: Ga_Na/Shutterstock)

Viele Obstsorten kann man im Kühlschrank aufbewahren

Die meisten Obstsorten – insbesondere heimische Arten wie Erdbeeren, Kirschen, Pflaumen oder Äpfel und Birnen – können problemlos im Kühlschrank deponiert werden. Dort verlieren sie zwar mit der Zeit teils an Aroma, bleiben dafür aber länger frisch.

Beim Einräumen ist es sinnvoll, einzelne Früchte auf einen Teller zu verteilen, sodass sie sich nicht berühren. Dadurch können sich Schimmelsporen nicht so schnell ausbreiten. Zudem sollte das Obst erst kurz vor dem Essen gewaschen werden, sonst verdirbt es schneller. 

Tipp: Holen Sie die Früchte etwa eine Stunde vor dem Verzehr aus dem Kühlschrank, damit sich das volle Aroma entfalten kann. 

Bananen bleiben auch im Sommer besser draußen

Bei exotischen Früchten ist es wiederumkeine gute Idee, sie in den Kühlschrank zu räumen: Sie vertragen keine Kälte. Bananen beispielsweise sind besonders empfindlich. Sie erleiden im Kühlschrank einen regelrechten Kälteschock und werden schneller braun und matschig. Zudem verlieren sie ihren Geschmack.

Auch Ananas, Mango, Papaya, Orange, Mandarine und weitere Zitrusfrüchte sind nicht für den Kühlschrank geeignet. Sie verlieren ebenfalls ihr Aroma bzw. ihren Geschmack und werden teilweise sogar bitter. Sie können auch fleckig und matschig werden. Exotische Früchte sollten also generell lieber nur in den Kühlschrank kommen, wenn sie bereits angeschnitten bzw. geschält wurden.

Manche Früchte wie Orangen, Zitronen und Limetten werden jedoch im Netz verkauft. Wer nicht alle Früchte gleich essen oder verwerten kann, kann sie im Sommer prinzipiell schon in den Kühlschrank legen und sie dadurch länger frischhalten. Das geht aber auf Kosten des Geschmacks bzw. Aromas. 

Kiwis und Feigen dürfen in den Kühlschrank

Eine Ausnahme können Sie auch bei Kiwis und Feigen machen: Das Obst kommt mit niedrigen Temperaturen besser zurecht. Wer es im Sommer nicht sofort genießen will, kann es also in den Kühlschrank räumen und dadurch länger haltbar machen. Sind die Kiwis noch nicht reif, können sie im Anschluss bei Zimmertemperatur nachreifen.

Wichtig: Auch bei Obst gibt es Sorten, die Ethylen absondern bzw. empfindlich darauf reagieren. Das sollte beim Einräumen beachtet werden. Mehr dazu lesen Sie hier:

Brot bei schwülem Wetter in den Kühlschrank legen

Zu den Lebensmitteln, die bei Hitze schneller verderben, gehören auch Brot und Brötchen. Vor allem feucht-warmes Wetter setzt dem Backwerk zu. Dann sollte es lieber vorrübergehend in den Kühlschrank gelegt werden. 

Ganze Brotlaibe halten sich dabei länger als geschnittenes Brot. Denn die Scheiben bieten Schimmelsporen eine größere Angriffsfläche. Alternativ kann geschnittenes Brot eingefroren und portionsweise aufgetaut werden. Weißbrot ist übrigens besonders anfällig für Schimmel. Am längsten frisch bleiben Schrot- und Vollkornbrote.

Der Kühlschrank ist ansonsten kein guter Aufbewahrungsort für Brot: Es wird darin trocken und verliert an Geschmack. Das Brot sollte also normalerweise lieber in einem Brotkasten oder -topf bzw. draußen in einer Papertüte liegen.

Speiseöle bei Hitze in den Kühlschrank stellen

Hohe Temperaturen lässt auch Pflanzenöle schneller ranzig werden. Sie sollten ohnehin stets kühl und dunkel gelagert werden. Bei kaltgepressten Pflanzenölen ist das umso wichtiger, da sie empfindlicher sind als raffinierte Speiseöle. 

Besonders sensibel sind etwa Walnussöl, Kürbiskernöl, Rapsöl und Leinöl. Einmal geöffnet, sind diese Öle  im Kühlschrank am besten aufgehoben, erst recht an heißen Sommertagen. Bei Leinöl ist der Kühlschrank sogar Pflicht: Es ist reich an wertvoller Alpha-Linolensäure, eine Omega-3-Fettsäure. Diese lässt das Öl besonders schnell oxidieren, wenn es in Kontakt mit Wärme, Licht und Sauerstoff kommt. 

Der Verbraucherzentrale zufolge ist der Kühlschrank für angebrochene, kaltgespresste Speiseöle generell ein idealer Aufbewahrungsort. 

Olivenöl wird im Kühlschrank trüb und flockt aus

Sollte man also auch Olivenöl in den Kühlschrank stellen? Im Prinzip kann man auch angebrochenes Olivenöl in dort hineinräumen. Manche Anbieter empfehlen das auch bzw. schreiben, dass Temperaturen ab ca. 25 Grad vermieden werden sollten.

Andere Hersteller raten vom Kühlschrank prinzipiell ab, weil das Olivenöl darin trüb wird und ausflockt. Das bringt allerdings keinen Qualitätsverlust mit sich. Die Flocken verschwinden außerdem bald wieder, wenn das Olivenöl wieder aus dem Kühlschrank geholt wird. Wer die Ausflockungen also nicht als ästhetisches Problem sieht, kann das Olivenöl an besonders heißen Tagen in den Kühlschrank stellen.  

Übrigens: Auch geschälte Nüsse sollten bei Hitze lieber in den Kühlschrank kommen. Denn durch ihren hohen Ölgehalt können auch sie jetzt schneller ranzig werden. Am besten füllt man die Nüsse vorher in einen luftdichten Behälter um. 

Darf Schokolade in den Kühlschrank?

Viele Schokoladen-Fans mögen ihre Schoki kühl und knackig. Dabei ist es eigentlich nicht ratsam, die Schokolade in den Kühlschrank zu legen. Der Grund: Hochwertige Schokolade hat komplexe Aromen wie ein guter Wein, und diese können sich bei Kälte nicht richtig entfalten. Außerdem tendiert Schokolade dazu, Fremdgerüche aufzunehmen. Weiße Schokolade ist hier besonders anfällig. 

Falls es also einen kühlen, dunklen Ort im Haus oder in der Wohnung gibt, ist die Schokolade dort besser aufgehoben. Aber wenn es gar nicht anders geht, kann auch hier eine Ausnahme gemacht werden. Zum Beispiel, wenn die Schokolade in einer Dachgeschosswohnung schmelzen würde. Dann ist es natürlich sinnvoll, sie in den Kühlschrank zu legen. Dabei sollte sie jedoch luftdicht verpackt werden.

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