Rewe-Bio-Pesto im Test "ungenügend" – Schimmelpilzgift und BPA entdeckt

Autor: Vanessa Christa/Ann-Cathrin Witte | Kategorie: Essen und Trinken | 10.04.2024

Rewe-Bio-Pesto im Test "ungenügend" – Schimmelpilzgift und BPA entdeckt
Foto: ÖKO-TEST

Eigentlich ist die Zutatenliste für ein Pesto rosso überschaubar. Doch in einigen getesteten Produkten stecken neben den bekannten Zutaten auch unerwünschte Inhaltsstoffe, die wir uns lieber nicht auf unsere Nudeln löffeln möchten. Dazu gehört auch das Rewe Bio Pesto rosso, das in unserem Test mit der Note "ungenügend" durchfällt.

Pesto aus dem Glas ist bequem, wenn es mal wieder schnell gehen muss. Einfach den Deckel aufschrauben und die rote oder grüne Paste über die heißen Nudeln geben, gut vermischen, Parmesan drüber und fertig.

In unserem Test von 27 roten Pesti zeigt sich allerdings, dass mit einigen der getesteten Produkte nicht nur italienische Rezepturen sondern leider auch bedenkliche Inhaltsstoffe auf unseren Tellern landen. Eines dieser Produkte ist das Rewe Bio Pesto Rosso, Naturland. Es fällt in unserem Test mit der Note "ungenügend" durch. 

Schimmelpilzgift im Rewe Pesto

Für das schlechte Abschneiden gibt es gleich mehrere Gründe. So hat das von uns beauftragte Labor in dem Rewe-Bio-Pesto das Schimmelpilzgift Alternariol (AOH) in aus unserer Sicht "erhöhten" Gehalten nachgewiesen. Das Problem? AOH zeigt unter Laborbedingungen gesundheitsschädigende Effekte. So wirkt es genotoxisch – es verändert also im Labor das genetische Material von Zellen.

Darüber hinaus steht AOH laut dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit im Verdacht, Krebs zu erregen. Im Test kritisieren wir das Schimmelpilzgift in insgesamt sechs Pesti. 

Pesto rosso wird auf der Basis von Tomaten hergestellt.
Pesto rosso wird auf der Basis von Tomaten hergestellt. (Foto: Chan2545/Shutterstock)

Rewe Pesto enthält Bisphenol A

Zusätzlich steckt in dem Rewe-Bio-Pesto die Chemikalie Bisphenol A (BPA). Wir bewerten die Gehalte als "stark erhöht". Das heißt in diesem Fall, dass ein etwa 60 Kilo schwerer Mensch mit einer Portion von 100 Gramm pro Woche die maximal tolerierbare tägliche Zufuhrmenge (TDI) von 12 Nanogramm überschreiten würde.

Wichtig zu wissen: Der TDI, der auf Berechnungen der Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) beruht, ist nicht rechtlich bindend. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) unterstützt ihn bisher nicht.

Bedenklich ist Bisphenol A vor allem deswegen, weil es unser Hormonsystem beeinflussen und reproduktionstoxisch wirken kann. Deswegen werten wir den Stoff aus Gründen des vorbeugenden Verbrauchrschutzes ab.

Zur Erklärung: Eine Verunreinigung mit dem Stoff kann zum Beispiel über die Deckeldichtung oder aber durch eine Kontamination der verarbeiteten Lebensmittel während der Lagerung erfolgt sein. Im Test fand das von uns beauftragte Labor Bisphenol A noch in einem weiteren Produkt in einer Menge, die wir bemängeln.

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Rewe Pesto kann geschmacklich nicht überzeugen

Im Rahmen unseres Tests ließen wir darüber hinaus auch den Geschmack, Geruch, Aussehen und Konsistenz der Pesti durch Sensorikexperten überprüfen. Ergebnis: Das Rewe-Bio-Pesto konnte in diesen Kategorien leider nicht überzeugen. Die Experten bemängelten eine "erkennbare oxidative Fettveränderung" sowie einen "insgesamt unharmonischen Geschmack".

Eine solche "unharmonische Geschmacksnote" kritisierten die Experten noch bei einem weiteren Pesto rosso im Test, eine "oxidative Fettveränderung" dagegen nur beim überprüften Rewe-Bio-Pesto. 

So setzt sich das Gesamturteil zusammen

Das Gesamturteil beruht auf dem Teilergebnis Inhaltsstoffe. Weil das Rewe Bio Pesto Rosso, Naturland das Schimmelpilzgift Alternariol (AOH) in einem aus unserer Sicht "erhöhten" und die Chemikalie Bisphenol A (BPA) in einem "stark erhöhten" Gehalt enthält, ziehen wir vier Noten ab. Deswegen lautet das Teilergebnis Inhaltsstoffe "mangelhaft". 

Darüber hinaus bemängelten unsere Sensorikexperten, dass das überprüfte Rewe-Bio-Pesto einen insgesamt "unharmonischen Geschmack" hatte und "oxidative Fettveränderungen" erkennbar gewesen wären. Dafür ziehen wir im Teilergebnis Sensorik drei Noten ab und vergeben hier die Note "ausreichend". 

Da ein "ausreichendes" Teilergebnis Sensorik das Gesamturteil um eine Note verschlechtert, kann das Gesamturteil dementsprechend nur "ungenügend" lauten. Details zu Bewertung und Prüfmethoden lesen Sie hier auf der Seite zum Test im Abschnitt Testverfahren.

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