Reis richtig kochen: So gelingt es ohne unnötige Schadstoffbelastung

Autor: Redaktion (lw) | Kategorie: Essen und Trinken | 16.10.2023

Reis richtig kochen: So gelingt es – ohne unnötige Schadstoffbelastung
Foto: Shutterstock/Lesterman

Reis kochen ist eigentlich nicht besonders kompliziert. Dennoch gibt es einige Punkte, die Sie im Auge behalten sollten, damit Ihr Reisgericht nicht nur schmeckt, sondern auch möglichst unbedenklich bleibt. 

Reis bildet die wichtige Nahrungsgrundlage für einen Großteil der Weltbevölkerung. Hierzulande kommt er zwar nicht täglich auf den Tisch, laut Statistik verzehrten die Deutschen im Erntejahr 2021/22 aber immerhin rund sieben Kilo Reis pro Kopf. Das entspricht etwa einer Kaffeetasse Reis pro Woche.

Damit das Reiskochen problemlos gelingt, haben wir einige Hinweise. Unsere Tipps sorgen in wenigen Minuten für perfekten, bissfesten Reis und reduzieren die Schadstoffbelastung, die häufig mit dem Getreide in Verbindung gebracht wird: Leider nicht zu Unrecht, wie unsere Tests zu Reis und Reiswaffeln wiederholt gezeigt haben.

Deshalb hier unsere Ratschläge zum Reiskochen:

1. Reis vor dem Kochen gründlich waschen

Reis ist häufig mit Arsen belastet: Das Halbmetall reichert sich über die Wurzeln in der Pflanze an und findet so seinen Weg auf unsere Teller. Abhilfe können Sie schaffen, wenn Sie Ihren Reis vor dem Kochen gründlich waschen. Dabei gehen einige der Arsenverbindungen in das Wasser über und reduzieren so später die Belastung im Essen.

Tipp: Nutzen Sie zum Waschen am einfachsten eine Schüssel, die Sie mit reichlich Wasser füllen. Geben Sie den Reis hinein, rühren Sie ihn mit der Hand gründlich um und gießen Sie das Wasser anschließend ab. Wiederholen Sie das Ganze, bis das Wasser nach dem Umrühren vollständig klar bleibt.

Das Waschen hat den zusätzlichen Vorteil, nicht nur Arsen, sondern auch Schmutzpartikel und überschüssige Stärke zu entfernen.

2. Reis mit viel Wasser kochen

Wie beim Reiswaschen gilt: Auch wer Reis mit reichlich Wasser kocht, entzieht den Körnern beim Kochen problematische Schwermetalle, die anschließend mit dem Kochwasser im Abfluss verschwinden. Garen Sie Reis deshalb lieber mit zu viel als mit zu wenig Wasser.

Das Reiskochen selbst geht übrigens ganz einfach:

  1. Gewünschte Menge abwiegen (als Beilage für zwei Personen einfach einen größeren Kaffeebecher zur Hälfte mit trockenem Reis füllen),
  2. wie oben beschrieben waschen,
  3. Reis mit mindestens der doppelten Menge Wasser, besser der drei- bis fünffachen Menge, in einen Topf mit Deckel geben.
  4. Das Wasser zum Kochen bringen,
  5. dann Hitze reduzieren und den Reis mindestens 10 Minuten köcheln lassen (die Gardauer variiert je nach Sorte ein wenig).
  6. Hin und wieder prüfen, ob der Reis schon gar ist.
  7. Ist der Reis bissfest, das verbliebene Kochwasser abgießen,
  8. dann den Reis vor dem Servieren noch ein paar Minuten ruhen lassen und mit einer Gabel auflockern.

Übrigens: Wer das Wasser zum Reiskochen mit dem Wasserkocher erhitzt, spart zwar etwas Zeit, aber leider keinen Strom. Mehr in: Kann man mit dem Wasserkocher Energie sparen?

Reis bei ÖKO-TEST: Probleme an allen Fronten

Wir haben gerade erst Reis-Marken im Test (Naturreis, Risottoreis und Basmati) einer Untersuchung unterzogen. Die Ergebnisse sind oft unerfreulich: Wir kritisieren nicht nur zu viel Arsen und Cadmium, sondern auch Mineralöl und Spritzgifte in manchen Marken. Alle Produkte und Test-Ergebnisse gibt's hier:

3. Reis kochen und essen: Gerne – aber bitte nicht zu oft

Aufgrund der möglichen Schadstoffbelastung von Reis und Reisprodukten empfehlen wir, nicht zu häufig Reis zu essen.

Das gilt vor allem für Kleinkinder, die entsprechende Lebensmittel nur in Maßen zu sich nehmen sollten. Einen empfohlenen Richtwert gibt es hier nicht, das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) schreibt aber: "Eltern wird empfohlen, ihre Säuglinge und Kleinkinder nicht ausschließlich mit reisbasierten Getränken oder Beikost wie Reisbrei zu ernähren. Auch bei Zwischenmahlzeiten sollten sie Produkte wie Reiswaffeln mit reisfreien Zwischenmahlzeiten variieren."

Reis-Alternativen, die sich ähnlich gut als Beilage verwenden lassen, sind unter anderem Amaranth, Buchweizen, Bulgur, Couscous, Hirse, Linsen, Mais oder Quinoa.

Ebenfalls gut zu wissen: Geschälter Reis enthält weniger Arsen als ungeschälter, also Vollkornreis, weil sich das Schwermetall vor allem im Rand der Reiskörner anreichert. Lese-Tipp: Darum sollten wir Reisprodukte nur in Maßen essen

4. Reis rasch abkühlen lassen, nicht warmhalten

Nach dem Reiskochen wichtig: Gekochter Reis sollte aus hygienischen Gründen nicht unnötig lange warmgehalten, sondern zügig abgekühlt werden (oder vollständig aufgegessen).

Der Grund: Reis enthält fast immer Bakterien vom Typ Bacillus cereus, die sich besonders schnell in lauwarmem Reis vermehren. Für Reis gilt deshalb: am besten heiß oder kalt – und lieber nicht dazwischen.

Am sinnvollsten stellen Sie übrig gebliebenen Reis deshalb zeitnah in den Kühlschrank und verzehren die Reste innerhalb eines Tages. Lesen Sie dazu auch: Reis aufwärmen: Worauf Sie bereits beim Kochen achten sollten

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