Pestizide in frisch gepresstem Saft: Worauf man achten sollte

Autor: Brigitte Rohm/hap | Kategorie: Essen und Trinken | 23.02.2024

Herkömmliche Zitrusfrüchte weisen oft Pestizidrückstände auf. Aber enthält auch frisch gepresster Saft Pestizide?
Foto: Africa Studio/Shutterstock

Ein Glas frisch gepresster Saft bereichert den Frühstückstisch und liefert Vitamine. Doch konventionell erzeugte Zitrusfrüchte weisen immer wieder Pestizidrückstände auf. Mit diesen Tipps können Sie das Risiko verringern, dass Rückstände in ihren frisch gepressten Saft übergehen. 

Orangensaft schmeckt frisch gepresst einfach am besten – und trägt, in Maßen getrunken, zu einer gesunden Ernährung bei. Allerdings werden Zitrusfrüchte aus konventionellem Anbau oft mit Wachsen und Pflanzenschutzmitteln behandelt und fallen immer wieder durch hohe Pestizidrückstände auf. Das zeigte etwa auch unser Orangen-Test im Jahr 2019, in dem jede zweite Orange mit Pestiziden belastet war. 

Generell sollte man bei konventionell angebautem Obst darauf achten, die Pestizide und Behandlungsmittel von der Schale beim Verzehr nicht mit aufzunehmen – und die Früchte gründlich waschen. Aber auch wenn wir sie pressen, können wir das Risiko senken, dass dabei solche Stoffe in den Saft gelangen.

Frisch gepresste Säfte ohne Pestizide: Tipps 

Diese Maßnahmen können dabei helfen, sich vor Pestiziden zu schützen:

  • Am besten Bio-Obst kaufen: Im Bio-Anbau sind chemisch-synthetische Pestizide (und Wachse) verboten.
  • Der Hinweis "unbehandelt" bedeutet nur, dass die Frucht nach der Ernte nicht mit Schalenbehandlungsmitteln behandelt wurde. 
  • Obst vor dem Pressen gründlich mit lauwarmem Wasser waschen und dann trocken reiben. Danach sorgfältig die Hände waschen und das Obst beim Pressen mit einem Tuch festhalten, um die Hände zusätzlich zu schützen. Mit diesen Maßnahmen lässt sich bei konventionellen Früchten die Gefahr minimieren, dass Schadstoffrückstände in den Saft übergehen.
  • Wer frisch gepresste Säfte fertig kaufen möchte, zum Beispiel an einem Verkaufsstand oder im Supermarkt, sollte auf die Hygiene der Presse oder des Automaten achten. Außerdem kann man sich bei der Verkäuferin oder dem Verkäufer danach erkundigen, ob es sich um konventionelles Obst oder um Bio-Ware handelt.
Um sich vor Pestiziden zu schützen, gilt es insbesondere, das Obst vor dem Pressen gründlich zu waschen.
Um sich vor Pestiziden zu schützen, gilt es insbesondere, das Obst vor dem Pressen gründlich zu waschen. (Foto: olyagimaeva/Shutterstock)

Keine Pestizide in fertigen Bio-Säften gefunden

Und wie steht es um fertige Säfte aus dem Handel? Hier fiel zumindest unser aktueller Orangensaft-Test erfreulich aus: Fast alle Säfte waren frei von Pestiziden. Nur in einem Produkt fanden wir ein Pestizid, das wir jedoch aufgrund der geringen Menge im Spurenbereich nicht abwerteten.

Das sah etwa im Apfelsaft-Test im Jahr 2022 anders aus: Hier sind wir zum Beispiel mehrfach auf ein Spritzgift gestoßen, das im Obstanbau in der EU verboten ist. Im Smoothie-Test kritisierten wir 2022 wiederum unter anderem das krebsverdächtige Spritzgift Captan, das in gleich elf Produkten steckte.

Dagegen enthielten die Bio-Apfelsäfte und -Smoothies keinerlei Pestizidrückstände. Wer also prinzipiell auf Nummer sicher gehen will, sollte auch bei Fertiggetränken lieber zu den Bio-Varianten greifen. 

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