Sojasauce ist ein fester Bestandteil vieler Küchen weltweit, doch bei der Lagerung herrscht oft Unsicherheit. Muss die angebrochene Flasche tatsächlich gekühlt werden? Oder genügt ein Platz im Vorratsschrank?
Was ist Sojasauce und wie wird sie hergestellt?
Sojasauce ist ein fermentiertes Würzmittel, das traditionell aus Sojabohnen, Weizen, Wasser und Salz besteht. Während der Fermentation arbeiten Mikroorganismen wie Milchsäurebakterien und Hefen über Wochen bis Monate, um die charakteristische, salzhaltige und aromatische Flüssigkeit zu erzeugen.
Ungeöffnet ist Sojasauce dank des hohen Salzgehalts sehr lange haltbar – oft sogar über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus. Doch nach dem Öffnen wird die richtige Lagerung entscheidend für Geschmack und Qualität.

Unterschiedliche Sojasaucen – unterschiedliche Lagerbedürfnisse
Auch wenn Sojasauce von Natur aus relativ robust gegen mikrobiellen Verderb ist, bleibt sie nicht unbegrenzt unverändert. Die größten Feinde sind Licht, Wärme und Sauerstoff. Sie können dazu führen, dass Aromen verfliegen, Bitterstoffe entstehen und die Farbe nachdunkelt.
Es gibt zwei Haupttypen von Sojasauce, die sich in ihrer Robustheit unterscheiden:
- Natürlich gebraute Sojasauce (z. B. Kikkoman) enthält viele natürliche Aminosäuren und flüchtige Aromastoffe. Diese hochwertigen Saucen sind empfindlicher gegenüber Wärme und Licht.
- Chemisch hydrolysierte Sojasauce (häufig bei günstigen Asia-Produkten) ist robuster, da sie weniger komplexe Aromastoffe enthält.
Je hochwertiger und natürlicher die Sojasauce, desto mehr profitiert sie von einer kühlen Lagerung. Ein Blick auf die Zutatenliste hilft: Je kürzer die Liste – idealerweise nur Sojabohnen (ohne GVO), Weizen, Wasser und Salz – desto besser die Qualität. Auf dem Etikett findet sich auch der Hinweis zur korrekten Lagerung.
Was sagen Hersteller und Wissenschaft zur Lagerung?
Viele Hersteller empfehlen, die angebrochene Flasche im Kühlschrank aufzubewahren – meist um den Geschmack zu bewahren oder aus rechtlicher Vorsicht. Einige Originalprodukte aus Asien hingegen geben keinen konkreten Lagerungshinweis, dort ist die Aufbewahrung bei Zimmertemperatur üblich.
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen: Bei Raumtemperatur verändern sich Aroma und Farbe von Sojasauce bereits nach 3 bis 6 Monaten deutlich. Im Kühlschrank bleiben Geschmack und Farbqualität deutlich länger erhalten.
Fazit: Sojasauce gehört in den Kühlschrank – zumindest bei hochwertigen Sorten
Aus mikrobiologischer Sicht ist Sojasauce sehr stabil – selbst ungekühlt. Doch für den optimalen Geschmack, Farbe und Haltbarkeit ist die Lagerung im Kühlschrank eindeutig zu empfehlen, besonders wenn die Flasche nicht innerhalb weniger Wochen leer wird.
Praktische Tipps für die optimale Lagerung
- Dunkel lagern: Licht lässt die Aromastoffe schneller verfliegen.
- Nicht neben Herd oder Heizung: Wärme beschleunigt Qualitätsverluste.
- Sauberkeit: Flaschenhals regelmäßig reinigen und keine schmutzigen Löffel benutzen.
- Deckel gut verschließen: So gelangt weniger Sauerstoff in die Flasche.
Sinnes-Check: Ist die Sojasauce noch gut?
Auch wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist – oft ist die Sauce noch verwendbar. Verlassen Sie sich auf Ihre Sinne:
- Aussehen: kein Schimmel oder Ausflockungen sichtbar?
- Geruch: neutral bis würzig, aber nicht muffig oder faulig?
- Geschmack: unverändert würzig und salzig?
Wenn eines dieser Merkmale abweicht, sollte die Sauce besser entsorgt werden.
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