Lebensmittel aufwärmen: So oft dürfen Sie Essen erwärmen

Autor: Lena Rauschecker | Kategorie: Essen und Trinken | 17.01.2024

Lebensmittel aufwärmen: Kein Problem, wenn Sie folgende Tipps beherzigen.
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Bei Nudeln passiert es häufig, ebenso bei Reisgerichten oder der Gemüsebeilage: Man hat zu viel gekocht, sodass Essen übrig bleibt. Natürlich kann man sich dann am nächsten Tag schnell eine Mahlzeit warm machen. Doch was gibt es dabei zu beachten? Und wie oft darf man welches Lebensmittel eigentlich aufwärmen?

Ob es die restliche Portion Pasta oder das übrige Stück Pizza ist – viele Gerichte essen wir erst am nächsten Tag auf. Wer viel selber kocht weiß: Nicht immer schätzen wir richtig ab, welche Menge an Nudeln und Co. wir brauchen, damit zwar alle satt werden, aber auch nichts übrig bleibt. 

Gleichzeitig ist Vorkochen praktisch: Im Homeoffice hat man so am nächsten Tag zügig ein warmes Mittagessen. Und gerade mit Kindern findet man oft nicht die Zeit, jeden Tag frisch zu kochen. Doch beim Thema Aufwärmen stellen sich einige Fragen: Kann man jedes Gericht problemlos aufwärmen? Wie oft sollte man Essen überhaupt aufwärmen? Und welche Methode ist am besten?

Essen aufwärmen: Das sollten Sie beachten

Die gute Nachricht vorab: Die allermeisten Lebensmittel und Gerichte können problemlos aufgewärmt werden.

Manche Lebensmittel sind aufgewärmt sogar gesünder als zuvor. Dazu zählen etwa Kartoffeln und Nudeln. Grund für den Effekt: die sogenannte resistente Stärke, die beim Wiederaufwärmen entsteht. Diese ist gut für die Darmflora.

Pizza kann man gut aufwärmen – in der Pfanne erwärmt bleibt sie knusprig.
Pizza kann man gut aufwärmen – in der Pfanne erwärmt bleibt sie knusprig. (Foto: CC0/Unsplash/Louis Hansel)

Mit folgenden Tipps schmeckt das aufgewärmte Essen lecker und bleibt genießbar:

  • Nudeln: Nudeln wärmen Sie am besten in heißem Wasser auf, dann kleben sie nicht zusammen.
  • Pizza bleibt knusprig, wenn Sie die Pizzastücke in einer Pfanne ohne Fett für ein bis zwei Minuten erhitzen.
  • Suppen und Eintöpfe sind einen Tag später oft noch intensiver im Geschmack. Einfach bei mittlerer Hitze im Topf aufwärmen und regelmäßig umrühren. Suppen können Sie problemlos zweimal aufwärmen.

Als goldene Regel gilt eine Temperatur von mindestens 70 Grad Celsius für mindestens zwei Minuten. Denn: Ab dieser Temperatur werden etwaige Keime abgetötet. 

Beim Aufwärmen in der Mikrowelle gilt: Die Speisen möglichst gleichmäßig und flach auf dem Teller oder in der Schüssel verteilen, zusätzlich abdecken und zwischendrin wenden bzw. umrühren. Das spart Energie, weil es dafür sorgt, dass die Speisen gleichmäßig erhitzt werden. Außerdem gut zu wissen: Diese Lebensmittel gehören nicht in die Mikrowelle

Wie oft darf man Lebensmittel aufwärmen?

Während Sie die meisten Nahrungsmittel bedenkenlos aufwärmen können, ist bei den folgenden Lebensmitteln Vorsicht geboten:

1. Pilze aufwärmen?

Der Mythos, dass man Pilze auf keinen Fall aufwärmen dürfe, hält sich hartnäckig.

Doch wenn Sie die Champignons, Pfifferlinge und Co. frisch zubereitet haben und das Gericht nach dem Kochen rasch in den Kühlschrank stellen, können Sie es am nächsten Tag ohne Probleme aufwärmen.

Allerdings sollten Sie das Pilzgericht stark erhitzen und nicht mehrmals aufwärmen.

2. Spinat aufwärmen

Auch bei Spinat galt lange die Regel, dass man das grüne Gemüse keinesfalls aufwärmen darf. Grund dafür ist das Nitrat im Spinat, das sich in belastendes Nitrit umwandeln kann.

Dieses entsteht aber nur, wenn der Spinat nicht gekühlt aufbewahrt wird. Wenn Sie Spinat zügig nach der Zubereitung in den Kühlschrank stellen, können Sie ihn am nächsten Tag bedenkenlos gut durcherhitzen und verzehren.

Lediglich bei jüngeren Kindern sollten Sie vorsichtig sein und ihnen besser keinen aufgewärmten Spinat servieren, da sie empfindlicher auf Nitrit reagieren als Erwachsene.

Spinat muss, einmal aufgetaut, vollständig verzehrt werden? Falsch, Sie können Spinat auch aufwärmen.
Spinat muss, einmal aufgetaut, vollständig verzehrt werden? Falsch, Sie können Spinat auch aufwärmen. (Foto: CC0/Pixabay/No-longer-here)

3. Reis aufwärmen

Auch bei Reis sollten Sie darauf achten, ihn zügig nach dem Kochen in den Kühlschrank zu stellen und ihn nicht bei Zimmertemperatur aufzubewahren. Andernfalls können Bakterien entstehen, die beim Reisaufwärmen nicht abgetötet werden.

Beim Aufwärmen in der Mikro darauf achten, dass der gesamte Reis gut erhitzt wird und dampft. Alternativ mit Butter, Margarine oder ein wenig Wasser im Kochtopf aufwärmen und regelmäßig umrühren, damit der Reis nicht anbrennt.

Reis sollten Sie vorsichtshalber nur einmal aufwärmen, um eine mögliche Keimbildung zu vermeiden.

4. Fisch aufwärmen

Fisch ist ein empfindliches Lebensmittel. Wenn Sie gegarte Fischfilets jedoch nach der Zubereitung schnell in ein sauberes, verschlossenes Gefäß in den Kühlschrank stellen, können Sie sie am nächsten Tag ohne Probleme aufwärmen.

Bitte aber nur einmal aufwärmen und dann vollständig aufessen. Beginnt Fisch, faulig zu riechen, nicht mehr verzehren.

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5. Fleisch: immer vollständig aufwärmen

Fleisch sollten Sie nur aufwärmen, wenn es zuvor gut durchgegart war. Stellen Sie es nach dem Essen rasch in einem sauberen Gefäß in den Kühlschrank.

Achten Sie beim Aufwärmen darauf, dass das Fleisch von allen Seiten gut durchgewärmt wird. Beim Aufwärmen in der Mikrowelle auf jeden Fall einen Deckel benutzen und eine hohe Temperatur einstellen.

Auch Fleisch sollten Sie am besten nur einmal aufwärmen, um möglichen Keimen vorzubeugen.

Tipp zum Schluss: Wer viel zu viel gekocht hat, das gleiche Gericht aber nicht gleich am nächsten und übernächsten Tag noch mal essen möchte, kann es meist auch einfach einfrieren. Auch das hilft gegen Lebensmittelverschwendung. Lesen Sie dazu unter anderem:

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