Küchenkräuter: Welche Kräuter passen am besten in welche Gerichte?

Autor: Lena Rauschecker | Kategorie: Essen und Trinken | 10.06.2025

Kleine Küchenkräuter-Kunde: Welche Köstlichkeiten können mit Kerbel, Kresse, Koriander und Konsorten kombiniert werden?
Foto: Shutterstock/marcin jucha

Basilikum bildet das perfekte Topping für Tomate-Mozzarella – und über die Pizza streut man Oregano. Doch die Bandbreite an Kräutern ist um einiges größer. Wissen Sie zum Beispiel, mit welchen Kräutern man Fisch würzt? Oder welches Aroma perfekt zu Kartoffeln passt? Hier ÖKO-TESTs Tour durch Küchenkräuter.

Eine Handvoll gehackte Kräuter über die dampfende Suppe gestreut oder ein Stängel Petersilie an Knödel und Braten drapiert – das sieht einfach schön aus! Schließlich isst das Auge mit. Doch nicht nur aus ästhetischen Gründen dürfen Sie gerne ausgiebig Grün über Salat, Eintöpfe, Suppen, Fisch oder Fleisch verteilen.

Kräuter verleihen Gerichten einen einzigartigen Geschmack sowie ein tolles Aroma und liefern nebenbei wertvolle Nährstoffe. Wozu Petersilie, Koriander und Co. am besten passen und mit welchem Trick Sie für einen kleinen Vitamin-C-Schub sorgen, erfahren Sie im Folgenden.

1. Basilikum: Küchenkraut küsst Tomate

Basilikum enthält Magnesium, Kalium, Kalzium und Eisen und unterstützt die Verdauung. Die ovalen, saftig grünen Blätter sind fester Bestandteil einer Caprese (eine italienische Vorspeise aus Tomaten, Mozzarella, Basilikum und Olivenöl).

Außerdem passt Basilikum besonders gut zu Tomaten aller Art (in Salat oder Suppe) sowie in Kräuterquark und Nudelsoßen. In der italienischen Küche kommt das Mittelmeerkraut in zahlreichen Gerichten zum Einsatz und darf natürlich als Hauptzutat im bekannten Pesto alla Genovese nicht fehlen. 

Tipp: Wenn Sie ein Bio-Basilikum-Töpfchen aus dem Supermarkt in der Küche stehen haben, sollten Sie zuerst die großen unteren Blätter ernten. Diese sind am aromatischsten.

2. Dill passt als Küchenkraut zu Gurken und Fisch

Dill ist an seinen langen, dünnen Fäden leicht zu erkennen. Sie können Dill einfach im Blumentopf aussäen, und schon nach ein paar Wochen bilden sich grüne Stängelchen. Das Kraut enthält Vitamin C, Kalium und Kalzium, punktet aber auch mit Antioxidantien, die den Körper vor freien Radikalen schützen.

Besonders gut passt Dill – wie der andere Name Dillkraut oder Gurkenkraut bereits verrät – in einen Gurkensalat. Auch wenn Sie selbst Gurken einlegen, sollte Dill unbedingt mit ins Glas wandern. Das Kraut schmeckt zudem in Kräuterquarks und – zusammen mit Zitrone – hervorragend zu Fisch.

3. Kerbel für Salate, Soßen und Suppen

Optisch ähnelt Kerbel der Petersilie, ist aber bei Weitem nicht so bekannt. Zu Unrecht, denn Kerbel steckt unter anderem voller Mineralstoffe wie Eisen, Zink und Kalium.

Vor allem in der französischen Küche ist das Kraut weit verbreitet. Mit Kerbel können Sie Fisch würzen sowie Salate und Suppen aufpeppen, auch in eine Kräutersuppe passt Kerbel hervorragend.

Kerbel ist (neben u.a. Petersilie, Kresse, Schnittlauch, Sauerampfer und Pimpinelle) außerdem fester Bestandteil der bekannten Frankfurter Grünen Soße.

4. Koriander: Nicht jeder schätzt das Küchenkraut

An Koriander scheiden sich die Geister – oder eher die Geschmäcker. Koriander hat einen frischen und starken Eigengeschmack. Das Küchenkraut mit wertvollen ätherischen Ölen wird gegen allerlei Beschwerden eingesetzt: Es soll gegen Blähungen und Völlegefühl helfen und krampflösend wirken.

In der asiatischen Küche wird Koriander schon lange verwendet: Sie können ihn beispielsweise in Currys und Reisgerichte hacken. Auch in selbst gemachten Summer Rolls schmeckt Koriander super.

5. Kresse aufs Brot oder als Topping

Kresse ist das vielleicht unkomplizierteste Küchenkraut und wächst ohne viel Pflege zuverlässig und schnell. Die kleinen grünen Stängelchen mit den Mini-Blättern haben es in sich: Sie enthalten viele wichtige Vitamine (A, B und C) und Mineralstoffe. 

Am einfachsten verwenden Sie Kresse in der Küche wie folgt: Eine Scheibe frisches Brot mit Frischkäse oder Butter bestreichen und großzügig Kresse darauf verteilen. Genauso einfach und lecker: Kresse als Topping verleiht Salaten und (kalten) Suppen eine schöne, leicht scharfe Note.

6. Minze bringt Frische

Minze kennen die meisten aus der Limonade. Doch auch in beim Kochen können Sie Minze einsetzen. Das Kraut steckt voller Menthol, das der Minze ihren frischen Geschmack verleiht.

Das Küchenkraut passt zu süßen und herzhaften Gerichten: Zusammen mit Erbsen lässt sich aus Minzblättern ein toller Hummus herstellen, im Sommer verleihen Minze und Erdbeeren Salaten eine süße Geschmacksnote. Auch in Couscous- oder Bulgur-Salat ist Minze ein wichtiger Geschmacksgeber.

7. Oregano für Pizza, Kartoffeln und Tomatensoße 

Das mediterrane Küchenkraut Oregano wird gerne "Pizzagewürz" genannt. Damit kennen Sie bereits das häufigste Anwendungsgebiet. Oregano passt aber auch sehr gut zu Kartoffeln und Tomatensoßen

Oregano hat dank seiner ätherischen Öle eine antibakterielle Wirkung. Wenn Sie das Kraut selbst anbauen wollen, suchen Sie einen warmen und sonnigen Platz aus.

8. Petersilie: Küchenkraut – und Giftpflanze

Petersilie liefert unserem Körper die Vitamine C und K sowie Eisen. Ein guter Grund also, nicht nur Kindern das Grün auf dem Teller schmackhaft zu machen.

Sie können aus Petersilie zum Beispiel ein einfaches und leckeres Pesto herstellen oder das Kraut in einer selbst gemachten Gemüsebrühe verarbeiten. Außerdem schmeckt frisch gehackte Petersilie im Winter in jeder Gemüsesuppe und über herzhafte Eintöpfe gestreut. Im Sommer erfrischt ein Salat aus Petersilie, Tomate und Gurke.

Wichtig: Nicht nur Blätter, sondern auch die aromatischen Stängel verwenden und kleinschneiden.

Hätten Sie's gewusst? 2023 wurde die Petersilie zur "Giftpflanze des Jahres" gekürt, weil ihre Blüten den Stoff Apiol enthalten. Als Küchenkraut ist Petersilie aber vollkommen harmlos. Sobald Petersilie blüht, sollte man sie allerdings nicht mehr essen.

9. Rosmarin in der Küche 

Rosmarin verbreitet auf dem Balkon einen mediterranen Urlaubsduft, in der Küche verleihen die würzigen Nadeln Gerichten eine raffinierte Geschmacksnote. In Kombination mit Thymian und Oregano passt Rosmarin hervorragend zu Ofenkartoffeln, Ratatouille und Nudelsoßen. Wenn Sie Fleisch oder Fisch anbraten, geben Sie am besten einen Zweig Rosmarin zum Öl in die Pfanne.

Rosmarin ist eine recht robuste Pflanze, die viel Sonne mag. Kurzfristig verträgt das Kraut aber auch Frost und kann an einem geschützten Ort sogar draußen überwintern. Mit Stecklingen können Sie Rosmarin recht einfach vermehren.

10. Aus Salbei wird Seilbeibutter 

Salbei mag es wie Rosmarin sonnig und warm. Salbeiblätter enthalten Gerbstoffe, die die Verdauung fördern und gegen Blähungen helfen sollen. Außerdem wirkt Salbei schweißhemmend und kann als Tee gegen Halsschmerzen helfen.

Salbei macht auch in der Küche eine gute Figur: Zu Pasta können Sie beispielsweise eine feine Salbeibutter kochen. Auch zu Fleisch-, Fisch- und Gemüsegerichten passt der intensive Geschmack.

11. Schnittlauch passt als Kraut aufs Butterbrot

Schnittlauch ist beim Anbau ein recht anspruchsloses und schnell wachsendes Küchenkraut. Wenn Sie Schnittlauch aussäen und regelmäßig gießen, sprießen die schmackhaften Halme schon nach wenigen Wochen aus der Erde. 

Schnittlauch hat einen leicht scharfen, frischen Geschmack, der etwas an Zwiebeln erinnert. Das Kraut liefert mehrere Vitamine und Mineralstoffe wie Kalium und Kalzium.

Kleingehackt passt Schnittlauch sehr gut in Salate oder dient als Suppeneinlage. Auch im Kräuterquark oder aufs Butterbrot schmeckt das Kraut. Und wenn Schnittlauch blüht, bietet er auch Bienen Nahrung.

12. Thymian für Fleisch- und Fischgerichte 

Thymian wird in der Küche vor allem bei Fleisch- und Fischgerichten eingesetzt, aber auch Gemüseschmorgerichte profitieren von dem mediterranen Küchenkraut. Aber auch als Heilkraut ist es bekannt: Thymian soll schleimlösend wirken und wird deshalb auch für selbst gemachte Dampfbäder zum Inhalieren verwendet.

Thymian hilft bei Erkältungen, verleiht aber auch Fisch und Fleisch eine würzige Note.
Thymian hilft bei Erkältungen, verleiht aber auch Fisch und Fleisch eine würzige Note. (Foto: Shutterstock/Julitt)

Frische, getrocknete oder tiefgefrorene Kräuter?

Um das volle Aroma zu genießen, sollten Sie Kräuter am besten frisch geerntet verarbeiten. Dann ist der Anteil an ätherischen Ölen am höchsten. Warten Sie deshalb nach der Ernte nicht zu lange mit dem Verarbeiten. Lesen Sie dazu auch: Mitkochen oder nicht? So behalten Kräuter ihr Aroma

Wer einen eigenen Kräutergarten angelegt oder einzelne Küchenkräuter in Töpfe gepflanzt hat, kann Basilikum, Petersilie und Co. nach Bedarf direkt vor dem Kochen ernten. Ab dem Frühjahr können Sie dann wieder Wildkräuter sammeln und für Salate und Suppen verwenden.

    So bleiben Küchenkräuter haltbar: Tipps

    • Frisch gekaufte Kräuter bleiben, in ein feuchtes Tuch gewickelt, im Kühlschrank einige Tage frisch.
    • Kräutertöpfchen aus dem Supermarkt halten mit etwas Pflege sehr lange.
    • Einige Küchenkräuter wie Rosmarin oder Thymian kann man auch einfach selbst trocknen. Die abgestreiften Nadeln anschließend am besten in lichtundurchlässigen Behältnissen aufbewahren.
    • Oder Sie kaufen die Kräuter bereits getrocknet ein, dann sind sie sehr lange haltbar.
    • Kräuter wie Petersilie, Dill und Schnittlauch können Sie auch einfrieren. Mehr dazu in diesem Artikel:

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