Kirschen, Pflaumen, Aprikosen, Pfirsiche und Nektarinen gehören zum Steinobst. Denn sie haben ein saftiges Fruchtfleisch und nur einen einzelnen holzigen Kern. Die Früchte haben gerade Saison.
Grundsätzlich gilt: Steinobst sollte man nicht lange lagern, sondern am besten direkt verzehren oder verarbeiten, rät die Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse (BVEO). Dann hat es das meiste Aroma.
Doch wer Steinobst auch außerhalb der Saison genießen will, kann die Haltbarkeit verlängern. Eingefroren halten sich viele Früchte sogar bis zu einem Jahr. Doch was gibt es beim Einfrieren des jeweiligen Steinobstes zu beachten?
Kirschen einfrieren: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Kirschen werden im Sommer besonders gerne genascht. Wer zu viele von ihnen übrig hat oder sich auch im Winter an der eigenen Kirschernte erfreuen möchte, kann die Früchte ganz leicht einfrieren. Reife, dunkle Kirschen eignen sich hierfür besonders gut: Sie schmecken auch nach dem Auftauen noch sehr süß.
Ob Sie aber nun Sauerkischen oder Süßkirschen einfrieren, hängt ganz von Ihrem Geschmack ab. Wichtig ist, dass die Kirschen nicht überreif sind oder Druckstellen haben.
Der Einfrierprozess ist simpel:
- Zuerst sollten Sie die Kirschen gründlich waschen, am besten in einem mit Wasser gefülltem Waschbecken.
- Lassen Sie die Kirschen danach gut durchtrocknen. Wenn Sie es eilig haben, können Sie das Obst mit einem Küchentuch vorsichtig trocken tupfen.
- Entfernen Sie nun die Stiele – nicht aber die Kerne: Sonst verlieren die Kirschen an Aroma und werden nach dem Auftauen matschig.
- Legen Sie Backpapier auf einem großen Teller aus. Platzieren Sie die Kirschen so darauf, dass sie sich nicht berühren. Andernfalls könnten sie später zu einem Klumpen zusammengefrieren.
- Lassen Sie die Kirschen für ein bis zwei Stunden im Tiefkühlfach schockgefrieren.
- Jetzt können Sie das Steinobst in einen Gefrierbeutel oder in eine Tupperdose umfüllen und luftdicht verschließen.
In der Gefriertruhe sind die Kirschen rund zehn bis zwölf Monate haltbar.
Kirschen über Nacht oder bei Raumtemperatur auftauen
Wollen Sie die Kirschen auftauen, legen Sie diese am besten über Nacht in den Kühlschrank. Alternativ können Sie die Früchte auch für ein paar Stunden bei Zimmertemperatur auftauen. Danach dürften sie sich leicht entsteinen lassen und können um im Anschluss etwa zu Kirschmarmelade, Kirschsaft oder zu einem leckeren Dessert verarbeitet werden.
Tipp: Noch gefrorene Kirschen machen sich gut als dekorativer Eiswürfel-Ersatz in einem leckeren Sommerdrink.
Pflaumen einfrieren: So einfach geht's
Pflaumen lassen sich genauso leicht einfrieren wie Kirschen. Auch hierfür sollten Sie nur reife, feste Früchte ohne Druckstellen verwenden. Anders als bei den Kirschen, sollten Sie die Pflaumen aber entsteinen: Andernfalls wird das spätere Entsteinen mühsam. Teilen Sie hierfür das Obst mit einem scharfen Messer in zwei Hälften und entfernen Sie den Stein.
Für das Schockgefrieren sollten Sie etwa zwei Stunden einplanen. Danach können Sie die Früchte in Gefrierbeutel oder -behälter umfüllen. Eingefrorene Pflaumen sind mindestens sechs Monate haltbar. Nach spätestens einem Jahr sollten sie jedoch verzehrt bzw. verarbeitet werden.
Kuchen mit gefrorenen Pflaumen belegen
Tauen Sie die Pflaumen langsam und schonend im Kühlschrank auf, bevor Sie diese zum Beispiel zu Pflaumenmus oder Pflaumenkompott verarbeiten. Besonders praktisch: Planen Sie, einen Pflaumenkuchen zu backen, können Sie die Früchte direkt auf den Kuchen legen.
>>Weiterlesen: Pflaumen einkochen: So wird das Obst länger haltbar.

Aprikosen einfrieren: Was ist zu beachten?
Wollen Sie Aprikosen einfrieren, können Sie im Prinzip genauso vorgehen wie bei den Pflaumen. Am besten eignen sich hierfür reife Exemplare, die einen schönen goldgelben Farbton und keine matschige Stellen haben. Und so ist der Ablauf:
- Sorgfältig säubern und trocknen.
- Aprikosen halbieren und einzeln auf einen Teller legen. Vorher Backpapier unterlegen.
- Beträufeln Sie die Früchte mit etwas Zironensaft: So werden sie nicht so schnell braun.
- Lassen Sie die Aprikosen für ein bis zwei Stunden im Gefrierfach vorfrieren.
- Füllen Sie das Obst danach in einen Gefrierbeutel oder -Behälter um.
Tiefgekühlte Aprikosen bleiben zirka neun Monate verzehrfähig.
Aprikosen blanchieren
Wollen Sie die Aprikosen nach dem Einfrieren einkochen, sollten Sie diese vor dem Frosten blanchieren: So bleiben Farbe, Vitamine, Konsistenz und Aroma besser erhalten. Das Blanchieren funktioniert wie folgt:
- Tauchen Sie die Fruchthälften für 30 bis 60 Sekunden in siedenes Wasser.
- Die Aprikosen kurz in kaltem Wasser abschrecken. Für mehr Intensität können Sie ein paar Eiswürfel hineingeben.
- Beträufeln Sie die Aprikosen mit etwas Zucker und Zitronensäure: Dadurch behalten sie ihre Farbe.
- Lassen Sie das Obst gut abkühlen und abtropfen. Danach können Sie es direkt in einen Gefrierbehälter packen und einfrieren.
Wie werden Aprikosen aufgetaut?
Zum Auftauen legen Sie die Aprikosen am besten für einige Stunden in den Kühlschrank. Danach sollten die Fruchthälften noch etwas bei Zimmertemperatur liegen gelassen werden. Der Grund: Aprikosen entfalten bei Kälte nicht ihr volles Aroma.
Tipp: Auch mit gefrorenen Aprikosenhälften können Sie direkt einen Kuchen belegen.

Pfirsiche einfrieren: So gelingt es
Beim Einfrieren von Pfirsichen gibt es schon etwas mehr zu beachten. Vor allem ist es wichtig, die Früchte vor dem Einfrieren von ihrer pelzigen Schale zu befreien. Denn die Haut würde ansonsten mit der Zeit bittere Aromen an das Fruchtfleisch abgeben. Darüber hinaus wird die Haut durch das Einfrieren sehr zäh.
Möchten Sie Pfirsiche einfrieren, gehen Sie am besten so vor:
- Ritzen Sie die Pfirsiche an den Unterseiten kreuzweise ein.
- Danach werden die Früchte für 30 bis 60 Sekunden blanchiert.
- Jetzt können Sie die Haut ganz leicht mit einem Küchenmesser abziehen.
- Halbieren Sie die Pfirsiche und entfernen Sie die Kerne.
- Wollen Sie einen Pfirsichkuchen backen, schneiden Sie das Obst in Scheiben. Für Pfirichkompott ist es ratsam, die Früchte in Stücke zu schneiden.
- Treufeln Sie Zitronensaft über das Obst, damit es sich nicht braun verfärbt.
- Nun können Sie die Früchte in einen Beutel oder Behälter geben und einfrieren. Ist es Ihnen wichtig, dass sich die Früchte einzeln entnehmen lassen, müssen Sie diese wieder auf einen Teller legen, für ein bis zwei Stunden schockgefrieren und dann in einen Tiefkühlbehälter bzw. -beutel umfüllen.
Gefrorene Pfirsiche sind acht bis zwölf Monate haltbar. Sie sollten aber nicht zu lange mit dem Verzehr warten, da die Früchte spätestens nach einem Jahr deutlich an Aroma verlieren. Wollen Sie die Pfirsiche auftauen, empfiehlt es sich, die Früchte bei Raumptemperatur in ein Sieb zu legen und den Fruchtsaft aufzufangen.

So lassen sich Nektarinen einfrieren
Auch beim Einfrieren von Nektarinen gilt: Wählen Sie ausschließlich frische Früchte mit praller, unversehrter Haut. Sie können genauso vorgehen wie bei den Pflaumen. Das heißt:
- Nektarinen gründlich waschen und gut abtrocknen.
- Früchte halbieren und Kerne entfernen.
- Optional (je nach Verwendungszweck) in mundgerechte Zwecke schneiden.
- Die Obsthälften bzw. -stücke auf ein mit Backpapier ausgelegtem Teller legen und für ein bis zwei Stunden schockgefrieren.
- Danach in einen Gefrierbeutel oder eine Gerfrierbox umfüllen.
Eingefrorene Nekatrinen bleiben mindestens vier bis sechs Monate frisch. Sie können aus Ihnen etwa Kompott, Marmelade oder Smoothies zubereiten.
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