Kaffeemaschine: Wie oft Sie das Wasser im Wassertank wechseln sollten

Autor: Lino Wirag | Kategorie: Essen und Trinken | 17.01.2023

Wie oft sollten Sie das Wasser in der Kaffeemaschine wechseln?
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Kaffeevollautomaten mahlen, brühen und schäumen die verschiedensten Bohnenkreationen – und das auf Knopfdruck. Wird die Kaffeemaschine einige Tage nicht benutzt, wandert der Blick zum Wasserbehälter: Sollte er sicherheitshalber neu befüllt werden? Wir erklären, wie oft das Kaffeewasser ausgetauscht werden sollte.

Keine Frage, ein Kaffeevollautomat ist mehr als ein "Automat voll Kaffee": Die meisten Maschinchen können auch Milch aufschäumen und meistern so nicht nur Kaffee und Espresso, sondern auch Baristakünste wie Cappuccino & Co. Dafür wollen Kaffeevollautomaten auch laufend geleert, befüllt und gereinigt werden, je nach Nutzungsintensität gerne mehrmals am Tag. Wird rund um die Uhr gebrüht, ist das Gerät deshalb auch meistens gut in Schuss.

Knifflig wird es erst, wenn die Maschine längere Zeit nicht benutzt wird. Dass Kaffeebohnen mit der Zeit an Aroma verlieren, wenn Sie mit Luft in Kontakt kommen, mag noch verschmerzbar sein. Wie aber verhält es sich mit dem halbvollen Wasserbehälter? Können Sie dessen Inhalt noch bedenkenlos "verbrühen"? Oder sollten Sie das Alt-Wasser lieber ausgießen und den Tank neu befüllen?

Kaffeewasser wechseln: Hersteller uneins

Orientiert man sich an den Geräteherstellern, erhält man keine klare Antwort: DeLonghi und Miele beispielsweise empfehlen, das Wasser täglich zu wechseln; andere Hersteller schreiben vage: "Nach dem Urlaub Wasser wechseln"; Dritte geben keine expliziten Empfehlungen.

Spätestens, wenn Sie Ihr Kaffee so ansieht, ist es Zeit, mal wieder das Wasser zu wechseln.
Spätestens, wenn Sie Ihr Kaffee so ansieht, ist es Zeit, mal wieder das Wasser zu wechseln. (Foto: Shutterstock/Konontsev Artem)

Tatsächlich lautet die Antwort: Leitungswasser kann zwar nicht im herkömmlichen Sinn verderben (weil es keine Stoffe wie Eiweiß oder Zucker enthält, die vergären oder verschimmeln könnten), in stehendem Wasser sammeln sich aber tatsächlich schnell Bakterien an. Die Hitze, die beim Erwärmen bzw. Aufkochen in der Maschine entsteht, tötet jedoch die allermeisten Keime ab.

Das Aufbrühen tötet Bakterien und Pilze

Dazu muss man wissen, dass die Brühtemperatur eines Kaffeevollautomaten zwischen 80 und 90 Grad liegt – das reicht, um hygienischen Bedenken vorzubeugen. Normalerweise gilt Wasser zwar erst als vollständig steril, wenn es bei 100 Grad mindestens drei Minuten gekocht hat, aber auch der Brühdurchlauf der Kaffeemaschine bietet bereits einen gewissen Schutz vor Bakterien und Pilzen. Für Wasser im Kaffeeautomat oder der Kapselmaschine gilt damit das Gleiche wie fürs Restwasser im Wasserkocher.

Biofilme im Wassertank unbedingt entfernen

Was allerdings noch nicht heißt, dass Sie sich überhaupt nicht um den Wassertank kümmern müssen. Denn: Im Behälter sollten sich keine Biofilme bilden. Solche dünnen, schleimigen Ablagerungen bestehen im Wesentlichen aus Bakterien und ihren Stoffwechselprodukten.

Biofilme sehen nicht nur unschön aus und können seltsam riechen, sondern ziehen auch immer mehr Keime an. Die Bakterien und Pilzen werden beim Aufbrühen zwar in aller Regel abgetötet, die Ablagerungen können aber nicht nur den Geschmack verfälschen, sondern mit der Zeit auch die Maschine verstopfen.

Biofilme oder sonstige Ablagerungen sollten deshalb immer gründlich entfernt werden bzw. gar nicht erst entstehen. Am besten beugen Sie natürlich vor, indem Sie den Wassertank Ihrer Maschine regelmäßig mit Bürste und Spülmittel reinigen und ihn anschließend (umgekehrt) in den Spülkorb stellen, bis er vollständig getrocknet ist.

Schimmel ist das eigentliche Hygieneproblem

Außerdem gut zu wissen: Das eigentliche Hygieneproblem bei den heimischen Barista-Automaten ist ohnehin nicht der Wasserbehälter. Die tatsächlich kritischen Stellen sieht man auf den ersten Blick nicht – weil sie sich im Inneren der Maschine befinden, vor allem rund ums Mahlwerk und die sogenannte Brühgruppe, in der Kaffeepulver und heißes Wasser zusammentreffen.

Hier sind Feuchtigkeit, Wärme und organisches Material (nämlich Kaffeepulver und Kaffeesatz) dauerhaft zu Gast – und bieten damit optimale Bedingung für Schimmelkeime, die sich dort ungestört ansiedeln können. Alles Wichtige dazu erfahren Sie, wenn Sie auf den folgenden Kasten klicken:

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