Innovativer Verschluss bei Softdrinks: Ab Juli 2024 Pflicht

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Essen und Trinken | 22.05.2024

"Lass-mich-dran-Verschluss": Was hat es damit auf sich?
Foto: ÖKO-TEST (hs)

Viele Plastikflaschen und Milchkartons haben bereits feste Verschlusskappen. Die "Tethered caps" sind ab Juli 2024 für alle Einweg-PET-Getränkeverpackungen mit einem Füllvolumen von bis zu drei Litern verpflichtend.

Immer häufiger haben Limonaden-, Soft-Drink-Flaschen und sogar Frischmilch im Tetra Pak Verschlüsse, die mit der Verpackung fest verbunden sind und sich nicht mehr entfernen lassen. Verbraucherinnen und Verbraucher sollen den Deckel einfach zur Seite klappen, um aus der Flasche zu trinken oder Milch in die Tasse zu gießen. Nervig, so die Meinung vieler.

Die neuen, in der Tat etwas gewöhnungsbedürftigen Verschlüsse haben allerdings einen guten Grund – und werden bald zum Alltag gehören.

Neue Deckel sollen für weniger Plastikmüll in der Umwelt sorgen

Hintergrund für die sogenannten "tethered caps" (etwa: angeketteter Deckel) ist eine EU-Vorgabe, die Hersteller bis 2024 umsetzen müssen. Sie soll für mehr Umweltschutz sorgen. Ab 3. Juli 2024 müssen Einweg-PET-Getränkeverpackungen mit einem Volumen von bis zu drei Litern mit einem festen Verschluss versehen sein. Durch diese Verschlüsse soll es einfacher werden, alle Bestandteile der Flasche zu sammeln und zu recyceln.

So soll vermieden werden, dass Deckel in Flüssen, Wäldern oder an Stränden landen und dort die Umwelt verschmutzen und Tiere gefährden. Bei Untersuchungen an der Nordsee wurden auf 100 Metern Strand mehr als 40 Deckel von Getränkeflaschen gefunden. Plastikabfälle in der Umwelt zerfallen mit der Zeit zu immer kleineren Partikeln: Sind die Kunststoffteile kleiner als 5 Millimeter, werden sie als Mikroplastik bezeichnet.

Jetzt unzertrennlich: Die ersten Hersteller stellen die Verschlüsse ihrer PET-Einwegflaschen für besseres Recycling um.
Jetzt unzertrennlich: Die ersten Hersteller stellen die Verschlüsse ihrer PET-Einwegflaschen für besseres Recycling um. (Foto: Coca-Cola Deutschland)

Einige Firmen, wie zum Beispiel Coca-Cola (siehe Bild), haben ihre Deckel schon vor einigen Monaten umgestellt. Auf dem Deckel der Konzernprodukte ist dazu der Hinweis "Lass mich dran fürs Recycling" zu lesen – damit verwunderte Kunden nicht versuchen, den Deckel mit Gewalt zu entfernen.

EU-Kampf gegen Plastikmüll

Ziel der Einwegkunststoffrichtlinie ist es, die Auswirkungen bestimmter Kunststoffprodukte auf die Umwelt zu reduzieren. Die Regelung betrifft etwa Mitnahmebehälter, Tüten- und Folienverpackungen, Getränkebecher und -behälter, leichte Tragetaschen, Feuchttücher, Luftballons oder Tabakfilter.

Um Verpackungsmüll einzudämmen, gilt seit Jahresbeginn bereits die Mehrwegangebotspflicht: Dafür müssen Restaurants, Bistros und Cafés, die Essen für unterwegs verkaufen, neben Einweg- auch Mehrwegverpackungen fürs To-go-Geschäft anbieten – sofern sie Einweg-Verpackungen aus Kunststoff nutzen. Auch bei Getränken aller Art muss es eine Mehrweg-Alternative geben.

Mit Material von dpa.

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