Hafermilch verdorben? So erkennen Sie, ob Pflanzenmilch noch genießbar ist

Autor: Lino Wirag | Kategorie: Essen und Trinken | 31.10.2023

Kann Pflanzenmilch schlecht werden? Und woran erkennt man das?
Foto: Shutterstock/Antonio Guillem

Hafer-, Soja- und Mandelmilch haben sich als feste Größen in deutschen Supermärkten etabliert. Kein Wunder: Sie haben viel Ähnlichkeit mit Kuhmilch, kommen aber ohne Tierleid aus. Nur: Wie ist es um die Haltbarkeit bestellt? Und woran erkennen Sie, ob Sie Hafermilch & Co. noch trinken können?

Wer jahre- oder jahrzehntelang Kuhmilch getrunken hat, hat natürlich keinerlei Schwierigkeiten, eine abgelaufene Packung Milch von einer trinkbaren zu unterscheiden. Zu markant ist der saure Geruch von verdorbener Milch; vom Geschmack ganz zu schweigen.

Abgesehen davon findet sich auf frischer Kuhmilch immer ein Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD), das angibt, bis zu welchem Datum das ungeöffnete Produkt mindestens bedenkenlos verzehrt werden kann, solange es korrekt gelagert wurde. Ist Kuhmilch einmal geöffnet, bleibt sie im Kühlschrank immer noch mehrere Tage genießbar.

Pflanzenmilch verdirbt nicht wie Kuhmilch

Wie aber sieht es mit Pflanzenmilch aus? Also mit jenen Alternativen zu Kuhmilch, die in den vergangenen Jahren immer mehr Marktanteile an sich ziehen. Da diese "Milch" (die eigentlich gar nicht so heißen darf, sondern als "Drink" angeboten werden muss) nicht aus Tier-Eutern gemolken, sondern – unter Zugabe von Wasser – aus zermahlenem Getreide oder Hülsenfrüchten gepresst wird, verhält sie sich auch nicht exakt wie Kuhmilch.

Zwar kann man beispielsweise Hafermilch hervorragend verwenden, um Tiermilch in Kaffee, Müsli oder vielen Backrezepten zu ersetzen – wenn es allerdings darum geht, das richtige Ablaufdatum zu "erschnuppern", machen es einem die Produkte aus Reis, Soja, Mandeln und Co. nicht ganz so leicht.

  • Schon das Mindesthaltbarkeitsdatum für ungeöffnete Produkte unterscheidet sich: Während es bei Frischmilch von der Kuh nur bis zu zehn Tage in die Zukunft reicht, kann es bei Pflanzenmilch – ähnlich wie bei H-Milchmehrere Monate betragen.
  • Auch nach dem Öffnen wird Pflanzenmilch nicht im gleichen Sinn sauer wie Kuhmilch, bei der ein Übermaß an Milchsäure (die in Pflanzenmilch nicht vorkommt) für den stechenden Geruch verantwortlich ist. Verderben können Mandelmilch & Co. natürlich trotzdem, schließlich werden auch sie von Keimen und Bakterien erreicht, wenn die Packung erst einmal geöffnet wurde.

Pflanzenmilch hält geöffnet mindestens vier Tage

Hersteller geben an, dass ihre Pflanzenmilch-Produkte nach Anbruch im Kühlschrank vier oder fünf Tage lang haltbar sind. Sie sollten diesen Wert als Mindestzeitraum verstehen.

Sind vier Tage abgelaufen, können folgendende Punkte helfen, um festzustellen, ob die Milch-Alternative noch genießbar ist:

  • Konsistenz prüfen: Schütteln Sie die Packung und gießen Sie etwas Milch in ein Glas. Ist die Flüssigkeit klumpig, zäher oder schleimiger als gewöhnlich?
  • Farbe prüfen: Ist die Pflanzenmilch dunkler, gelber oder anders gefärbt als sonst?
  • Geruch prüfen: Riecht das Produkt säuerlich, muffig oder ungewohnt?
  • Geschmack prüfen: Kosten Sie vorsichtig, ob sich der Geschmack verändert hat. Öffnen Sie gegebenenfalls eine frische Packung des gleichen Produkts, um zu vergleichen, wenn Sie sich unsicher sind.

Kurz: Vertrauen Sie Ihren Sinnen, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Besteht Ihr Haferdrink eine der vier Sinnesproben nicht, sollten Sie ihn entsorgen. Und: Wenn seit dem Öffnen zehn Tage vergangen sind, empfehlen wir, das Produkt sicherheitshalber nicht mehr zu verwenden.

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