Fastenzeit 2024: Wann geht es los? Tipps rund ums Fasten

Autor: Redaktion (lw/lr) | Kategorie: Gesundheit und Medikamente | 13.02.2024

Die Fastenzeit 2024 startet am Aschermittwoch, wir haben Tipps fürs Fasten.
Foto: Shutterstock/Heike Rau

Am Aschermittwoch endet traditionell der Karneval und die Fastenzeit beginnt. Egal, ob Sie generell auf Nahrung oder auf bestimmte Genussmittel verzichten möchten: Fasten tut gut. Wir geben Tipps, wie Sie gut und gesund durch die Fastenzeit kommen.

  • Die Fastenzeit dauert jedes Jahr von Aschermittwoch bis Ostern.
  • Fasten hat positive Auswirkungen auf unsere Gesundheit.
  • Abnehmen sollte dabei aber nicht im Vordergrund stehen.

Fasten liegt im Trend – und das seit über 2.000 Jahren, denn schon die antiken Religionen kannten den zeitweiligen Verzicht auf feste Nahrung.

Heute hat Fasten für die meisten Menschen keine religiösen Gründe mehr, sondern kennt ganz unterschiedliche Anlässe: Während die einen das seelische Gleichgewicht wiedererlangen möchten, wollen andere dem Körper etwas Gutes tun oder gesundheitliche Beschwerden lindern. Für viele ist Fasten auch die Initialzündung für eine Ernährungsumstellung. Der Verzicht beim Fasten tut nicht nur dem Körper gut, sondern soll sich auch positiv auf das mentale Wohlbefinden auswirken.

Wann beginnt die Fastenzeit 2024?

Die traditionelle Fastenzeit der Christen dauert 40 Tage. Sie beginnt am Aschermittwoch. In diesem Jahr startet die Fastenzeit damit am 14. Februar 2024 und endet an Ostern (Ostersonntag fällt auf den 31. März 2024).

Die Energiezufuhr vorübergehend zu drosseln, um neue Energie zu gewinnendas muss kein Widerspruch sein. Im Gegenteil: Der Körper komme mit dem Fasten besser zurecht als mit regelmäßiger Nahrungszufuhr, erklärt Professor Andreas Michalsen, Chefarzt der Abteilung Naturheilkunde im Immanuel-Krankenhaus Berlin, in seinem Bestseller "Mit Ernährung heilen", der 2019 erschien.

Wichtiger Bestandteil jeder Fastenkur: viel trinken, mindestens drei Liter am Tag.
Wichtiger Bestandteil jeder Fastenkur: viel trinken, mindestens drei Liter am Tag. (Foto: CC0/Pixabay/StockSnap)

Denn: Fasten sei ein Erbe der Evolution, bedingt durch die jahreszeitlichen Schwankungen im Nahrungsangebot. In der Menschheitsgeschichte sei das Fasten eher der Normalzustand gewesen als die Ausnahme, sagt Michalsen in seinem Buch – die ständige Verfügbarkeit von Nahrung ist hingegen historisch und evolutionsbiologisch verhältnismäßig neu. Wer eine Zeit lang auf Essen verzichtet, gönnt seinem Körper sozusagen eine wohlverdiente Pause vom anstrengenden Dauerstress der Nahrungsverarbeitung und Verdauung, so das Argument.

Fast jeder kann fasten

Fasten ist nach dem Leitfaden der Ärztegesellschaft für Heilfasten und Ernährung (ÄGHE) definiert als "freiwilliger Verzicht auf feste Nahrung und Genussmittel für begrenzte Zeit". Das therapeutische Fasten wird in spezialisierten Kliniken als medizinische Therapie eingesetzt, etwa bei Rheuma, Bluthochdruck oder ernährungsbedingten Erkrankungen.

Unabhängig davon kann jeder gesunde Mensch in Eigenregie fasten – entweder mit einem immer mal wieder zwischengeschalteten Fastentag, durch regelmäßiges Weglassen von Mahlzeiten oder eine etwas längere Fastenperiode.

Fastenzeit: Welche Arten des Fastens gibt es?

Fasten ist immer noch "in": So haben nach einer Studie der DAK aus dem Jahr 2021 rund 64 Prozent der Deutschen bereits mindestens einmal mehrere Wochen gefastet – viel mehr als im Vergleichsjahr 2012. Am verbreitetsten ist in Deutschland die Fastenmethode nach Buchinger, auch Heilfasten genannt, bei der man über den Tag verteilt Gemüsebrühe, Tee, Wasser und frische Obst-, Gemüse- oder Grassäfte zu sich nimmt.

Daneben gibt es eine Reihe weiterer Fastenarten – vom strengen Wasser- oder Teefasten über Suppen-, Schleim- bis hin zum Molkefasten. Für weitere Anregungen lesen Sie auch: Alternative Fasten-Ideen von Digital Detox bis Zucker fasten

Tipps fürs Heilfasten in der Fastenzeit 2024

  • Fasten sollte nur, wer gesund ist. Chronisch kranke Menschen und Menschen, die starke Medikamente einnehmen, sollten nicht, beziehungsweise nur unter ärztlicher Aufsicht fasten. Das gilt auch für Diabetiker, Menschen mit Herzerkrankungen, Schwangere, stillende Mütter, Kinder, Menschen über 65 Jahren und Untergewichtige.

  • Fasten bedeutet keine Nulldiät (z.B. Wasser- oder Teefasten). Die Aufnahme von 250 bis 300 Kalorien täglich ist empfehlenswert, mehr als 500 sollten es nicht sein, empfiehlt die ÄGHE. Wer völlig auf Nahrung verzichtet, stresst seinen Körper zu sehr und baut zu viel Eiweiß, sprich Muskelmasse ab.

  • Wichtig beim Fasten: viel Flüssigkeit. Trinken Sie täglich mindestens drei Liter Wasser, Tee, dünne Gemüsebrühe, in Maßen Obst- oder Gemüsesäfte.

  • Zum richtigen Fasten gehört eine gute Mischung aus Entspannung und Bewegung. Wer sich in der Fastenzeit viel bewegt, läuft weniger Gefahr, Muskelmasse abzubauen.

  • Fasten bedeutet anfangs Stress für den Körper. Zu Beginn der Fastenphase haben viele Kopfschmerzen, leichten Schwindel, Schlafprobleme und schlechte Laune. Nach zwei bis drei Tagen geht es meist besser: Die Laune steigt, Entspannung und Ausgeglichenheit nehmen zu.

  • Wer Körper und Geist etwas Gutes tun möchte, muss dazu nicht unbedingt lange fasten. Auch kurze Fastenzeiten bringen positive Effekte. Wer wöchentlich einen Fastentag einlegt oder einige Stunden am Tag aufs Essen verzichtet (16 Stunden sollten es allerdings sein), kann ebenfalls profitieren.
Viel Tee und Wasser sind in der Fastenzeit wichtig.
Viel Tee und Wasser sind in der Fastenzeit wichtig. (Foto: Shutterstock/fizkes)

Die Fastenzeit beginnt: Wie fastet man richtig?

Mit Fasten ist allermeist Heilfasten gemeint. Das Heilfasten dauert zwischen fünf und zehn Tagen: Der Stoffwechsel stellt sich um und der Organismus erholt sich. Fasten kann einen hohen Blutdruck, hohe Cholesterin- oder Blutzuckerwerte verbessern und entzündungshemmend wirken.

Kann man beim Fasten abnehmen?

Wer beim Fasten abnehmen möchte, sollte vorsichtig sein. Zwar purzeln die Pfunde relativ schnell, nach dem Ende der Fastenkur sind sie aber oft genauso schnell wieder da.

Auch die DGE warnt: "Fasten eignet sich nicht als Diät und führt zeitlich befristet nicht zu einer langfristigen Gewichtsabnahme. Es sei denn, der Fastende ändert gleichzeitig seinen Lebensstil". Wer dauerhaft abnehmen möchte, kommt um eine Ernährungsumstellung also nicht herum.

>> Lese-Tipp: Gesund abnehmen: Erkenntnisse, um dauerhaft Gewicht zu verlieren

Fasten kann jedoch der Startschuss sein, um ungesunde Ernährungsgewohnheiten zu unterbrechen oder sogar Lebensgewohnheiten zu ändern. Schließlich hat Fasten bei vielen Menschen nicht nur positive Auswirkungen auf das Körpergefühl, sondern vor allem auf das mentale (Wohl-)Befinden. Im besten Fall kann der zeitweilige Nahrungsverzicht zu der Erkenntnis führen, nicht immer essen zu müssen – und dadurch letztlich zu einem neuen Bewusstsein in Bezug auf die tägliche Nahrungsaufnahme.

So kann eine Fastenkur zu Hause ablaufen

  1. Entlastungstage: Wer langsam beginnen möchte, kann mit ein bis zwei Entlastungstagen starten. Essen Sie an diesen Tagen wenig – und nur leichte Kost. Die maximale Kalorienmenge sollte 1.000 Kalorien nicht übersteigen. Auf Kaffee, Alkohol und Zigaretten sollten Sie ab jetzt verzichten. Damit fällt der erste richtige Fastentag leichter.

  2. Erster Fastentag: Starten Sie am besten mit einer Darmentleerung in die Fastenzeit, denn ein leerer Darm dämpft das Hungergefühl. Für eine Darmreinigung können Sie 20 Gramm Glauber- oder ein anderes Bittersalz in 500 Milliliter Wasser auflösen und trinken. Auch mit einem Einlauf können Sie den Darm reinigen und entleeren.

  3. Zweiter und dritter Fastentag: Diese beiden Tage sind besonders hart: Der Stoffwechsel stellt sich um, die meisten Fastenden fühlen sich jetzt müde, schlapp und schlecht gelaunt. Lenken Sie sich ab und freuen Sie sich auf Tag vier.

  4. Vierter Fastentag: Ab dem vierten Tag fällt das Fasten leichter, die Stimmung steigt. Viele empfinden jetzt ein Hochgefühl. Das liegt an den Endorphinen und Serotoninen, die vermehrt freigesetzt werden.

  5. Fortführung der Fastenkur: Wer das erste Mal fastet, sollte langsam anfangen und nicht länger als fünf Tage fasten. Wer schon Erfahrung hat, darf bis zu zehn Tage fasten.

  6. Fastenbrechen und Aufbautage: Die wichtigste Phase des Fastens ist der Wiedereinstieg in den Alltag. Nach Ende der Fastenkur sollten Sie langsam wieder mit dem Essen beginnen und anfangs nur wenig und leichte Nahrung wie Äpfel, Reis oder Getreidebrei zu sich nehmen.
Fasten kann glücklich machen – zumindest ab dem vierten Fastentag.
Fasten kann glücklich machen – zumindest ab dem vierten Fastentag. (Foto: CC0/Pixabay/Greyerbaby)

Das richtige Angebot für die Fastenzeit finden

Sie können alleine fasten oder sich einer Fastengruppe anschließen. Manche nehmen dafür eine Woche Urlaub, gönnen sich viel Ruhe und Entspannung und konzentrieren sich ganz auf das Fasten und die Vorgänge im eigenen Körper. Anderen tut der Austausch und die Unterstützung in der Gruppe gut.

Fastenkurse: Die Deutsche Fastenakademie (DFA) listet unter fastenakademie.de Angebote für Fastenwochen unter fachlicher Anleitung auf – oft in Verbindung mit Yoga oder Wandern. Weitere Kurse und Termine für Gesunde, die fasten wollen, gibt's unter: fairberaten.net/fasten

Heilfasten: Wer eine ärztlich begleitete Heilfastentherapie nach der Methode Buchinger durchführen möchte, findet spezialisierte Kliniken unter: aerztegesellschaft-heilfasten.de

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