Espresso in die Kaffeemaschine – geht das? Und umgekehrt?

Autor: Redaktion (lw) | Kategorie: Essen und Trinken | 26.03.2024

Espresso in die Kaffeemaschine – geht das?
Foto: Shutterstock/Carlos Huang

Sind die Grenzen zwischen Espresso und Filterkaffee wirklich so starr, wie sie scheinen? Wir klären die Frage, was passiert, wenn Sie Espressopulver in die Kaffeemaschine geben. Oder umgekehrt ein Espressokännchen mit Kaffeepulver auf den Herd stellen.

Der Sonntagmorgen beginnt für viele oft mit einer Tasse Kaffee. Wenn man dann vor dem Küchenschrank feststellt, dass der Kaffee leer ist, ist die Laune getrübt. Im Regal findet sich aber noch ein Espresso-Päckchen. Ob man nicht einfach dazu greifen könnte? 

Kommt Ihnen dieses Szenario bekannt vor? Wenn ja, haben Sie sich vielleicht schon einmal die Frage gestellt, ob man Espressopulver auch in der Filterkaffeemaschine verwenden kann. Und: Kann man Espresso bedenkenlos in die French Press füllen oder in den Handfilter geben? Und wie verhält es sich umgekehrt: Was passiert, wenn ganz normales Kaffeepulver in den Espressokocher gefüllt wird? Kann in diesen Fällen etwas Genießbares herauskommen?

Die Antwort ist zum Glück schnell gegeben: Ja, all diese Szenarien sind möglich und werden mit einem köstlichen Heißgetränk belohnt. Denn: Kaffee und Espresso sind nicht so verschieden, wie sie oft erscheinen – auch wenn ein Barista bei dieser Feststellung vermutlich die Augen verdrehen würde.

Tatsächlich ist es aber so: Wer hierzulande Espresso oder Filterkaffee kauft, erhält so gut wie immer 100 Prozent Arabica-Bohnen. Die Unterschiede zwischen den beiden Kaffees fangen erst da an, wo die Bohnen geröstet, gemahlen und zubereitet werden. Die wichtigsten Unterschiede sind:

  • Espresso wird in aller Regel länger und damit dunkler geröstet und schmeckt deshalb bitterer.
  • Espresso wird feiner gemahlen.
  • Espresso wird anders zubereitet als Filterkaffee (nämlich nicht aufgebrüht, sondern mit kochendem Wasserdampf durchschossen) und in kleineren Portionen serviert.
  • Fachgerecht zubereiteter Espresso bildet eine Crema – eine helle, cremige Schicht auf der Oberfläche mit einem eigenen Geschmack –, die bei Filterkaffee nicht vorkommt.

Auch wenn die Zubereitung sich also unterscheidet, heißt das doch, dass in beiden Packungen (Espresso und Filterkaffee) geröstete und gemahlene Arabica-Bohnen stecken. Wenn es um die Zubereitung geht, sind die beiden Pulver damit weitgehend austauschbar.

Das bedeutet: Geben Sie gerne Espressopulver in die Filtermaschine, French Press oder den Handfilter. Oder füllen Sie Kaffeepulver ins Espressokännchen oder die Espressomaschine. Wer nachfüllbare Kaffeepads verwendet, kann hier ebenfalls variieren. Ein Schaden kann nicht entstehen. 

Ein Tipp noch: Wer seinen Kaffee in ganzen Bohnen kauft und mit der elektrischen Kaffeemühle mahlt, sollte diese immer passend zur gewählten Zubereitungsart einstellen, um das bestmögliche Geschmacksergebnis zu erhalten. Für Espressomaschinen oder -kocher wird fein gemahlen, für Filtermethoden mittel, für Cold Brew grob.

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