Eierlikör selber machen – am besten mit Bio-Eiern oder vegan

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Essen und Trinken | 21.03.2024

Eierlikör selber machen ist nicht allzu schwer – und geht natürlich auch in Bio-Qualität und ohne Käfigeier.
Foto: Shutterstock / Ingrid Balabanova

Wer Eierlikör selber macht, kann bewusst auf Eier aus Bodenhaltung verzichten. Eierlikör selber machen ist zudem kinderleicht. Hier finden Sie das Rezept für cremigen Eierlikör plus eine lecker vegane Variante. 

  • Selbst gemachter Eierlikör schmeckt besser als der gekaufte aus dem Supermarkt. Weiterer Vorteil: Wenn Sie den cremigen Klassiker selber machen, wissen Sie genau, welche Zutaten drin sind.
  • Wichtig bei der Zubereitung sind frische (!) Eier und qualitativ hochwertiger Alkohol.
  • Wer Eier und Sahne meiden möchte, bereitet einfach eine vegane Eierlikör-Variante zu.

Eierlikör selber machen – so geht’s

Zutaten für einen Liter selbst gemachten Eierlikör:

  • 8 frische Bio-Eigelb (Größe M) (am besten zimmerwarm und nicht direkt aus dem Kühlschrank)
  • Mark einer Vanilleschote oder 1 Päckchen Bourbon-Vanillezucker
  • 250 Gramm Puderzucker
  • 300 ml Kondensmilch oder Sahne
  • 250 ml weißer Rum
  • ausgekochte Glasflaschen

Schritt für Schritt-Anleitung: Eierlikör selber machen:

  1. Die Eigelbe mit dem Alkohol vermischen und drei Tage bei Zimmertemperatur stehen lassen.
  2. Dann das Mark der Vanilleschote bzw. den Vanillezucker sowie den Puderzucker unterrühren.
  3. Kondensmilch oder Sahne zugeben.
  4. Die Masse mit dem Rührgerät über einem heißen Wasserbad fünf Minuten aufschlagen, bis sie eine cremige Konsistenz annimmt. Vorsicht: Das Wasser sollte dabei nicht kochen.
  5. Den fertigen Likör mit Hilfe eines Trichters in Flaschen füllen. Die Flaschen gut verschließen.

Die dreitägige Ruhezeit der Eigelb-Alkohol-Mischung dient der Keimreduktion, um eine gefährliche Salmonellen-Infektion durch die frischen Eier zu verhindern – so die Empfehlung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). Das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) betont: "Und auch wenn das Bauchgefühl etwas anderes sagt, sollte die Ei-Alkohol-Mischung nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden – bei Raumtemperatur ist die Keimabtötung erfolgreicher."

    Für Eierlikör benötigen Sie nur Eigelbe. Das Eiweiß können Sie für Makronen oder Kuchen weiterverwenden.
    Für Eierlikör benötigen Sie nur Eigelbe. Das Eiweiß können Sie für Makronen oder Kuchen weiterverwenden. (Foto: Shutterstock / iva)

    Eierlikör selber machen: Auf Qualität der Eier achten

    Was uns bei Eierlikör aus dem Supermarkt missfällt: Es ist meist nicht nachvollziehbar, woher die Eier kommen. Während auf der Verpackung von unverarbeiteten Eiern stehen muss, wie die Legehennen gehalten werden, ist das bei verarbeiteten Eiern in Nudeln, Backmischungen oder in Eierlikör nicht der Fall. Auch gefärbte Eier sind von der Kennzeichnungspflicht ausgenommen.

    Wenn Sie Eierlikör selber machen, haben Sie die Auswahl der Zutaten selbst in der Hand. Tipps zum Kauf von Eiern:

    • Bio-Eier garantieren grundsätzlich bessere Haltungsbedingungen (zumindest) für die Legehennen. Daher sind sie aus unserer Sicht die bessere Wahl.
    • Wer außerdem auf das Wohl der Bruderküken achten möchte, kann auf Anbieter mit Eiern von Zweinutzungshühnern zurückgreifen. Hier wachsen weibliche und männliche Küken gleichwertig auf.

    Mehr dazu lesen Sie in unserem aktuellen Eier-Test:

    Eierlikör selber machen: Tipps & Tricks

    • Hygiene ist wichtig! Alle Utensilien sollten sauber und die Flaschen frisch ausgekocht sein.
    • Nicht nur gute Eier sind wichtig – auch die Qualität des Alkohols wirkt sich auf das Ergebnis aus. 
    • Eierlikör können Sie nicht nur mit weißem Rum herstellen, sondern auch mit anderem klarem Alkohol, z.B. Weingeist, Wodka oder Korn. Auch Cognac oder Weinbrand eignen sich.
    • Erstmal nicht die gesamte Alkoholmenge verwenden, sondern zwischendurch probieren und dann entscheiden, wie viel Sie noch hinzufügen möchten. Mit weniger Alkohol ist der fertige Likör allerdings weniger lange haltbar.
    • Wer möchte, kann auch ein bisschen experimentieren: Wenn Sie die Kondensmilch durch Kokosmilch ersetzen, bekommt der Likör eine exotische Note. Auch Schokolade und Orangenschale passen geschmacklich zu Eierlikör.
    • Wenn die Flaschen fest verschlossen sind, hält sich der Eierlikör im Kühlschrank ungefähr einen Monat. Ist die Flasche erstmal offen, sollten Sie ihn in wenigen Tagen aufbrauchen.
    • Vor dem Verkosten sollten Sie den Eierlikör in der Flasche kurz schütteln.
    • Gut zu wissen: Wenn der Eierlikör erkaltet, wird er nochmals fester.
    • Das Eiweiß können Sie problemlos einfrieren oder für andere Rezepte weiterverwenden. 

    Veganen Eierlikör selber machen

    Wer Eierlikör mag, aber auf Eier lieber verzichten möchte, sollte diese vegane Variante des Eierlikörs probieren: Statt Eiern und Milch sorgt veganer Vanillepudding für die cremige Konsistenz.

    Zutaten für veganen Eierlikör:

    • 500 ml veganer Vanillepudding (aus dem Supermarkt oder selbst gemacht)
    • 100 ml weißer Rum
    • 125 Gramm Puderzucker
    • Mark einer Vanilleschote oder ein Tütchen Vanillezucker
    • 1 Prise Kurkuma (für die Gelbfärbung des Likörs)

    Die Zubereitung ist einfach: Geben Sie alle Zutaten in ein hohes Gefäß und pürieren Sie sie, bis der Likör cremig wird. Fügen Sie, je nach Geschmack, eventuell noch mehr Zucker oder mehr Alkohol hinzu.

    Hinweis: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt Erwachsenen, täglich nicht mehr als 25 bis 50 Gramm freien Zucker zu verzehren, also etwa sechs bis zwölf Teelöffel. Generell gilt: Je weniger Zucker, desto besser.

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