Gerade in der kalten Jahreszeit ist Kohl unverzichtbar. Er ist robust, steckt voller wertvoller Nährstoffe und lässt sich auf unzählige Arten zubereiten. Weil Kohl gut lagerfähig ist und oft aus der Region kommt, ist er nicht nur frisch und günstig, sondern auch eine besonders nachhaltige Wahl für alle, die Wert auf umweltbewusstes Essen legen.
Das Gemüse überzeugt durch seinen hohen Gehalt an Vitaminen, insbesondere Vitamin C und K, Mineralstoffen, Ballaststoffen sowie sekundären Pflanzenstoffen wie den gesundheitsfördernden Glucosinolaten. Diese Stoffe werden nicht unter anderem mit antioxidativen und entzündungshemmenden Effekten in Verbindung gebracht.
Gerade in den Wintermonaten, wenn frische Obst- und Gemüsesorten oft rar sind, liefert Kohl wichtige Nährstoffe, die das Immunsystem stärken.
Kohl ist nicht gleich Kohl
Die Vielfalt der Sorten ist groß. Ob der süßliche Romanesco, der herbe Grünkohl oder der knackige Pak Choi: Jede Kohlsorte bringt ihren eigenen Charakter mit – vom Geschmack über die Farbe bis zur Zubereitung. Lassen Sie sich überraschen, wie vielfältig Kohl auf dem Teller sein kann.
Die wichtigsten Kohlsorten im Überblick
Weißkohl: vielseitig und lagerfähig
Weißkohl kann vielseitig verwendet werden – roh als Krautsalat, fermentiert als Sauerkraut oder gekocht in Eintöpfen und Kohlrouladen. Zum Dünsten oder Schmoren wird der Kohl in Streifen geschnitten und langsam gegart, damit er weich, aber nicht matschig wird.
- Saison in Deutschland: Juni bis November im Freiland. Weißkohl ist sehr gut lagerfähig und dadurch oft bis ins Frühjahr erhältlich.
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Lagerung: Kühl und dunkel lagern, Schnittfläche mit Frischhaltefolie abdecken, damit der Kohl nicht austrocknet.
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Frischen Kohl erkennen: Weißkohl hat glatte, hellgrüne Blätter, die fest und dicht geschlossen sind. Ein frischer Kopf hat keine welken Blätter und eine glatte, saubere Schnittfläche.
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Zubereitungstipp: Blanchieren Sie große, feste Weißkohlblätter, um sie weich und formbar zu machen. So eignen sie sich hervorragend als Low-Carb-Wraps, gefüllt mit Gemüse, Reis oder Quinoa.
Rotkohl: das farbenfrohe Antioxidantienwunder
Rotkohl wird häufig gekocht oder gedünstet – gern mit Apfel, Zwiebel und Gewürzen wie Nelken und Lorbeer. Er kann auch roh als Salat zubereitet werden. Wichtig ist, den Kohl in feine Streifen zu schneiden und ausreichend zu garen, damit er zart wird.
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Saison: Juni bis November, lagerfähig bis weit in den Winter.
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Lagerung: Rotkohl hält sich im Kühlschrank gut, achten Sie aber darauf, dass er trocken bleibt und nicht mit Wasser in Kontakt kommt.
- Frischen Rotkohl erkennen: Rotkohl hat einen kompakten Kopf mit tiefroten bis violetten, festen und knackigen Blättern.
- Zubereitungstipp: Verarbeiten Sie Rotkohl zu einem frischen Salat mit Granatapfelkernen und zerbröseltem Feta. Ein Dressing aus Olivenöl, Zitronensaft und Honig rundet das Aroma ab und macht den Salat zu einer leichten, farbenfrohen Beilage.
Spitzkohl: zart und mild
Spitzkohl ist zarter als Weißkohl und lässt sich roh im Salat, aber auch kurz gedünstet oder blanchiert verwenden. Er eignet sich auch zum Fermentieren für milde Sauerkraut-Varianten. Sein milder Geschmack macht Spitzkohl besonders gut verträglich und leicht verdaulich.
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Saison: Mai bis Juni
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Lagerung: Spitzkohl ist empfindlicher, daher zügig verbrauchen oder gut verpackt kühl lagern.
- Frischen Spitzkohl erkennen: Ein spitz zulaufender, fester Kopf mit zarten, nicht welken Blättern
- Zubereitungstipp: Blanchieren Sie die Spitzkohlblätter kurz, damit sie weich und geschmeidig werden. Verwenden Sie die blanchierten Blätter dann als Hülle für eine Füllung aus Gemüse, frischen Kräutern, Reisnudeln und Salat – so gelingen leckere, leichte Sommerrollen mit einem milden Kohl-Aroma. Dazu schmeckt ein Erdnussdip.
Wirsing: würziger Allrounder
Wirsing lässt sich gut für Eintöpfe, Kohlrouladen oder Aufläufe verwenden. Die Blätter sollten vor der Verwendung gewaschen und bei Bedarf kurz blanchiert werden. Durch seine krausen Blätter nimmt Wirsing Soßen gut auf und bleibt beim Garen besonders saftig.
- Saison in Deutschland: Mai bis Februar (je nach Region)
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Lagerung: Er ist gut einfrierbar, am besten nach kurzem Blanchieren.
- Frischen Wirsing erkennen: Wirsing hat einen lockeren Kopf mit gewellten, krausen Blättern, die fest am Kopf sitzen.
- Zubereitungstipp: Verwenden Sie Wirsing als Basis für ein cremiges Kohl-Risotto. Fein geschnittene Wirsingstreifen werden zusammen mit Zwiebeln und Knoblauch in Butter gedünstet, dann mit Reis und Gemüsebrühe langsam gekocht. Mit Parmesan und frischem Zitronenabrieb verfeinern.
Grünkohl: herbes Winter-Superfood
Grünkohl wird meist gekocht, gedünstet oder zu Chips im Ofen gebacken. Die Blätter sollten vor dem Kochen gewaschen, entstielt und kurz blanchiert werden, damit sie zarter werden. Der bittere Geschmack mildert sich durch Frost – deshalb ist Grünkohl nach dem ersten Frost besonders lecker.
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Saison in Deutschland: November bis Februar
- Lagerung: Dunkel, kühl und luftig lagern
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Frischen Grünkohl erkennen: Grünkohl hat dunkelgrüne, krause und robuste Blätter. Gelbliche Stellen sind ein Zeichen für mangelnde Frische.
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Zubereitungstipp: Entfernen Sie die harten Stiele von Grünkohlblättern und zupfen Sie die Blätter in mundgerechte Stücke. Beträufeln Sie sie mit etwas Olivenöl und würzen Sie nach Geschmack – zum Beispiel mit Curry, geräuchertem Paprika oder Chili. Backen Sie die Blätter im Ofen bei niedriger Temperatur, bis sie knusprig sind.
Rosenkohl: kleine Röschen mit viel Geschmack
Rosenkohl wird meist geröstet, gedämpft oder gekocht. Vor der Zubereitung können die äußeren Blätter entfernt und die Stiele angeschnitten werden. Beim Rösten entwickelt Rosenkohl ein nussiges Aroma. Frost hilft, die Bitterstoffe zu mildern und den Geschmack süßer zu machen. Um Gerüche zu vermeiden, können Sie beim Kochen einen Spritzer Zitrone oder Essig ins Wasser geben.
- Saison in Deutschland: Oktober bis März
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Lagerung: Kühl und trocken lagern
- Frischen Rosenkohl erkennen: Kleine, feste, kompakte Röschen ohne gelbe Blätter
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Zubereitungstipp: Halbieren oder vierteln Sie den Rosenkohl, mischen Sie Honig, Senf, etwas Zitronensaft und Olivenöl zu einer Marinade und vermengen Sie den Rosenkohl darin. Rösten Sie das Gemüse im Ofen, bis es außen leicht karamellisiert und innen weich ist.
Brokkoli: grünes Kraftpaket
Brokkoli eignet sich zum Dämpfen, Braten, in Suppen oder als Rohkost. Die Röschen sollten möglichst gleich groß sein, um gleichmäßig zu garen. Beim zu langen Kochen gehen viele Vitamine verloren, schonendes Dämpfen bewahrt die Nährstoffe am besten.
- Saison in Deutschland: Juni bis Oktober
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Lagerung: Im Kühlschrank in einer Tüte mit kleinen Löchern, innerhalb weniger Tage verbrauchen.
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Frischen Brokkoli erkennen: Feste, dichte, sattgrüne Röschen ohne bräunliche Verfärbungen.
- Zubereitungstipp: Servieren Sie Brokkoli roh mit einem cremigen Avocado-Dip oder alternativ gedünstet mit Sesamsoße.
Blumenkohl: mild und nussig
Blumenkohl kann gedämpft, gekocht, gebacken oder roh gegessen werden. Ganze Köpfe lassen sich auch im Ofen rösten: außen wird er dann knusprig, innen zart. Blumenkohl eignet sich hervorragend als Low-Carb-Reis- oder Püree-Alternative.
- Saison in Deutschland: Hauptsaison Mai bis Oktober
- Lagerung: Blumenkohl vor der Lagerung trocken halten und in einer Tüte im Kühlschrank aufbewahren, um Schimmelbildung zu vermeiden. Blumenkohl können Sie auch problemlos einfrieren.
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Frischen Blumenkohl erkennen: kompakter, cremeweißer Kopf ohne fleckige oder bräunliche Stellen
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Zubereitungstipp: Blumenkohl im Ganzen mit Olivenöl, Salz, Pfeffer und Kräutern einreiben und im Ofen rösten, bis er außen goldbraun und innen zart ist. Dazu passt eine Tahini-Zitronen-Soße oder Knoblauch-Joghurt-Soße.
Romanesco: kunstvoll und knackig
Romanesco wird ähnlich wie Blumenkohl zubereitet, kann gedämpft, gebacken oder als Gemüsepfanne gegart werden. Die gleichmäßigen Röschen lassen sich gut portionieren.
- Saison in Deutschland: Sommer bis Herbst
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Frischen Romanesco erkennen: Feste, strahlend grüne, gleichmäßig geformte Spitzen ohne Flecken.
- Lagerung: Frisch und trocken lagern, innerhalb weniger Tage verbrauchen.
- Zubereitungstipp: Die Röschen von Romanesco kurz blanchieren und zusammen mit gerösteten Nüssen, Knoblauch, Parmesan und Olivenöl zu einem Pesto verarbeiten. Die Soße passt zu Pasta, als Brotaufstrich oder Dip.
Kohlrabi: knackige Knolle mit mildem Geschmack
Kohlrabi schmeckt roh als knackige Scheiben oder geraspelt im Salat, lässt sich aber auch dünsten oder in Suppen verarbeiten.
- Saison in Deutschland: Erste Ernte ab Mai
- Lagerung: Kühl und trocken lagern
- Frischen Kohlrabi erkennen: Kohlrabi ist eine glatte, kugelige Knolle mit festen Stielen. Er sollte keine holzigen Stellen haben. Junge Blätter sind ein Zeichen für Frische.
- Zubereitungstipp: Kohlrabi schälen und in sehr dünne Scheiben schneiden. Für ein Carpaccio mit Zitronensaft, Olivenöl, Salz und frisch gehackten Kräutern marinieren.
Pak Choi: asiatischer Alleskönner
Pak Choi lässt sich vielseitig verwenden – roh im Salat, gedünstet, kurz angebraten oder als Suppengemüse. Besonders lecker ist das kurze Anbraten mit Knoblauch und Ingwer oder das sanfte Dünsten, damit die knackigen Stiele bissfest bleiben. Die Blätter können etwas schneller garen, daher empfiehlt es sich, sie erst gegen Ende der Garzeit hinzuzufügen.
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Saison: Frühjahr bis Herbst
- Lagerung: Im Kühlschrank in feuchtem Tuch oder einem Beutel mit kleinen Löchern einige Tage lagern.
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Frischen Pak Choi erkennen: Frischer Pak Choi hat knackige, grüne Blätter und helle, feste Stiele.
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Zubereitungstipp: Probieren Sie Pak Choi als asiatisch inspirierten "Salat": Schneiden Sie die Stiele in dünne Scheiben und marinieren Sie sie kurz in Sesamöl, Sojasoße, Limettensaft und Chili. Die grünen Blätter erst kurz vor dem Servieren unterheben, damit sie knackig bleiben.
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