Bunte Eier aus dem Supermarkt: Darauf sollten Verbraucher achten

Autor: Benita Wintermantel (mit Material von dpa) | Kategorie: Essen und Trinken | 29.03.2023

Bunte Eier aus dem Supermarkt: Darauf sollten Verbraucher achten
Foto: CC0 Public Domain / Pixabay / ivabalk

Eier in der Osterzeit können einen bitteren Beigeschmack haben. Millionen Hennen legen für die Osterzeit Eier. Dabei werden die Tiere nicht immer artgerecht gehalten. Warum Sie bei den gefärbten Eiern aus dem Supermarkt aufpassen sollten.

Generell gilt für Eier eine strenge und genaue Kennzeichungspflicht: Jedes Ei trägt einen individuellen Stempel, der über die Haltungsform und die Herkunft des Eis informiert. Diese Regelung betrifft aber nicht gekochte und nicht weiterverarbeitete Eier.

Bunte Eier gelten als "verarbeitetes Eiprodukt" und müssen damit nicht gekennzeichnet werden. Das erklärt, warum man als Ostereier-Käufer häufig nicht sehen kann, ob das Ei aus Freiland- oder Bodenhaltung stammt. Und: Obwohl das Kükentöten in Deutschland seit Anfang 2022 verboten ist, können Sie im Handel noch immer auf Eier stoßen, bei denen die männlichen Küken getötet wurden.

Hier erfahren Sie, was Sie beim Ostereierkauf beachten sollten:

Knifflig: Ostereier ohne Kükentöten finden 

Das Töten von männlichen Eintagsküken von Legehennenrassen ist seit dem 1. Januar 2022 in Deutschland nicht mehr erlaubt. Trotzdem können weiterhin Eier im Handel sein, bei denen das Kükentöten angewandt wird. Darauf weist die Verbraucherzentrale Bayern hin.

Der Verweis, dass es sich um Eier aus Deutschland handelt, sei keine Garantie, dass männliche Eintagsküken als "Bruderhähne" aufgezogen oder durch Geschlechtsbestimmung im Ei vor dem Schlüpfen aussortiert werden. So können Legehennen in deutschen Ställen durchaus aus ausländischen Brütereien stammen, in denen die Bruderküken weiterhin getötet werden dürfen. Hier greife das neue Gesetz nicht, bedauert Ernährungsexpertin Andrea Danitschek von der Verbraucherzentrale.

Ostereier können Käfigeier sein

Nach EU-Recht dürfen Legehennen in sogenannten "ausgestalteten Käfigen" gehalten werden. In Deutschland ist diese Art der Hühnerhaltung verboten. Bis Ende 2025 ist allerdings die Haltung in der sogenannten "Kleingruppenhaltung" erlaubt: Hier müssen die Käfige eine Fläche von 0,080 qm pro Henne, einen Bereich mit Einstreu, ein Gruppennest und eine Mindesthöhe von 50 cm haben.

Frische Eier aus dieser Art der Käfighaltung sind im Supermarkt kaum noch zu finden. Die meisten Deutschen lehnen diese nicht artgerechte Hühnerhaltung ab und greifen lieber zu Eiern aus Boden- oder Freilandhaltung.

Anteil an Ostereiern aus Bodenhaltung wächst

Da gefärbte Eier keinen Stempel tragen, erfährt der Verbraucher nichts über ihre Herkunft. Inzwischen ist der Anteil der bunt gefärbten Eier mit Kennzeichnung jedoch gewachsen – viele Ostereier im Supermarkt und Discounter stammen immerhin aus Bodenhaltung. Das entspricht einer minimalen Verbesserung – nicht vergessen werden darf: Auch Eier aus Bodenhaltung stammen nicht von glücklichen Hühnern...

Der Blick in die Statistik (2022) zeigt:

  • Legehennen in Bio-Betrieben: 13,6 Prozent
  • Legehennen in Freilandhaltung: 21,6 Prozent
  • Legehennen in Bodenhaltung: 59,6 Prozent
  • Legehennen in Kleingruppenhaltung: 5,2 Prozent. Dazu kommen aus dem Ausland importierte Käfigeier. 

Ein wichtiger Hinweis auf Eier-Kartons ist das "KAT"-Logo. Dieses Siegel des Vereins für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen garantiert, dass die Eier nicht aus Käfighaltung stammen. 

Das sollten Sie beim Kauf von bunten Ostereiern beachten

  • Wem Tierschutz am Herzen liegt, der sollte Ostereier nur in Bio-Qualität kaufen.
  • Noch besser sind Bio-Eier aus Bruderhahn-Projekten. Zugehörige Betriebe ziehen auch männliche Küken auf und verwerten sie. Sie erkennen diese Eier an dem Karton-Aufdruck von Initiativen wie "Henne & Hahn", "Brüder-Ei", "Ohne Küken-Töten" oder "Spitz & Bube".
  • Hat ein gefärbtes Ei einen Riss in der Schale, können Keime eindringen. Achten Sie beim Kauf darauf, ob Sie Risse im Ei erkennen können.
  • Eier mit Rissen sollten Sie nur mit Bedacht verzehren. Wenn die Eier nicht mehr gut riechen, bitte entsorgen.
  • Auch wenn es nicht auf der Verpackung steht: Bewahren Sie die bunten Eier im Kühlschrank auf. So wird die Keimbelastung reduziert.
  • Eine bläulich-grüne Verfärbung des Eidotters ist nicht schädlich, sie entsteht bei langen Kochzeiten.
  • Vorsicht bei Eiern vom Markt oder Metzger: Hier fehlt oft das Mindesthaltbarkeitsdatum. 
  • Gefärbte Eier aus dem Supermarkt sind zwar praktisch – aber Selberfärben ist die bessere Wahl. Hier erfahren Sie, wie Sie Eier mit Naturfarben färben können.

Veganer Eiersatz: So leiden keine Hühner

Ob Rührei, Nachspeisen oder Pfannkuchen: Wer auf Hühnereier verzichten möchte, findet im Handel mittlerweile viele Ei-Ersatz-Produkte. Und auch beim Backen gibt es viele unkomplizierte Möglichkeiten, um Eier zu ersetzen:

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