Blühende Petersilie: Kann man das Küchenkraut noch essen?

Autor: Redaktion (bw) | Kategorie: Essen und Trinken | 21.06.2025

Petersilie: Wann Sie das Küchenkraut nicht mehr essen sollten.
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Wer Petersilie im Garten anbaut, wird feststellen: Die Pflanze blüht erst im zweiten Jahr nach der Aussaat. Darf man die Petersilie noch essen, wenn sie blüht? Hier erfahren Sie alles, was Sie zu blühender Petersilie wissen müssen.

Petersilie peppt so manche Sauce, Suppe und die Kräuterbutter auf, sie macht sich gut als Deko auf dem Teller – und gedeiht zudem problemlos im Garten, auf dem Balkon oder dem Fensterbrett. Und: Petersilie (Petroselinum crispum) gehört zu den Pflanzen, die erst im zweiten Jahr nach der Aussaat Blüten und Samen entwickeln.

Was tun, wenn die Petersilie zu blühen beginnt? Darf man das beliebte Gewürzkraut dann noch essen?

Petersilie wird im zweiten Jahr ungenießbar

Die meisten Kräuter ändern ihren Geschmack, wenn die Pflanze zu blühen beginnt. Aber Sie können sie bedenkenlos weiterhin verzehren. Das gilt zum Beispiel für Basilikum und Schnittlauch. Nicht so für die Petersilie: Sobald die Petersilie zu blühen beginnt, sollten Sie sie nicht mehr essen.

Petersilie blüht erst im zweiten Jahr – essen sollten Sie sie dann nicht mehr.
Petersilie blüht erst im zweiten Jahr – essen sollten Sie sie dann nicht mehr. (Foto: Shutterstock / stumpic)

Wann ist Petersilie giftig?

Die Petersilie wurde 2023 zur Giftpflanze des Jahres gewählt. Unbekömmlich wird das Küchenkraut allerdings erst, wenn es zu blühen beginnt. Die Samenkörner der Petersilie enthalten ein ätherisches Öl (Petersilienöl), das den Giftstoff Apiol enthält.

Aber nicht nur die Samen sollten gemieden werden, sondern auch der Rest der Pflanze. Mit Beginn der Blütezeit ist auch der Apiolgehalt in Blüten, Stängeln und Blättern erhöht – die gesamte Pflanze sollte dann nicht mehr verzehrt werden, weder roh noch gekocht.

Im Mittelalter wurden Samen und Öle der Petersilie auch für Schwangerschaftsabbrüche verwendet. "Gleichzeitig geht eine schwere Apiolvergiftung mit Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall einher", erklärt die Gesellschaft für Toxikologie (GT). "Hohe Konzentrationen an Apiol schädigen aber auch Leber- und Nierengewebe und es kann zur Ausbildung einer Fettleber und Nekrosen kommen."

Bei einem Verdacht auf eine Petersilien-Vergiftung sollten Sie sich ärztlichen Rat suchen.

Petersilie: Das ist gut zu wissen

  • Im ersten Jahr blüht die Petersilie noch nicht – das heißt, Sie dürfen sie ganzjährig essen. 
  • Am besten säen Sie Petersilie jedes Jahr neu aus. 
  • Ideal ist ein feuchter und halbschattiger Standort. Für die Aussaat im nächsten Jahr sollten Sie den Standort wechseln.
  • Tipp: Auch wenn Sie die blühende Petersilie nicht mehr verzehren sollten, für Bienen und andere Insekten bietet das blühende Kraut wertvolle Nahrung. 

Petersilie ernten – und Reste einfrieren

Kurz vor ihrer Blüte ist Petersilie besonders aromatisch. Ernten Sie die Pflanze jetzt vollständig ab (oder lassen ein paar Stängel für die Insekten stehen). Dazu die Stiele einfach bodennah abschneiden, die Pflanze bildet dann wieder neue Triebe aus.

Wenn Sie mehr Petersilie haben als Sie verbrauchen können, können Sie das Kraut hervorragend einfrieren. Dazu die Stängel waschen, sorgfältig trocken schütteln und klein hacken. Die Petersilie dann in einem luftdichten Gefäß oder einem Folienbeutel einfrieren. 

Sie können sie auch im Backofen bei ca. 200 Grad trocknen, dabei verliert sie allerdings einen Teil ihres Aromas.

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