Wasserkocher gibt es nahezu in jedem Haushalt. Die Küchenhelfer aus Glas, Edelstahl und Kunststoff erhitzen Trinkwasser schnell und energiesparend. Im Vergleich zu Ceran-, Elektro- oder auch Induktionsherden sind Wasserkocher dem Öko-Institut zufolge immer die bessere Option. Denn die Geräte sind so gebaut, dass nur wenig Wärme verloren geht und sie sich schnell nach dem Kochen abschalten.
Wasserkocher-Test: die besten aus Glas, Edelstahl und Plastik
Das Angebot reicht vom simplen Reisewasserkocher bis zum Designwasserkocher mit vielen praktischen Zusatzfunktionen. Standard-Geräte bringen das Wasser auf Siedetemperatur. Mit technisch ausgefeilteren Wasserkochern können sie die Temperatur genauer einstellen und Wasser in der Kanne warmhalten. Allerdings haben Wasserkocher auch ein Manko: Wenn sie kaputt gehen, landen sie meist im Müll. Denn die Geräte sind oft nicht teuer und Reparaturen kosten.
Gute Wasserkocher müssen etwas aushalten. Sie sollten sicher und natürlich auch einfach zu bedienen sein. Denn über die Zeit nimmt man die Elektrogeräte oft tausendfach in die Hände, öffnet und schließt den Deckel und erhitzt eben Wasser darin. Wir haben die Wasserkocher im Test daher für Sie gründlich überprüft.
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Wasserkocher mit Temperatureinstellung getestet

Im Test: Unser Test umfasst insgesamt 15 Wasserkocher aus Glas, Metall (bspw. Edelstahl) sowie Kunststoff. Fünf sind Wasserkocher mit Temperatureinstellung und Warmhaltefunktion. Die Preise liegen zwischen 12 und 80 Euro. Alle Wasserkocher im Test mussten in einem auf Haushaltsgeräte spezialisiertem Testinstitut zeigen, wie schnell sie einen Liter Wasser kochen und wie viel Energie sie dafür benötigen. Im Belastungstest mussten die Kocher 365-mal hintereinander Wasser zum Sieden bringen.
Die Tester checkten auch die Handhabung der Wasserkocher – vom Deckel-Öffnen bis zum Ausgießen des heißen Wassers. Außerdem prüften sie die Ausstattung, maßen die Gehäuse-Temperatur und kontrollierten die elektrische Sicherheit. Bei den Wasserkochern mit Temperaturwahl und Warmhaltefunktion überwachten die Experten auch die Genauigkeit.
Natürlich wollten wir auch wissen, ob die Wasserkocher im Test mit Schadstoffen belastet sind. Labore analysierten, ob die Geräte problematische Substanzen enthalten oder welche ins Wasser übergehen.
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Im Wasserkocher-Test nur wenige Testsieger
Das Ergebnis: Einige Wasserkocher können wir mit dem Gesamturteil "gut" empfehlen. Mit Note "sehr gut" überzeugen allerdings nur vier Wasserkocher im Test: Sie sind benutzerfreundlich und sehr sicher. Unter diesen Testsiegern kochen zwei Modelle besonders schnell.
Unsere Kritik: Im Test bemängeln wir vor allem Handhabung und Sicherheit. Mehrere Wasserkocher bewerten wir deshalb insgesamt nur mit "befriedigend" oder "ausreichend". Fünf Modelle zeigen nennenswerte Schwächen in Sachen Schadstoffe.
Wasserkocher-Test: Deckel oft unpraktisch
Der Deckel mancher Wasserkocher erwies sich im Test als besonders unpraktisch. Bei einem getesteten Wasserkocher klemmte der Aufsatz. Auch die Deckel von zwei weiteren Modellen erwiesen sich nicht gerade als nutzerfreundlich. Dabei wäre es ganz einfach: Viele Kocher, auch günstige, verfügen über einen leicht zu bedienenden Schalter am Griff. So lässt sich der Behälter mit einer Hand zugleich halten und öffnen.
Bei einem Wasserkocher im Test schloss der Deckel im Test nur ruckartig. Bei diesem Modell rieben sich zudem mit bloßem Auge erkennbare Plastikteilchen ab und fielen in den Behälter. Das kritisieren wir als gravierenden Verarbeitungsmangel.
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Erhöhter Stromverbrauch bei Wasserkochern
Je größer die Wattzahl, desto schneller kocht‘s: Zwei "sehr gute" Wasserkocher mit vergleichsweise hoher Leistung bringen einen Liter Wasser in rund zweieinhalb Minuten zum Blubbern. An drei Wasserkochern im Test kritisieren wir eine auffallend lange Kochzeit bis zum Abschalten von mehr als 3 Minuten und 25 Sekunden.
An vier getesteten Wasserkochern bemängeln zudem wir einen erhöhten Energieverbrauch. Sie verbrauchten beim Kochen von einem Liter Wasser mehr als 115 bis 120 Wattstunden. Am stromsparendsten erhitzte einer der Testsieger.
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Wasserkocher aus Edelstahl und Glas überhitzen

Alle getesteten Wasserkocher erfüllen grundlegende Sicherheitsstandards. Sie gehen automatisch aus, wenn man sie ohne Wasser anschaltet. Ihre Elektrik ist sicher. Und sie kippen nicht leicht um. Bei neun Wasserkochern im Test aus Glas oder Metall erhitzt sich das Gehäuse binnen zehn Minuten nach dem Kochen besonders stark. Das kann zu Hause schmerzhaft werden. Spitzenwert bei einem Modell: mehr als 97 Grad Celsius. Die getesteten Wasserkocher aus Plastik haben dieses Problem nicht.
Die sich stark erhitzenden Wasserkocher im Test sind an den Griffen immerhin besser isoliert. Mit etwas Vorsicht können Sie auch diese Modelle sicher gebrauchen. Dennoch meinen wir: Je nach Material sollte auch das restliche Gehäuse bestimmte Temperaturen nicht überschreiten.
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Ein Wasserkocher im Test kaum nutzerfreundlich
Zum Mindeststandard eines nutzerfreundlichen Wasserkochers gehört für uns ein verdeckte Heizelement. Das erleichtert die Reinigung. Außerdem sollte der Behälter flexibel auf seinen Sockel zu stellen sein, und nicht nur in einer Position.
Nur ein Wasserkocher im Test erfüllte diese beiden grundsätzlichen Kriterien nicht. Seine Heizspirale liegt offen und er lässt sich nur in einer Position aufsetzen.
Schadstoffe in getesteten Wasserkochern
Schadstoffe waren kein großes Thema im Wasserkocher-Test. So bemängeln wir nur an einem Kocher, dass zu viel Nickel ins Wasser übergeht. Für gesunde Menschen ist die analysierte Menge nicht gefährlich, doch Allergikern reichen manchmal schon relativ geringe Mengen für eine Reaktion.
An einem Wasserkocher im Test kritisieren wir auffallend hohe Werte an giftigem Antimon und Brom im Griffmaterial, wahrscheinlich als flammhemmende Ausrüstung eingesetzt. Einige bromierte Verbindungen sind in der Umwelt schwer abbaubar. Auch chlorierte Verbindungen sind ein Umweltproblem. Sie stecken in allen Stromkabeln.
Wasserkocher kaufen: Was wir Ihnen raten
Das Angebot an Wasserkochern im Handel ist groß. Unsere sechs Tipps, wenn Sie einen Wasserkocher kaufen möchten:
- Der Preis sagt wenig über die Qualität. Denn wir können Ihnen auch Wasserkocher für unter 20 Euro empfehlen. Zudem schwächeln im Test auch teure Geräte bei Sicherheit und Handhabung.
- Im Praxistest überzeugen vor allem Wasserkocher aus Kunststoff, auch weil sie gut isoliert sind.
- Ein Kocher mit verdecktem Heizelement ist besser zu reinigen als einer mit freiliegender Heizspirale.
- Wasserkocher mit Temperaturwahl eignen sich besonders für Fans von grünem Tee. Sie bringen Wasser gezielt auf Temperaturen unter 100 Grad Celsius.
- Entsorgen Sie alte und kaputte Wasserkocher bei ihrer regionalen Sammelstelle, auf keinen Fall im Hausmüll.
- Bevor Sie einen neuen Wasserkocher kaufen: Im Repair-Café können Sie kaputte Geräte möglicherweise günstig reparieren.
Wasserkocher entkalken: So einfach geht's
Entkalken Sie Ihren Wasserkocher regelmäßig. Das verlängert die Lebensdauer. Es muss kein fertiger Entkalker sein, ein altes Hausmittel tutʼs immer noch: Zitronensäure. Sie können sie als Pulver, flüssige Säure oder als frisch gepressten Zitronensaft zum Entkalten des Wasserkochers verwenden. So geht's:
- Geben Sie einen Liter kaltes Wasser mit etwas Zitronensäure in den Wasserkocher.
- Lassen Sie die Lösung für eine Zeit einwirken.
- Spülen Sie den Wasserkochern anschließend gründlich aus.
Auch das Aufkochen mit Essigessenz löst Kalk im Wasserkocher. Allerdings raten manche Hersteller für ihren Wasserkocher von Essig ab. Werfen Sie deshalb vor dem Reinigen besser einen Blick in die Gebrauchsanleitung.
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