Wallboxen für E-Autos: So klappt es mit der Förderung

Autor: Lena Pritzl | Kategorie: Bauen und Wohnen | 14.11.2020

Private Wallboxen für E-Autos werden künftig staatlich gefördert.
Foto: shutterstock / Smile Fight

Private Ladestationen für E-Autos, sogenannte Wallboxen, sollen künftig stärker gefördert werden. Wir erklären Ihnen, welche Voraussetzungen es gibt und wie Sie die Fördermittel für Ihre geplante Wandladestation beantragen.

  • Die staatliche Förderbank KfW fördert ab dem 24.11.2020 private Ladestationen für E-Autos.
  • Neben einer intelligenten Steuerung muss die Wallbox beispielsweise eine Leistungsgrenze einhalten.
  • Förderberechtigte Wandladestationen dürfen ausschließlich mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben werden.

Ab 24. November 2020 kann die staatliche Förderung für Wallboxen beantragt werden: Sie erhalten dann 900 Euro für den Kauf und die Installation einer privaten Ladestation für Ihr Elektroauto.

So wird die Förderung für Wallboxen umgesetzt

Die staatliche Förderbank KfW zahlt pro Ladepunkt einen Zuschuss von 900 Euro. Als Ladepunkt zählt ein Gerät, mit dem Sie Ihr E-Auto aufladen können. Hat Ihre Ladestation mehrere Ladepunkte und kann mehrere E-Autos gleichzeitig aufladen, erhalten sie die Förderung für jeden Ladepunkt. Die KfW listet auf ihrer Seite alle förderberechtigten Wallboxen (Ladestationen) auf.

Für diese beiden Kostenpunkte können Sie eine Förderung beantragen:

  • Kaufpreis einer neuen Lade­station mit 11 kW Ladeleistung und intelligenter Steuerung (damit die Wallbox vom Netzbetreiber aus gesteuert werden kann)
  • Kosten für den Einbau und An­schluss der Lade­station inklusive aller Installationsarbeiten

Hat Ihre Wallbox eine höhere Leistung als 11 kW, muss ein Elektriker die Leistung auf diese Grenze einstellen.

Voraussetzungen für die Wallbox-Förderung

Wichtig: Die Wallbox-Förderung beschränkt sich auf Lade­stationen an Stell­plätzen und in Garagen, die zu bereits gebauten Wohngebäuden gehören und nur privat zugänglich sind.

Sobald Sie in ein Haus oder eine Wohnung eingezogen sind, gilt das Wohngebäude als bestehendes Gebäude und ist deshalb förderberechtigt. Die KfW empfiehlt, beim Bau neuer Wohnhäuser bereits Leerrohre für die spätere Verkabelung zu verlegen. Was nicht funktioniert: Die Anzahl der Ladepunkte nachträglich erhöhen und die Förderung damit aufstocken. Für zusätzliche Wallboxen müssen Sie einen neuen Förderantrag stellen.

Eine weitere Voraussetzung für die Förderung: Sie nutzen für Ihre Lade­station ausschließlich Strom aus erneuer­baren Energien, zum Beispiel aus der eigenen Photovoltaik-Anlage oder über Ihren Energieversorger.

Klein, unauffällig, praktisch: Wallboxen in der eigenen Garage oder am eigenen Stellplatz laden das E-Auto über Nacht auf. Ab dem 24.11.2020 werden sie von der KfW gefördert.
Klein, unauffällig, praktisch: Wallboxen in der eigenen Garage oder am eigenen Stellplatz laden das E-Auto über Nacht auf. Ab dem 24.11.2020 werden sie von der KfW gefördert. (Foto: Foto-Ruhrgebiet/Shutterstock)

Tipp: Stellen Sie direkt im KfW-Zuschussportal den Förderantrag. Das Portal wird am 24. November 2020 freigeschaltet. Sobald Sie das Fördergeld bewilligt bekommen haben, können Sie die Wallbox von einem Elektrobetrieb installieren lassen und erhalten nach der Vorlage des Installationsnachweises von der KfW das Geld überwiesen. Bei Verbraucherfragen steht der Kundenservice der KfW unter der Telefonnummer 0800-539 9005 zur Verfügung.

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Wer erhält die staatliche Förderung für E-Auto-Ladestationen?

Die KfW fördert Ladestationen für:

  • private Eigentümer
  • Wohnungs­eigentümer­gemeinschaften
  • Mieter, die die Ladestationen mit Zustimmung des Vermieters anbringen dürfen
  • Vermieter (Privat­personen, Unter­nehmen, Wohnungs­genossen­schaften)

Lob und Kritik für Wallbox-Förderung

Branchenverbände loben die Förderung. Doch die Coronakrise und der Fachkräftemangel in der Branche könnten die Installationen der privaten Ladestationen für E-Autos bremsen. Zudem könnten in vielen Häusern teure Modernisierungsmaßnahmen nötig werden, um die Förderung zu erhalten.

Stefan Petri, Referent für Technik des Fachverbands Elektro- und Informationstechnik Hessen/Rheinland-Pfalz, erklärte gegenüber der Tagesschau: Bei einer 30 Jahre alten oder älteren Elektroanlage sind in der Regel Modernisierungsmaßnahmen für stromtragfähige Leitungen oder der Austausch eines Wechsel- durch einen Drehstromzähler notwendig. Zudem müsse eine Netzwerkverbindung für die intelligente Steuerung der Ladestation eingebaut werden. 900 Euro Fördermittel seien auf diesem Weg schnell aufgebraucht.

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