Wenn Sie nachts im Badezimmer das Licht anknipsen und kleine, wuselnde Insekten sehen, sind das mit Sicherheit Silberfische, genannt Silberfischchen. Die Tiere lieben es feucht und dunkel und leben deshalb besonders gern im Bad, aber auch in der Waschküche oder Küche. Da sie nachtaktiv und äußerst lichtscheu sind, bekommt man sie meist nur kurz zu Gesicht. Tagsüber verstecken sie sich in Ritzen, Fugen, hinter Sockelleisten oder losen Tapeten.
Silberfischchen – harmlos, aber lästig
Silberfische (Lepisma saccharina) sind Allesfresser und machen sich über Zucker, Haare, Papier, Hautschuppen, tote Insekten und Fasern her. Da sie sogar Hausstaubmilben und Schimmelpilze vertilgen, können sie auch als Nützlinge betrachtet werden. Schädlich werden die kleinen Tiere allerdings, wenn sie Zugang zu Büchern und Zeitschriften haben: Papier und Leim sind eine bevorzugte Nahrungsquelle und werden an der Oberfläche angefressen und beschädigt. Sollte es gerade mal nichts zu fressen geben, überstehen die Sechsfüßler das auch einige Monate unbeschadet.
Silberfische existieren wahrscheinlich seit vielen Millionen von Jahren und sind so etwas wie "Ur-Insekten". "Fischchen" heißen die ungefähr einen Zentimeter langen Tiere aufgrund der schlängelnden Bewegungen ihres silbrig glänzenden, stromlinienförmigen Körpers.
Was tun gegen Silberfische?
Wichtig zu wissen: Silberfische sind völlig harmlos: Sie sind nicht giftig, können nicht beißen oder stechen und übertragen keine Krankheiten – trotzdem sind sie keine gern gesehenen Gäste.
Silberfische mit Hausmitteln beseitigen
Treffen Sie nur auf vereinzelte Silberfischchen, müssen Sie nicht gleich handeln. Wo es viele Fischchen gibt, ist es allerdings oft zu feucht, die Tiere können ein Indikator für Schimmelbefall sein. So werden Sie Silberfische ohne Chemiekeule los:
- Fußleisten und Ritzen abdichten. Häufig verschwinden die Tiere dann ganz von selbst.
- Silberfische lieben eine hohe Luftfeuchtigkeit von mindestens 75 Prozent. Deshalb regelmäßig und lange lüften. Im Winter empfiehlt sich Stoßlüften.
- Dafür sorgen, dass das Badezimmer immer möglichst trocken ist: Wasser auf dem Boden und an den Wänden abwischen und die feuchte Badematte nicht auf dem Boden liegen lassen.
- Die Tierchen mögen Düfte wie Zitrone, Essig und Lavendel nicht. Mischen Sie Wasser mit Essig oder Zitrone und reinigen Sie damit gründlich die Böden. Auch ein Schälchen mit Wasser und Lavendelöl kann helfen, die Tiere zu vertreiben.
- Wenn die Silberfische nicht in Wohn-, sondern in Kellerräumen vorkommen: Spinnen und Ohrwürmer sind natürliche Feinde des Silberfischchens.
Silberfische mit Backpulver bekämpfen?
Ein häufig eingesetztes Hausmittel gegen Schädlinge ist Backpulver: Wenn Sie Backpulver mit Zucker vermischen, machen sich die Silberfischchen darüber her. Diese Methode ist zwar effektiv, aber die Tiere sterben qualvoll, wenn sie das Backpulver fressen. Aus diesen Gründen raten wir von dieser Methode ab.
Auch von Insektengift raten wir ab: Die Mittel beseitigen nicht die Ursache des Silberfischchenbefalls und sind mit gesundheitlichen Risiken verbunden. Bei starkem Befall sollte ein Schädlingsbekämpfer beauftragt werden.
So beugen Sie Silberfischen vor
- Regelmäßig und gründlich lüften und die Luftfeuchtigkeit reduzieren.
- Böden und Ritzen möglichst sauber halten.
- Die Tiere kommen oft über Abflüsse von Waschbecken und Badewannen in die Wohnung. "Diese kann man vorbeugend zur Nacht verschließen und zusätzlich regelmäßig kochendes Wasser einlaufen lassen", rät das Umweltbundesamt.
- Eventuellen Schimmel zügig behandeln – nicht nur wegen seiner Anziehungskraft auf Insekten.
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