Pfützen im Kühlschrank: Woran liegt's? Was hilft?

Autor: Lino Wirag | Kategorie: Bauen und Wohnen | 12.01.2023

Ständig Wasser im Kühlschrank: Woran liegt es und was kann man tun?
Foto: Shutterstock/Andrew Rafalsky

Vor allem in älteren Kühlschränken können sich immer wieder Pfützen bilden, gerne unter dem Obst- und Gemüsefach. Im schlimmsten Fall werden die Lebensmittel feucht. Hier erfahren Sie, wie Kondens- und Tauwasser im Kühlschrank entstehen – und was Sie dagegen unternehmen können.

Feuchtigkeit im Kühlschrank kann aus verschiedenen Gründen entstehen. Bei Pfützen, die sich im Kühlschrank bilden, kann es sich um Kondenswasser handeln – oder um Tauwasser, das ursprünglich aus dem Eisfach stammt. Beides ist ärgerlich, vor allem, wenn Lebensmittel feucht werden oder die Nässe immer wieder weggewischt werden muss.

Kondensfeuchtigkeit ist der häufigere Grund für einen nassen Kühlschrank: Sie entsteht immer dann, wenn Sie den Eisschrank öffnen und frische, (zimmer)warme Luft ins Gerät gelangt. Darüber kommt immer auch Wasser ins Gerät, das sich in warmer Luft leichter löst als in kalter: Die Feuchtigkeit verflüssigt sich bei den Temperaturen im Kühlschrank und schlägt sich erst als Tröpfchen, dann als Rinnsal und schließlich in Pfützchen im Inneren nieder. Dieser Prozess lässt sich nicht verhindern, da Sie kaum darauf verzichten können, die Kühlschranktür regelmäßig zu öffnen. Etwas Wasser ist also normal

Wasser im Kühlschrank: Abfluss prüfen

Wenn die Nässe zu häufig auftritt, sollten Sie zunächst den Abfluss Ihres Kühlschranks überprüfen. Den kennen Sie gar nicht? Da sind Sie nicht allein. In der Rückwand jedes Kühlschranks befindet sich ein kleines Loch, das oft übersehen wird. Es sorgt dafür, dass das Kondenswasser ablaufen kann, das sich an der Rückwand sammelt. Durch die Öffnung fließt die Flüssigkeit in einen Sammelbehälter an der Rückseite des Schranks, wo sie verdunstet.

Ist das kleine Loch (z.B. durch Lebensmittelreste oder Verpackungen) verstopft, können Kondens- oder Tauwasser nicht abfließen und sammeln sich als Pfützen – gerne unter dem Obst- und Gemüsefach, wo man sie erst spät bemerkt. Abhilfe ist einfach: Säubern Sie das Loch, beispielsweise mit einem Strohhalm oder Wattestäbchen. Oft gehört auch ein spezieller Ausputzer aus Kunststoff zur Kühlschrank-Ausstattung, der genau für diesen Zweck gedacht ist.

Pfützen im Kühlschrank? Unsere Tipps

Hier sind weitere Tipps, was Sie gegen Pfützen im Kühlschrank tun können:

  • Der zweithäufigste Grund für (zu viel) Wasser: Die Kühlschranktür ist nicht mehr vollständig dicht. Ist die Türdichtung rissig, vertrocknet, teilweise abgelöst oder verschoben, geht nicht nur Energie verloren, es kommt auch mehr warme Luft ins Gerät (mit den bekannten Folgen).
    • Um zu prüfen, ob Ihr Kaltschrank dichthält, können Sie eine eingeschaltete Taschenlampe hineinlegen und das Zimmerlicht löschen. Das Taschenlampenlicht sollte nirgendwo durchscheinen.
    • Klemmen Sie alternativ ein Blatt Papier an verschiedenen Stellen in die Tür: Es sollte sich nicht einfach wieder herausziehen lassen.
    • Auch wenn sich die Kühlschranktür zu leicht – also ohne etwas Widerstand – öffnen lässt, nachdem sie länger geschlossen war, ist die Isolation nicht mehr fit und sollte erneuert werden. Bei vielen Modellen lässt sich das auch selbst erledigen.
    • Ist die Dichtung steif und trocken, können Sie folgenden "Quickfix" probieren: Erwärmen Sie das Gummiband mit einem Föhn, um es wieder geschmeidiger zu machen und drücken Sie die Tür anschließend fest zu.
Hat sich die Dichtung der Kühlschranktür gelöst, muss sie ersetzt werden.
Hat sich die Dichtung der Kühlschranktür gelöst, muss sie ersetzt werden. (Foto: Shutterstock/monte_a)
  • Wenn Sie möchten, dass sich weniger Kondenswasser im Eisschrank bildet, sollten Sie keine warmen (oder gar dampfenden!) Speisen hineinstellen, weil diese besonders viel Feuchtigkeit an die Luft abgeben, wenn sie abkühlen. Außerdem sparen Sie so Energie. 
  • Ebenfalls gut zu wissen: Wenn der Eisschrank zu vollgeräumt ist oder Lebensmittel direkt an den Innenwänden gelagert werden, kann die Luft innerhalb des Schranks nicht optimal zirkulieren und die vorhandene Feuchtigkeit nicht an die richtigen Stellen (nämlich in Richtung Ablaufloch) transportieren. Sortieren Sie also regelmäßig aus. Lese-Tipp: So räumen Sie den Kühlschrank richtig ein.
  • Hinzukommt: Produkte, die direkt an der Rückwand des Schranks stehen, halten abfließendes Kondenswasser auf und können selbst feucht werden.

Wasser im Schrank? Na, besten Dank!

  • Steht der Kühlschrank in der Nähe von Wärmequellen (z.B. neben dem Backofen, der Heizung oder an einem besonders sonnigen Fleck), verbraucht er nicht nur mehr Energie, sondern nimmt auch mehr warme Luft auf – was zu mehr Feuchtigkeit im Inneren führt.
  • Haben Sie einen Kühlschrank mit eingebautem Eisfach, unter dem sich regelmäßig Tropfen bilden, heißt das, dass Ihr Gefrierfach nicht mehr optimal schließt. Entweder haben die Dichtungen nachgelassen, oder Eisbildung sorgt dafür, dass die Klappe des Eisfachs nicht mehr richtig aufsitzt. Tauen Sie den Kühlschrank ab und überprüfen Sie die Dichtung des Gefrierfachs (siehe dazu die Tipps weiter oben).
      • Und: Je kälter der Schrank eingestellt ist, desto mehr Wasser schlägt sich nieder. Da ist es gut zu wissen, dass die meisten Kühlschränke zu kalt eingestellt sind. Sieben Grad Innentemperatur reichen aus: Die erzielen Sie schon mit einem Reglerwert zwischen 1 und 2.

      Letzte Option: Kühlschrank ersetzen

      Wenn gar nichts mehr hilft und Sie die Wasserbildung nicht in den Griff bekommen, gibt es immer noch die Möglichkeit, einen Strich zu ziehen. Dazu sollten Sie wissen, dass die Anschaffung eines neuen, besonders energieeffizienten Geräts auch wirtschaftlich eine gute Idee sein kann – gerade in Zeiten steigender Energiepreise. Alles Wichtige dazu im Artikel: So berechnen Sie, ob sich der Kühlschrank-Austausch lohnt

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