Karotten säen: 10 Tipps zur Aussaat und Pflege von Möhren

Autor: Benita Wintermantel/Lena Rauschecker | Kategorie: Bauen und Wohnen | 13.03.2024

Karotten selber anzubauen ist nicht allzu schwer. Wichtig sind der richtige Boden und Standort.
Foto: Shutterstock/Heike Rau

Karotten aus dem eigenen Garten sind meist besonders knackig und aromatisch – und ganz einfach anzubauen. Mit diesen Tipps funktioniert die Aussaat von Karotten, Möhren oder Gelben Rüben garantiert.

Karotten gibt es hierzulande das gesamte Jahr über zu kaufen. Die knackigen Rüben punkten mit vielen Vitaminen und Mineralstoffen wie Kalium, Kalzium und Magnesium. Ihre kräftige orange Farbe verdanken die Karotten dem Beta-Carotin, das im Körper zu Vitamin A umgewandelt wird. Damit unser Körper Vitamin A bilden kann, benötigt er eine fetthaltige Komponente. Essen Sie Möhren deshalb zum Beispiel mit einem Schuss Olivenöl oder einem fetthaltigen Dip.

Am besten schmecken Möhren aus dem eigenen Garten. Karotten selbst zu säen und zu ziehen ist unkompliziert. Eine Eigenschaft sollten Sie allerdings mitbringen: Geduld. Da die Samen winzig klein sind, ist das Aussäen ein bisschen herausfordernd. Dazu kommt: Die Samen der Karotte haben eine lange Keimdauer. Das erste zarte Möhrengrün zeigt sich erst zwei bis drei Wochen nach dem Aussäen.

Unsere Tipps zu Aussaat und Pflege sorgen für eine reiche Möhrenernte. Für Hobbygärtner gut zu wissen: Die Aussaat von Möhren funktioniert auch auf dem Balkon oder in Kübeln auf der Terrasse. Dafür eignen sich am besten Sorten mit eher rundlichen und kurzen Wurzeln.

#1: Standort für Karotten: lockere Erde plus ein sonniges Plätzchen

Karotten bevorzugen einen sonnigen Standort mit lockerem, gut durchlässigem Boden. Fester, lehmhaltiger Boden sollte vor der Aussaat aufgelockert werden und mit reifem Kompost vermischt werden, um den Boden zu verbessern.

Karotten werden in Reihen ausgesät.
Karotten werden in Reihen ausgesät. (Foto: Shutterstock/shyrlow)

#2: Karotten säen: von März bis Juni

Zeit für die Aussaat von Karotten ist von März bis Mitte Juni, abhängig von der Sorte. Auf der Samenpackung finden Sie dazu Hinweise. Für die Aussaat von frühen Sorten sollte der Boden nicht mehr ganz kalt sein.

  • Frühe Sorten: ab März
  • Späte Sorten: April bis Juni

Tipp: Wer zeitversetzt verschiedene Sorten aussät, kann bis in den Herbst Möhrchen ernten.

#3: Möhren aussäen: Hier ist Geduld gefragt

Die winzigen Karottensamen sind eine kleine Herausforderung. Um sie gleichmäßig zu verteilen, empfiehlt es sich, sie mit Quarzsand zu mischen. Die Hände sollten bei der Aussaat trocken sein.

  • Saatrille mit ungefähr einem Zentimeter Tiefe ziehen.
  • Reihen in einem Abstand von etwa 30 Zentimetern anlegen.
  • Samen gleichmäßig in der Saatrille verteilen.
  • Die Samen mit Erde bedecken und gießen.

Jetzt ist Geduld gefragt: Bis die Samen keimen, dauert es zwischen zwei und drei Wochen.

#4: Hilfe bei der Aussaat: Saatband

Eine praktische Hilfe bei der Aussaat sind Saatbänder, mit denen das Säen schneller und einfacher von der Hand geht. Bei Saatbändern sind die Samen in Vliesbänder eingearbeitet. Besonders bei feinen Gemüse- und Blumensamen sind Saatbänder sinnvoll.

Bei Saatbändern sollten Sie die Aussaatrille so breit anlegen, dass das Saatband gut Platz hat. Dann angießen, das Saatband mit Erde bedecken und nochmals gründlich wässern.

Wenn Karotten zu dicht wachsen, sollten Sie sie vereinzeln.
Wenn Karotten zu dicht wachsen, sollten Sie sie vereinzeln. (Foto: Shutterstock/kviktor)

#5: Wie viel Wasser für Karotten?

Karotten müssen nur in der Phase des Keimens und bei großer Trockenheit gegossen werden. Hier gilt: Je größer die Wurzel wächst, umso weniger Wasser benötigt die Pflanze. Karotten mögen es gleichmäßig feucht. Vermeiden Sie Überwässerung, das kann zur Bildung von Schimmel führen.

#6: Möhren & Radieschen = ein gutes Team

Da es so lange braucht, bis die Karottensamen keimen, empfiehlt es sich, die Reihen zu markieren. Doppelt praktisch ist es, wenn Sie zwischen die Reihen Radieschen säen. Diese keimen und wachsen schnell. Und wenn die Karotten ihre Wurzeln ausbilden, sind die Radieschen schon reif für die Ernte.

#7: Karotten brauchen Platz

Damit die Karotten dick werden, brauchen sie ausreichend Platz. Daher sollte man einen Teil der heranwachsenden und zu dicht stehenden Jungmöhren herausziehen, wenn das Grün eine Höhe von fünf bis sieben Zentimetern erreicht hat. 

Wenn sich die Wurzelköpfe der Karotten zeigen, sollten Sie sie mit Erde bedecken.
Wenn sich die Wurzelköpfe der Karotten zeigen, sollten Sie sie mit Erde bedecken. (Foto: Shutterstock/Lukas Gojda)

#8: Karotten ernten: Nach drei bis vier Monaten

Karotten können in der Regel etwa drei bis vier Monate nach der Aussaat geerntet werden. Wenn sie groß genug sind, um sie zu essen, ziehen Sie sie vorsichtig aus dem Boden heraus.

  • Frühe Sorten: Bleibt die Karotte zu lange in der Erde, schmeckt sie holzig und manchmal sogar bitter. Frühe Karottensorten benötigen ungefähr 80 bis 90 Tage von der Aussaat bis zur Ernte.
  • Mittelfrühe und mittelspäte Sorten: 100 bis 140 Tage von der Aussaat bis zur Ernte.
  • Späte Sorten: Späte Sorten (Lagerkarotten) sollten so lange wie möglich in der Erde bleiben, sie schmecken dann aromatischer. Hier dürfen es auch über vier Monate sein. Wenn sich die Blätter gelb verfärben, ist es Zeit, sie aus der Erde zu holen.

#9: Karotten-Recycling

Wenn Sie nicht alle Pflanzen abernten, freut das die Tierwelt: Die zurückbleibenden Exemplare bilden im nächsten Frühjahr zierliche weiße Blüten aus – und damit Pollen- und Nektar für Insekten.

Auch das Karottengrün können Sie ernten und daraus zum Beispiel Pesto oder einen Smoothie machen.

#10: Möhren lagern leicht gemacht

Damit Möhren lange frisch bleiben, sollten sie immer kühl gelagert werden. Karotten gehören am besten ins Gemüsefach des Kühlschranks. In ein feuchtes Tuch gewickelt bleiben sie so einige Tage knackig.

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Mit Material von dpa.