- Gärtnern für Einsteiger: Johannisbeersträucher gelten als pflegeleicht und anspruchslos, da sie auch in weniger nährstoffreichen Böden gedeihen.
- Johannisbeeren sind kalorienarm und liefern viele Mikronährstoffe – darunter Vitamin C, Kalium, Eisen und Ballaststoffe. Zudem sind sie vielseitig verwendbar.
- Wer einen Johannisbeerstrauch im Garten gepflanzt hat, sollte den Strauch jährlich schneiden.
Johannisbeersträucher gelten als unkompliziert und brauchen nicht viele Nährstoffe in der Erde – deshalb sind sie auch in vielen Gärten zu finden. Auch der Rückschnitt der Johannesbeere ist unkompliziert, wenn man ein paar einfache Dinge beachtet.
Warum sollte man den Johannisbeerstrauch zurückschneiden?
Das Ziel ist es, einen Strauch mit bis zu zwölf Gerüstästen zu haben, die nicht älter als vier bis fünf Jahre sind. Gerüstäste bezeichnet dabei die stabilen, tragenden Äste eines Johannisbeerstrauchs, die für die Struktur des Busches sorgen und an denen die Früchte wachsen.
Wer seinen Johannisbeerbusch nicht jährlich zurückschneidet, muss laut der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) mit weniger Beeren und einer schlechteren Qualität dieser rechnen: Denn der Rückschnitt sorgt für eine Auflockerung des Strauchs und mehr Licht. Die Früchte werden mit mehr Sonneneinstrahlung leckerer.
Zudem können die Triebe überaltern und tragen weniger Früchte, wenn der Strauch nicht geschnitten wird. Rote und weiße Johannisbeeren bilden an den Seitentrieben der zwei- bis dreijährigen Gerüstästen die meisten Früchte. Ab dem vierten Jahr lässt der Ertrag nach. Durch die ständige Trieberneuerung und Aufbau neuer Gerüstäste, die mit dem regelmäßigen Schnitt einhergeht, haben die Früchte jedes Jahr eine ähnlich gute Qualität.
Ein Rückschnitt ist außerdem hilfreich, um Pilzinfektionen zu vermeiden.
Wann ist der beste Zeitpunkt?
Der beste Schnittzeitpunkt liegt nach der Ernte der Johannisbeeren gegen Ende des Sommers im Juli oder August. Es ist aber auch noch möglich, den Strauch im Spätwinter Ende Februar zu schneiden.

Johannisbeere schneiden: So gehen Sie vor
Laut der LWG unterscheidet sich der Rückschnitt in den ersten Jahren des Johannisbeerstrauchs. Erst ab dem 4. Jahr gibt es eine gleichbleibende Routine. Davor muss man auf jedes Jahr anders vorgehen. So funktioniert es.
Im Pflanzjahr (1. Jahr):
Wenn der Johannisbeerstrauch im Frühjahr in die Erde kommt, erfolgt sofort der erste Schnitt. Von den bereits vorhandenen Trieben werden die vier bis fünf stärksten belassen. Doch auch diese werden auf ein Drittel ihrer Länge auf eine nach außen stehende Knospe zurückgeschnitten.
Beim Schnitt auf eine nach außen stehende Knospe wird die Schere etwa einen halben bis einen Zentimeter oberhalb der Knospe angesetzt, die nach außen zeigt. Der Schnitt sollte leicht schräg sein, damit sich kein Wasser ansammelt und der Trieb nach außen wächst, weg vom Zentrum der Pflanze.
Im 2. und 3. Jahr:
Im zweiten und dritten Jahr wird die Zahl der Gerüstäste auf zehn bis zwölf vergrößert. Deshalb lässt man in beiden Jahren drei bis vier der kräftigsten Bodentriebe des letztjährigen Austriebes stehen. Die Triebe werden aber nicht geschnitten. Dahingegen werden die schwächeren und krumm gewachsenen Triebe entfernt.
Im 4. und allen folgenden Jahren:
Im vierten und allen darauf folgenden Jahren wird der Aufbau des Strauches aus zehn bis zwölf Gerüstästen beibehalten. Jährlich werden drei bis vier Gerüstäste, die älter als 4 bis 5 Jahre sind (erkenntlich am dunklen Holz und starker Verzweigung), nach der Ernte über dem Boden weggeschnitten.
Im Gegenzug lässt man drei bis vier kräftige Neutriebe stehen. Alle sonstigen Neutriebe werden an der Basis entfernt, ebenso alle nach innen wachsenden und zu dicht stehenden Seitentriebe. Bei schwach wachsenden Sorten wird die Triebverlängerung um ein Drittel zurückgeschnitten.
Besonderheit: Schwarze Johannisbeere
Rote und weiße Johannisbeersträucher unterscheiden sich nicht bei der Pflege und dem Rückschnitt. Denn sie sind botanisch gleich, die weiße Variante ist eine spezielle Züchtung, die aus der roten hervorgegangen ist.
Bei der schwarzen Johannisbeere sieht es ein bisschen anderes aus: Hier werden jährlich alle Gerüstäste, die älter als 3 Jahre sind, weggeschnitten und dafür 3 bis 4 kräftige Neutriebe belassen. Der Grund dafür ist, dass die schwarze Variante an den langen, ein- und zweijährigen Seitentrieben die besten Früchte trägt.
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