Viele Gehölze setzt man am besten im Herbst und Winter ein – solange der Boden nicht vom Frost durchgefroren wird. Jetzt ist also eine gute Zeit, eine Hecke um das Grundstück zu ziehen – und bald schon nicht mehr im Blickfeld der Nachbarn zu sein.
Hecke pflanzen: Empfohlene Höhe und Breite
"Um ihre Privatsphäre zu schützen, wollen die Kunden meist eine 1,80 Meter hohe Hecke anlegen", berichtet Jürgen Herrmannsdörfer vom Bundesverband Einzelhandelsgärtner. Das schaffen die gängigen Gehölze wie Hainbuche, Eiben und Koniferen auch, aber sie brauchen dafür in der Breite etwas mehr Platz. "Man rechnet bei einer zwei Meter hohen Hecke mit mindestens einem halben Meter in der Breite plus Zugänglichkeit für den Schnitt", klärt der Experte auf.
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Wer diesen Raum nicht im Garten hat, dem rät Herrmannsdörfer zu einem Zaun, der von dem immergrünen Efeu berankt wird. "Mit circa 15 Zentimeter Breite ist eine fertige Efeuhecke superschlank und deshalb auch für die Terrasse oder den Balkon in länglichen Pflanzkübeln möglich."
Hecke pflanzen: Auf Klima und Tiere achten
"Bei der Auswahl der Hecke sollte man nicht nur die Optik und das schnelle Wachstum im Auge haben, sondern auch, wie gut das Gehölz mit dem veränderten Klima zurechtkommt", sagt Gabriele Bschorr vom Bund Deutscher Baumschulen. "Vielen Menschen ist es auch wichtig, dass die Hecken Vögeln und kleinen Wildtieren Futter und Unterschlupf bieten." All diese Kriterien erfüllen zum Beispiel Hainbuche, Liguster, Eibe und Apfelrose, die laut Bschorr auch schnell dicht werden.
Ein weiterer Tipp ist die Kornelkirsche, in der sich Vögel und andere Kleintiere wohlfühlen. Sie blüht im Frühling und produziert später leckere Früchte, die auch Menschen gut schmecken, zum Beispiel als Marmelade und Likör. Ein optischer Hingucker ist die Felsenbirne, die es auch als Strauch gibt und die im Herbst eine schöne Färbung trägt.

Hecke innerhalb des Gartens pflanzen
Im Garten selbst, zum Beispiel an der Terrasse oder am Pool, ist es oft schön, wenn der grüne Sichtschutz transparenter ist als an der Grundstücksgrenze. "Gern werden dort auch Blühpflanzen in Rankgerüsten verwendet", berichtet Gärtnermeister Herrmannsdörfer von seinem Kundenstamm. Ihm gefallen Klematis, Bayern-Kiwi (Actinidia arguta 'Weiki') oder die Heckenmyrte 'Maigrün' (Lonicera nitida).
Die üblichen Kletterpflanzen bieten sich hier ebenfalls an, ebenso Gräser und duftende Sträucher wie Lavendel oder Rosmarin.
Heckenlösung für Faule
"Was viele Menschen nicht wissen: Immergrüne Hecken brauchen immer Wasser, auch im Winter", sagt Jürgen Herrmannsdörfer. Gerade junge Pflanzen vertrocknen sonst sehr schnell. Wer auf Immergrünes an der Grundstücksgrenze nicht verzichten möchte, aber nicht aufwendig gießen mag, kann direkt bei Pflanzung eine Tropfrohrbewässerung mit Bodenfeuchte-Sensor installieren. Diese Anlage versorgt die Hecke nach Bedarf tiefgründig mit Wasser.

Hecke pflanzen: Besser nicht!
Weniger als Sichtschutz geeignet ist der bekannte Kirschlorbeer, findet die Baumschulerin Bschorr. Das Gehölz wachse nicht so dicht wie zum Beispiel die Hainbuche. Und wenn die Hecke zu viel Sonne oder Frost ausgesetzt ist, wird sie schnell braun.
Außerdem verträgt sie keinen Heckenschnitt mit der Motorschere, weil dabei zwangsläufig viele Blätter beschädigt werden. Die Blätter und Samen des Exoten sind auch noch giftig, schwer kompostierbar und keine geeignete Nahrung für Insekten und Vögel.
Auch Bambus ist keine gute Idee, da er sich stark verbreitet – und zwar im ganzen Garten, wenn man ihn nicht stoppt, warnt Bschorr. Wer den Bambus dennoch vorzieht, sollte unbedingt eine Rhizomsperre anlegen, die die Pflanzen am Wuchern hindert.
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