Trockene Kopfhaut: Diese Hausmittel schaffen Abhilfe

Autor: Lino Wirag | Kategorie: Kosmetik und Mode | 05.01.2024

Trockene Kopfhaut: Hausmittel und Ursachen
Foto: Shutterstock/Shisanupong1986

Trockene Kopfhaut juckt, schuppt und nervt. Dabei gibt es Hausmittel, die ausgetrocknete Kopfhaut besänftigen. Wichtig dabei: Sie sollten nicht nur die Symptome, sondern auch die Ursachen kennen und bekämpfen.

Trockene Kopfhaut juckt und sorgt oft auch für unschöne Schuppen. Damit sich die Kopfhaut wieder beruhigen kann, ist es wichtig, sie mit ausreichend Fett und Feuchtigkeit zu versorgen.

Dazu stehen neben Hilfe aus der Apotheke auch Hausmittel zur Verfügung. Außerdem wichtig: auf Ursachenforschung gehen. Denn: Wer nur das Jucken bekämpft, aber nicht dessen Gründe, schlägt sich länger mit dem Problem herum als nötig.

Als natürliche Heilmittel gegen juckende Kopfhaut werden ganz ähnliche Rezepturen empfohlen, wie sie auch bei trockener Haut allgemein, bei trockenen Lippen im Winter oder bei trockenen Händen zum Einsatz kommen. Wir stellen vier Mittel vor.

Trockene Kopfhaut: Diese Hausmittel helfen

1. Aloe vera: Der Saft der echten Aloe ist für seine feuchtigkeitsspendenden, entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt. Konzentrierte Aloe-vera-Gele, beispielsweise aus der Drogerie, versprechen entsprechend stressfreie Haut. So geht's: Das Gel bei Juckreiz möglichst direkt auf die Kopfhaut auftragen und mit kreisenden Bewegungen einmassieren. Es muss nicht ausgespült werden.

Öle wie Kokosöl oder Olivenöl einfach direkt auf die Kopfhaut träufeln und sanft einmassieren.
Öle wie Kokosöl oder Olivenöl einfach direkt auf die Kopfhaut träufeln und sanft einmassieren. (Foto: Shutterstock/New Africa)

2. Kokosöl: Kokosöl gilt, unter anderem wegen seiner rückfettenden Wirkung, als bewährter Feuchtigkeitsspender und kann deshalb helfen, trockene Kopfhaut zu pflegen. Das zart duftende Fett schmilzt erst bei ca. 25 Grad Celsius. Daher einen halben Teelöffel zunächst in der Hand erwärmen und dann an den juckenden Stellen einmassieren. Dort eine halbe Stunde (oder sogar über Nacht) einwirken lassen; überschüssiges Fett anschließend mit einem milden Shampoo ausspülen.

Kokosöl hilft übrigens auch gegen trockene Haare. Das Öl dazu einfach in die Haarlängen einmassieren und über Nacht einwirken lassen. Tipp: Kopfkissen mit einem Handtuch vor Flecken schützen.

Wenn die Kopfhaut juckt: Öl einmassieren

3. Olivenöl: Auch ein Test mit Olivenöl ist einen Versuch wert: Dafür einfach einige Tropfen Öl, am besten mit einer Pipette, auf die Kopfhaut träufeln und – möglichst über Nacht – gründlich einwirken lassen. Am nächsten Morgen mit einem milden Haarwaschmittel ausspülen.

4. Quark: Bei trockener Haut können Milchprodukte wie Quark oder (Natur-)Joghurt beruhigend wirken, da sie Feuchtigkeit spenden und Spannungsgefühle lindern. Wer's versuchen will, massiert zwei bis drei Esslöffel Naturquark in die Kopfhaut ein, lässt ihn fünfzehn Minuten einwirken und spült die Reste anschließend mit einem milden Shampoo aus. Verwenden Sie möglichst fetthaltigen Quark.

Trockene, juckende Kopfhaut: Häufige Ursachen

Unabhängig davon, wie gut die Hausmittel anschlagen, ist es wichtig, zu klären, warum sich die Kopfhaut trocken anfühlt. Sonst bekämpfen Sie möglicherweise nur Symptome.

Häufig ist an trockener Kopfhaut die falsche Pflege schuld: Nicht selten ist die Kopfhaut nicht gut auf das (neue) Shampoo, den Conditioner oder ein Styling-Produkt zu sprechen. Hier hilft vor allem: auf andere, am besten mildere Produkte umsteigen, die die Haut weniger irritieren und nicht so schnell entfetten.

Tipp: Wer will, versucht bei der nächsten Haarwäsche einmal, nur mit der halben Shampoomenge auszukommen bzw. verdünnt das Shampoo vor dem Waschen in einem separaten Fläschchen mit Wasser, damit es "nur halb so stark" wirkt.

Weitere Gründe für trockene Kopfhaut

Trockene, schuppige Kopfhaut kann aber auch auf eine der folgenden Ursachen zurückgehen:

  • Das Wetter: Sowohl eisige Temperaturen als auch Sommerhitze, starker Wind oder niedrige Luftfeuchtigkeit können das Gleichgewicht der Haut stören und dafür sorgen, dass die Kopfhaut spannt. Dagegen hilft eigentlich nur: den Kopf nach Möglichkeit bedecken, damit er den Wettereinflüssen – ob UV-Strahlen, Wind oder Kälte – nicht so stark ausgesetzt ist.
  • Übermäßiges Waschen: Wer die Haare zu oft, zu heiß oder mit zu aggressiven Mitteln wäscht, spült unter Umständen auch die Öle und Fette weg, die die Kopfhaut vor dem Austrocknen schützen sollen. Hier hilft nur: seltener waschen sowie – wie bereits erwähnt – Produkte für empfindliche Haut ausprobieren.
    • Übermäßiges Föhnen: Vergleichbares gilt fürs Trocknen der Haare: Möglicherweise föhnen Sie Ihre Haare zu heiß, zu oft oder zu lange, sodass die Kopfhaut darunter leidet? Stellen Sie den Föhn probeweise eine Stufe herunter oder lassen Sie die Haare an der Luft trocknen und beobachten Sie, wie Ihre Haut reagiert.
    • Hauterkrankungen: Bestimmte Erkrankungen der Haut wie Schuppenflechte oder Neurodermitis können trockene Kopfhaut hervorrufen. Wenn Ihre Beschwerden länger anhalten, suchen Sie unbedingt einen Dermatologen auf.
    • Allergien: Natürlich kann die Kopfhaut auch allergisch reagieren, beispielsweise auf die Inhaltsstoffe bestimmter Haarpflege-Produkte. In unserem Schaumfestiger-Test haben wir beispielsweise Stoffe gefunden, die Allergien auslösen können. Haben Sie einen entsprechenden Verdacht, sollten Sie auch hier einen Facharzt aufsuchen.
    • Als weitere Ursachen für trockene Kopfhaut kommen ein Nährstoffmangel (aufgrund einer unausgewogenen Ernährung), hormonelles Ungleichgewicht oder Wechselwirkungen mit Medikamenten infrage, die die Talgproduktion der Kopfhaut beeinflussen und so Spannungsgefühle verursachen können. Sprechen Sie auch zu diesen Möglichkeiten mit Ihrem Arzt.

    Noch ein paar Tipps, die die Kopfhaut schonen:

    • ausreichend trinken
    • trockene Heizungsluft im Winter sowie kalte Klimaanlagenluft im Sommer meiden
    • Spülungen nur in die Längen und Spitzen der Haare und nicht direkt auf die Kopfhaut geben
    • auf Haarstyling-Produkte verzichten
    • spitze Kämme sowie harte Bürsten meiden

      Anti-Schuppen-Shampoos bei ÖKO-TEST

      Eine unbeliebte Begleiterscheinung von trockener Kopfhaut: Schuppen. Wichtig zu wissen: An trockenen Schuppen wie hier ist kein Hefepilz schuld (der nur bei fettigen Schuppen für Probleme sorgt), sondern ein Feuchtigkeitsmangel der Haut. Deshalb können hier Anti-Pilz-Mittel wie Piroctonolamin, die sich vielen konventionellen Anti-Schuppen-Shampoos finden, nicht helfen.

      Besser ist: An den Ursachen ansetzen und die Kopfhaut wieder ins Lot bringen, statt sie mit Fungiziden zu behandeln. Wer mehr wissen will: Wir haben Anti-Schuppen-Shampoos getestet – und sind dabei auf verschiedene unerwünschte Inhaltsstoffe gestoßen.

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