Trockene Haut: Diese 7 günstigen Hausmittel spenden Feuchtigkeit

Autor: Annette Dohrmann/Hannah Pompalla | Kategorie: Kosmetik und Mode | 09.04.2024

Trockene Haut: 7 Hausmittel, die Feuchtigkeit spenden
Foto: Shutterstock/SUJITRA CHAOWDEE

Hausmittel genießen einen Ruf als nachhaltige Helfer bei kleinen Wehwehchen, denn sie sind natürlich, preiswert und ohnehin in der Küche vorhanden. Aber können sie auch Kosmetik? Was Karotte, Kokosöl, Kleie & Co. bei trockener Haut bringen, die viele Menschen plagt.

Wer unter spröder, rissiger Haut leidet, muss nicht sofort zu Kosmetikprodukten greifen: Auch Hausmittel können wahre Wunder wirken. Ob als Gesichtsmaske, -peeling oder Badezusatz – die natürlichen Pflegemittel lassen sich vielfältig einsetzen. 

1. Quark: Klassisches Hausmittel bei trockener Haut

Quark ist ein Klassiker unter den Hausmitteln. Er kann etwa als Umschlag bei leichtem Sonnenbrand eingesetzt werden. Auch bei sehr trockener Haut wirken Milchprodukte wie Quark oder Joghurt beruhigend und wohltuend, da sie Feuchtigkeit spenden und Spannungsgefühle lindern.

Durch ihre Milchsäurebakterien sollen sie zudem entzündungshemmend wirken. Wissenschaftlich ist das alles zwar wenig untersucht, aber Quark & Co. haben vermutlich nicht umsonst eine lange erfolgreiche Karriere als Hausmittel vorzuweisen. Am besten selber ausprobieren.

Tipps zum Quark 

  • Quark und Gurke gelten als Dreamteam gegen trockene Haut. Für eine reichhaltige Gesichtsmaske eine halbe Gurke raspeln, mit zwei, drei Esslöffeln Quark vermischen und rund zehn Minuten einwirken lassen.
  • Kommt es trotz aller Vorsicht einmal zu leichtem Sonnenbrand, verschaffen Umschläge mit Quark, Buttermilch oder Joghurt der strapazierten Haut Linderung.
Ein echter Klassiker für trockene Haut: Quarkgesichtsmaske mit Gurke
Ein echter Klassiker für trockene Haut: Quarkgesichtsmaske mit Gurke (Foto: CGissemann/Shutterstock)

2. Möhren: Hautpflege mit Vitamin A

Dass Möhren beziehungsweise Karotten gut für die Augen sind, hat sicherlich jedes Kind schon einmal zu hören bekommen. Doch den farbenfrohen Rüben werden auch positive Effekte auf die Haut nachgesagt. Die zentrale Rolle dabei spielt das reichlich in Möhren enthaltene Betacarotin, eine Vorstufe des Vitamin A (Retinol).

Das stärkt das Immunsystem, reguliert Wachstum sowie Neubildung von Zellen, kurbelt die Kollagenproduktion an und hält Haut und Schleimhäute gesund. Vitamin A wird auch als Hautschutzvitamin bezeichnet und ist Bestandteil vieler Hautpflegeprodukte. Wer seiner Haut was Gutes tun will, aber keine Lust hat, täglich mehrere Karotten zu knabbern, kann sich daraus ein Gesichtswasser zubereiten. 

Tipps zu Möhren 

  • Für das Gesichtswasser zwei Bio-Möhren entsaften, anschließend in die Haut einmassieren und rund 20 Minuten einwirken lassen. Dann mit einem feuchten Tuch abnehmen. Noch schneller geht's mit gekauftem Karottensaft.
  • Vorsicht: Bei regelmäßiger Anwendung kann sich die Haut leicht verfärben.

3. Honig: Feuchtigkeitsspender bei trockener Haut

Süß, lecker und natürlich. Honig punktet zum einen als Lebensmittel, hat aber auch reichlich Potenzial für die Hautpflege. Und ein Glas davon steht – von veganen Haushalten abgesehen – ohnehin vermutlich in fast jeder Küche.

Bienenhonig wirkt, äußerlich angewendet, antibakteriell, beruhigend und entzündungshemmend – und ist daher ein bewährtes Hausmittel bei trockener Haut und gegen spröde Lippen. Er ist ein natürlicher Feuchtigkeitsspender und sein saurer pH-Wert stabilisiert den Schutzmantel der Haut.

Tipps zu Honig

  • Etwas Honig direkt auf spröde Lippen auftragen, zehn Minuten einwirken lassen und anschließend mit einem Baumwolltuch oder -pad abtupfen.
  • Schnell gemachtes, nachhaltiges Gesichtspeeling aus Hausmitteln: Etwas Kaffeesatz und Honig mit ein paar Löffeln Olivenöl verrühren.
  • Eine vegane Alternative zu Honig ist Ahornsirup.

ÖKO-TEST hat Honig-Marken im Labor getestet – mehr dazu in: Honig im Test: Dreck und Pestizide in bekannten Marken

    Auch aus Honig lässt sich im Handumdrehen eine Gesichtsmaske herstellen.
    Auch aus Honig lässt sich im Handumdrehen eine Gesichtsmaske herstellen. (Foto: Shutterstock/Baryla)

    4. Weizenkleie: Gut für Körper und Haut

    Reich an Mineral- und Ballaststoffen, Spurenelementen und Vitaminen: Mit ihren Inhaltsstoffen könnte Weizenkleie glatt als Superfood Karriere machen. Doch das "Abfallprodukt" aus der Mehlproduktion hat auch äußerlich angewendet einiges zu bieten.

    Beispielsweise antioxidative Verbindungen wie Ferulasäure, Vitamin E oder Alkylresorcinole. Die schützen die Hautzellen, fördern die Wundheilung und genießen bei Herstellern von Anti-Aging-Kosmetik einen Ruf als Radikalenfänger, die frühzeitiger Hautalterung entgegenwirken.

    Kleie enthält darüber hinaus Mehrfachzucker wie Pentosan oder Beta-Glucan, die viel Feuchtigkeit binden und die Haut vor dem Austrocknen schützen. Sie ist für trockene und empfindliche Haut geeignet, tut aber auch Babys gut, die zu wunder Haut, etwa Windeldermatitis, neigen. Wer Weizenkleie kauft, greift am besten zu regionalen Bioprodukten.

    Tipps zu Weizenkleie 

    • Weizenkleie ist ein preiswerter Badezusatz: Für ein Vollbad etwa 100 Gramm – für Babybäder weniger – Kleie in ein Baumwollsäckchen füllen und in den Strahl des einlaufenden Badewassers hängen.
    • Bei trockener Haut eine Gesichtsmaske aus einem Esslöffel Weizenkleie, zwei Esslöffeln Buttermilch und einem Esslöffel Weizenkeimöl mischen. 

      5. Kokosöl: Pflege für trockene Füße, Ellenbogen & Co.

      Nur für die Küche fast zu schade: Kokosöl ist besonders für trockene Haut ein natürliches und reichhaltig pflegendes Hausmittel. Aufgrund des hohen Anteils an gesättigten Fettsäuren – allen voran Laurinsäure – spendet Kokosöl der Haut viel Feuchtigkeit und unterstützt sie bei der Rückfettung.

      Das zart duftende Fett zieht recht gut in die Haut ein, verbleibt aber weitgehend an der Oberfläche und macht so auch trockene oder rissige Haut an den Füßen, Ellenbogen und Knien weich und geschmeidig. Laurinsäure, aus der Kokosöl etwa zur Hälfte besteht, wirkt darüber hinaus entzündungshemmend und antibakteriell – und kann daher bei leichten Hautunreinheiten helfen und gereizte Haut beruhigen.

      Wer jedoch zu fettiger, sehr unreiner Haut neigt, sollte das Fett im Gesicht nur sparsam einsetzen, da es auch komedogen wirkt. Das heißt: Es kann die Poren verstopfen, was wiederum die Bildung von Mitessern und Pickeln fördert. Achten Sie beim Kauf auf natives, kaltgepresstes Kokosöl – am besten in Bio-Qualität – denn es enthält mehr der hochwertigen Inhaltsstoffe als stark verarbeitete und hocherhitzte Produkte. Auch im Hinblick auf soziale und ökologische Aspekte ist es die bessere Wahl.

      Tipps zu Kokosöl

      • Da Kokosfett erst bei rund 25 Grad Celsius schmilzt, einen halben Teelöffel davon zunächst in der Hand erwärmen und erst dann einmassieren.
      • Kokosöl ist ein guter Ersatz für Make-up-Entferner, da es auch wasserfeste Schminke wie Mascara löst. Die Reste nach kurzer Einwirkzeit mit einem Baumwollpad abnehmen.
      • Jeweils einen Teelöffel Kokosöl, Honig und Joghurt verrühren: Ergibt im Handumdrehen eine Gesichtsmaske für trockene Haut. Rund zehn Minuten einwirken lassen.
      Avocado mag gut für die Haut sein – aus Umweltgründen ist sie kaum zu empfehlen.
      Avocado mag gut für die Haut sein – aus Umweltgründen ist sie kaum zu empfehlen. (Foto: Shutterstock/popcorner)

      6. Avocado: Gesund für trockene Haut

      In der fettreichen Beere des Avocadobaums steckt alles, was gesund ist – und auch trockener Haut zugutekommt und sie weich und geschmeidig macht: Angefangen bei vielen ungesättigten Fettsäuren über Mineralstoffe wie Kalium, Calcium und Magnesium, die Vitamine A und E bis hin zu antioxidativ wirkenden sekundären Pflanzenstoffen.

      So ist Avocado besonders reich an Lutein, einem Carotinoid, das Pflanzen vor Lichtschäden schützt – sich aber auch positiv auf die Haut auswirkt. Ihre Öle und Fettsäuren wie Linol- oder Palmitinsäure glätten auch rissige Haut, versorgen sie mit Feuchtigkeit und unterstützen die Wundheilung. Stark antioxidativ wirkt Vitamin E (Tocopherol), das in vielen Pflegecremes enthalten ist. Es schützt die Haut vor freien Radikalen, verbessert die Fähigkeit der Hornschicht, Wasser zu binden und verringert den Feuchtigkeitsverlust der Haut.

      Klingt wie das perfekte Hausmittel gegen trockene Haut. Ist aus ökologischer Sicht aber eher ein Problemfall. Zum einen benötigt der Anbau von Avocado sehr viel Wasser – noch dazu in Regionen, die ohnehin unter Wasserknappheit leiden. Zum anderen legt die exotische Frucht in Kühlcontainern lange Transportwege zurück.

        Mit gutem Gewissen können wir Avocado daher trotz aller Vorteile kaum als kosmetisches Hausmittel empfehlen. Wer sich allerdings das grüne Superfood hin und wieder in eine Bowl schnippelt, kann sich die andere Hälfte der Frucht für seine Haut gönnen.

        Tipps zu Avocado

        • Für eine Gesichtsmaske eine halbe reife Avocado pürieren und einen Teelöffel Honig und einen Esslöffel Quark untermischen.
        • Wenn überhaupt Avocado, dann aus Bio-Anbau.

        7. Aloe vera: kühlender Feuchtigkeitsspender

        Schon Uroma hatte eine der stacheligen Wüstenlilien auf der Fensterbank stehen und schwor auf deren Heilkräfte bei kleineren Wunden. Dafür schnitt sie eine Scheibe von den dickfleischigen Blättern der Aloe vera ab und drückte das darin enthaltene Gel auf die betroffene Hautstelle.

        Bei kleineren Verletzungen funktioniert das im Prinzip heute noch genauso. Dennoch sollten Sie das kühlende und feuchtigkeitsspendende Hausmittel in Eigenregie nur sehr dosiert einsetzen. Denn in der obersten Schicht der Blattschale verbirgt sich Aloin, eine als krebsverdächtig eingestufte Substanz.

        Es ist also nicht ratsam, die Stachelpflanze großflächig als Pflege für trockene Haut einzusetzen, dann besser entsprechende Kosmetikprodukte kaufen. Abgesehen davon könnte die Aloe auf der Fensterbank gar nicht schnell genug nachwachsen.

        Das Gel der Aloe vera wirkt feuchtigkeitsspendend und kühlend. Trotzdem sollte es nur sparsam eingesetzt werden.
        Das Gel der Aloe vera wirkt feuchtigkeitsspendend und kühlend. Trotzdem sollte es nur sparsam eingesetzt werden. (Foto: Shutterstock/Momentum studio)

        Tipps zu Aloe vera 

        • Für den Hausgebrauch Aloe vera nur auf kleinen Hautstellen anwenden. Dafür das Gel aus den abgeschnittenen Blättern herausdrücken oder -kratzen.
        • Aloe-vera-Gele haben wir zuletzt 2020 getestet: Das Ergebnis: Viele Produkte können wir empfehlen. Kritik gibt es vor allem für Aloe-vera-Gele, die PEG-Verbindungen enthalten. Mehr dazu lesen Sie hier: Aloe-vera-Gel im Test: Wie gut sind die Gele von dm, Rossmann & Co.?

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