- Im Test: 16 schwarze Mascaras mit ausgelobtem Volumen-Effekt, darunter sieben Mal zertifizierte Naturkosmetik.
- Zehn Wimperntuschen sind mit "sehr gut" oder "gut" empfehlenswert.
- In der Kritik: Unter anderm bedenkliche Mineralölbestandteile, halogenorganische Verbindungen und synthetische Polymere.
Aktualisiert am 25.10.2024 | Mascara gehört für viele Frauen zu den Basics ihres täglichen Make-ups. Die schwarze Paste legt sich wie ein Film bis zur Spitze um die kleinen Augenhärchen und sorgt so dafür, dass selbst kurze, dünne und helle Wimpern länger, dichter und dunkler wirken.
Um ihre Produkte an die Frau zu bringen, bewerben die Anbieter Wimperntuschen gerne mit allerlei Superlativen. Doch wie wird dieser Effekt eigentlich erreicht?
Wimperntuschen-Test: Konventionelle Produkte vs. Naturkosmetik
Die meisten Hersteller verweisen auf ein Zusammenspiel von Inhaltsstoffen und Bürstchen. In den Rezepturen der konventionellen Mascaras sorgen vor allem Fette auf Erdölbasis, Silikone und synthetische Polymere dafür, dass die Paste möglichst gleichmäßig und stabil auf den Wimpern haftet.
Die Naturkosmetik hingegen kommt ohne Kunststoffverbindungen aus – Zertifizierungsstandards wie Cosmos oder Natrue verbieten den Einsatz solcher Substanzen. Vergleichbare Effekte sollen etwa Schellack oder natürliche Wachse wie Carnaubawachs oder Bienenwachs erzielen, doch durch den Verzicht auf Kunststoff hält die Tusche nicht so stabil und verwischt leichter. Deshalb kann die Naturkosmetik nach aktuellem Stand keine wasserfesten Wimperntuschen anbieten.
Mascara im Test: Wie gut sind L'Oréal, Catrice & Co.?
Für unseren Test haben wir 16 schwarze Mascaras mit ausgelobtem Volumen-Effekt eingekauft, darunter sieben Mal zertifizierte Naturkosmetik. Fazit: Im Vergleich zu unserem vorherigen Test aus dem Jahr 2021 fiel das Testergebnis insgesamt positiver aus.
So fand das Labor nur geringe Spuren polyzyklischer aromatischer Kohlenwasserstoffe (PAK) in wenigen Mascara-Proben. Die Prüfung auf das potenziell krebserregende und erbgutschädigende N-Nitrosodiethanolamin blieb ganz ohne Befund.
Und auch Arsen, das in früheren Tests noch in einigen Wimperntuschen über den vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) festgelegten Höchstgehalten für technisch vermeidbare Spuren nachgewiesen wurde, fand das Labor diesmal nicht. Ohne Kritik können wir die getesteten Wimperntuschen aber nicht entlassen.
Einige Mascaras enthalten Mineralölbestandteile
Sechs Wimperntuschen enthalten Paraffine, also künstlich hergestellte Fette auf Erdölbasis. Das Problem? Paraffine können mit aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen (MOAH) verunreinigt sein, von denen einige Verbindungen ein krebserregendes Potenzial aufweisen.
Und die Laboranalysen zeigen: Alle paraffinhaltigen Mascaras im Test sind mit MOAH belastet. Hier erwarten wir höhere Reinheitsstandards – oder ein generelles Umdenken: Hersteller, die ganz auf erdölbasierte Fette verzichten, senken auch das Risiko einer MOAH-Verunreinigung.
Die Paraffine selbst, wie auch PEG-Verbindungen, die wir eigentlich wegen möglicher unerwünschter Einflüsse auf die Hautbarriere kritisieren, werten wir in diesem Test nicht ab. Der Grund: Mascara kommt bei bestimmungsgemäßem Gebrauch nur mit den Wimpern und nicht mit der Haut in Kontakt.
Weitere Problemstoffe in Wimperntuschen im Test:
Neben MOAH sind wir im Mascara-Test auch auf folgende unerwünschte Inhaltsstoffe gestoßen:
- Propylparaben: Der Konservierungsstoff steht unter Verdacht, wie ein Umwelthormon zu wirken.
- Butylhydroxytoluol (BHT) wird als Antioxidans eingesetzt. Auch bei ihm wird vermutet, dass er wie ein Umwelthormon wirkt.
- Halogenorganische Verbindungen sind eine Gruppe von mehreren Tausend Stoffen, die Brom, Jod oder (meistens) Chlor enthalten. Viele gelten als allergieauslösend, manche erzeugen Krebs, fast alle reichern sich in der Umwelt an.
- Synthetische Polymere: Alle konventionellen Mascaras in unserem Test setzen umweltbelastende synthetische Polymere ein. Solche Substanzen, zu denen auch Silikonverbindungen zählen, sollen für besseren Halt und den wimpernverlängernden Effekt sorgen. Als besonders umweltpersistent gilt die Silikonverbindung Cyclopentasiloxan (D5), auf die wir im Test einmal gestoßen sind.
Recyceltes Plastik nur in zwei Mascara-Tuben
Kritik gibt es außerdem für die Verpackungen: Denn recyceltes Plastik aus dem Wertstoffkreislauf suchten wir – bis auf wenige Ausnahmen – leider vergeblich. Nur in zwei Mascara-Röhrchen im Test ist sogenanntes Post-Consumer-Rezyklat enthalten.
Wie finde ich die passende Mascara?
Das Angebot an Wimperntusche ist beachtlich. Mit unseren Tipps finden Sie die richtige Tusche für die Wimpern:
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Je dickflüssiger eine Mascaraemulsion, desto mehr Volumen liefert sie. Auch die Bürstchen spielen eine Rolle: Längere Borsten bringen mehr Mascara und damit mehr Volumen in den Wimpernkranz.
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Manche Produkte erzeugen eine zusätzliche Verlängerung durch Microfasern, die sich ans Wimpernende lagern. Kontaktlinsenträgerinnen sollten jedoch vorsichtig sein: Denn die Fasern können unter die Linsen rutschen und die Augen irritieren.
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In Mascara-Bürstchen sammeln sich mit der Zeit Keime an. Angebrochene Röhrchen sollten deshalb nach spätestens sechs Monaten entsorgt werden.
Tipps für den perfekten Wimpernaufschlag
- Mascara zunächst in Zickzack-Bewegungen auf die oberen Wimpern auftragen. So werden alle Härchen benetzt und besser voneinander getrennt.
- Für etwas mehr optische Verlängerung noch einmal mit der Bürste über die Spitzen der Wimpern streifen.
- Auch die unteren Wimpern sollten etwas Farbe bekommen: Diese dafür vorsichtig und gezielt mit dem Bürstenende benetzen.
- Für einen intensiveren Effekt können die oberen Wimpern erneut getuscht werden. Streifen Sie überschüssige Paste vor dem Tuschen gut ab, um die berüchtigten "Fliegenbeine" zu vermeiden.
- Noch mehr Volumen bringt eine Wimpernzange. Diese dafür mit dem Föhn leicht erwärmen und dann für einige Sekunden am Wimpernkranz zusammendrücken. Wichtig: Die Zange immer vor dem Tuschen anwenden. Getuschte Wimpern brechen leichter.
Diesen Test haben wir zuletzt im Ratgeber Kosmetik 2024 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch für 2025 sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.
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