Festes Shampoo und Haarseife: Wo war da gleich der Unterschied?

Autor: Redaktion (lw) | Kategorie: Kosmetik und Mode | 30.08.2023

Festes Shampoo vs. Haarseife: Wo ist der Unterschied?
Foto: Shutterstock/Tatoka

Haarseifen und feste Shampoos scheinen auf den ersten Blick identisch: Beides sind umweltverträglichere Alternativen für die Haarwäsche, die in Stückform verkauft werden. Dabei gibt es einige Unterschiede, die Verbraucher kennen sollten.

Haarseife und festes Shampoo – ist das nicht irgendwie das Gleiche? Beide gelten als sinnvolle Zero-Waste-Alternativen für die Haarwäsche. Beide sind in Form bunter, oft rundlicher Riegelchen zu kaufen Beide duften angenehm und versprechen, die Haare zu reinigen und zu pflegen. Gut zu transportieren und verhältnismäßig nachhaltig sind sie noch dazu.

Festes Shampoo oder Haarseife? Die Unterschiede

Erst bei genauerem Hinsehen zeigen sich feinere Unterschiede zwischen Haarseifen und festen Shampoos. Das sind die wichtigsten:

  • Haarseifen enthalten als Waschsubstanz hauptsächlich klassische (Kern-)Seife, also Öle und Fette, mit Laugen verkocht. Außerdem haben sie einen basischen pH-Wert.
  • Feste Shampoos hingegen reinigen mit naturnahen oder synthetischen schaumbildenden Tensiden und haben in der Regel einen leicht sauren pH-Wert.

Das heißt: Haarseifen orientieren sich – nomen est omen – sehr viel näher an der gewohnten festen Seife, was die Zusammensetzung betrifft. Die neueren festen Shampoos hingegen kommen, auf die Rezeptur bezogen, sehr viel mehr nach klassischen Haarshampoos.

Sowohl Seifen als auch Shampoos können im feuchten Haar aufgeschäumt werden.
Sowohl Seifen als auch Shampoos können im feuchten Haar aufgeschäumt werden. (Foto: Shutterstock/Alona Siniehina)

Feste Shampoos sind zwar nicht einfach nur herkömmliche Shampoos, denen schlicht das Wasser entzogen wurde, aber man kann sie sich zumindest so vorstellen. Deshalb bilden die Shampoo-Stücke auch mehr und schneller Schaum als Haarseifen, die eher einen dünnen (Seifen-)Schaum ergeben.

Haarseifen und Shampoo-Stücke anwenden

Aufgrund der unterschiedlichen Zusammensetzung werden Haarseifen und feste Shampoos auch ein wenig unterschiedlich benutzt:

  • Da Haarseifen alkalisch bzw. basisch sind, kann sich die Seife mit Kalk verbinden; diese Rückstände können sich am Haar anlagern. Je häufiger Sie Haarseife benutzen, desto schwerer bzw. "verkalkter" wird das Haar deshalb.
    Abhilfe schafft beispielsweise eine saure Rinse (die eigentlich "saure Spülung" heißen müsste; der Ausdruck "saure Rinse" ist eine Eindeutschung des englischen Begriffs "sour rinse"). Die Spülung entfernt Kalkrückstände, verschiebt den pH-Wert wieder in den sauren Bereich und hilft so, das Haar glatt und geschmeidig zu machen.
    Hier erfahren Sie, wie Sie eine saure Rinse einfach selber machen.
  • Ansonsten gilt bei beiden Haarprodukten das Gleiche: Das feste Waschstück entweder direkt im feuchten Haar oder in der nassen Hand aufschäumen, Schaum im Haar verteilen, anschließend ausspülen (bei Haarseife besonders gründlich spülen, da sie stärker an den Haaren haftet).

Wer sich im Handel umsieht, merkt übrigens: Inzwischen haben die festen Shampoos der Konkurrenz, also den Haarseifen, ziemlich den Rang abgelaufen. In Drogeriemärkten findet sich inzwischen nur noch eine Haarseife auf sechs bis acht Shampoo-Stücke. Und auch Naturkosmetikhersteller, die früher nur Seifen für die Haare anboten, haben längst auch feste Shampoos im Programm.

Festes Shampoo bei ÖKO-TEST

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