WHO warnt vor Zucker in Babynahrung

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Kinder und Familie | 16.07.2019

WHO warnt vor Zucker in Babynahrung
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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor dem frühzeitigen Konsum von Zucker und gesüßter Nahrung. Die Gefahr von ernährungsbedingten Krankheiten sei groß, die Lebenserwartung könnte sinken.

Bei einer Untersuchung von 8.000 Babyprodukten sei festgestellt worden, dass in ungefähr der Hälfte der Produkte mehr als 30 Prozent der enthaltenen Kalorien aus Zucker bestanden. Ein erheblicher Teil der Produkte (zwischen 28 und 60 Prozent) steht mit dem Vermerk "für Säuglinge unter sechs Monaten geeignet" in den Regalen, so das Ergebnis der WHO-Studie. Die WHO warnt jetzt vor den Folgen des frühen Zuckerkonsums: Babynahrung mit Zucker und Süßungsmitteln kann ein Leben lang das Risiko für Diabetes und Karies erhöhen.

Die getesteten Produkte waren Getränke wie Saft, Tee und Smoothies, sowie Müsli, Kekse, Milchpulver und herzhafte Baby- und Kindermenüs. Sie stammten aus mehr als 500 Läden in den Städten Wien, Sofia, Budapest und Haifa.

WHO empfiehlt: Nur Muttermilch in den ersten sechs Monaten

Die langjährige Empfehlung der WHO lautet: Babys sollten in ihren ersten sechs Lebensmonaten am besten ausschließlich gestillt werden. Wenn auf Etiketten von Produkten für Kinder stehe, dass sie für Babys unter sechs Monaten geeignet seien, sei das irreführend, kritisiert die WHO. Alle gesüßten Getränke – auch Fruchtsäfte – sollten den Hinweis "nicht für Kinder unter drei Jahren geeignet" tragen. 

Lebenserwartung könnte sinken

Eine gute Ernährung im Säuglingsalter und in der frühen Kindheit sei der Schlüssel für optimales Wachstum und eine bestmögliche Entwicklung des Kindes. So würde Übergewicht, Fettleibigkeit und ernährungsbedingten Krankheiten am besten vorgebeugt, so Zsuzsanna Jakab, WHO-Regionaldirektorin für Europa. Die Lebenserwartung in Europa könnte aufgrund von immer mehr Übergewicht in der Bevölkerung sinken.

Quelle: WHO

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