Schultüte füllen: So geht's umweltverträglich und nachhaltig

Autor: Meike Rix | Kategorie: Kinder und Familie | 01.08.2023

Schultüte füllen: So klappt es nachhaltiger
Foto: FamVeld/Shutterstock

Die große Schultüte zur Einschulung macht stolz und glücklich und schmückt die Erinnerungsfotos. Doch anstatt mit Zucker und Plastik kann man sie auch nachhaltiger befüllen. Und auch an anderen Stellen können Eltern für einen ökologischeren Schulstart sorgen. 

Eine Schultüte voll quietschbunter Süßigkeiten und Plastikspielzeug – die Wahrscheinlichkeit, dass der Nachwuchs sich darüber freut, ist groß.

Aber weder die Freude noch die Umweltbilanz sind sonderlich nachhaltig, wenn am Ende des großen Tages außer Bauchgrummeln und Plastikmüll nichts vom Inhalt übrigbleibt. Wir haben da ein paar schönere Ideen.

Schultüte mit Bio-Süßigkeiten befüllen

Klar gehört etwas Süßes zur Feier des Tages dazu. Aber es steht ja nirgends geschrieben, dass es extra viel Gummizeug mit billiger Isoglukose (Fruktose-Glukose-Sirup) in kleinen Plastikverpackungen sein muss.

Bio-Gummitiere, -kekse und Riegel haben oft natürlichere Zutaten und es gibt sie auch in hübschen, größeren Tüten. Nussmischungen und Studentenfutter können, anders als der Süßkram, auch noch das mitgebrachte Frühstück an den ersten Schultagen bereichern.

Kekse zur Einschulung selber backen

Viele Kinder im Grundschulalter lieben es, für andere zu backen, und wissen selbst zubereitete Süßspeisen schon als liebevolle Geste zu schätzen. Selbst gemachtes kandiertes Obst, Popcorn, Kekse in Buchstaben- oder Schultütenform, ein schön dekorierter Muffin oder Cupcake in der "Zuckertüte" sind deshalb eine tolle Überraschung.

Kunstvolle, selbst gemachte Süßigkeiten wie buntes Cupcakes kommen bei den Einschulungskindern besonders gut an.
Kunstvolle, selbst gemachte Süßigkeiten wie buntes Cupcakes kommen bei den Einschulungskindern besonders gut an. (Foto: Milleflore Images/Shutterstock)

Schultüte füllen: mit Trinkflasche und Brotdose

Verpacken kann man die Naschereien für den ersten Schultag in bemalten Butterbrottüten oder praktischerweise gleich in der neuen Schulfrühstücksdose. Kinder freuen sich auch über eine schöne Trinkflasche sowie Joghurt- oder Obstdosen. Wie nachhaltig solche Behälter wirklich sind, hängt stark von der Nutzungsdauer ab.

Bei Trinkflaschen deshalb darauf achten, dass die Hersteller auch Wechselteile wie Deckel und Dichtungsringe anbieten. Wer Plastik vermeiden möchte, findet sowohl bei Brotdosen als auch Trinkflaschen inzwischen eine große Auswahl an Edelstahl.

Einkaufsliste für Hefte, Stifte & Co. abwarten

Arbeitsutensilien wie Hefte, Stifte, Tusche und Knete erst kaufen, wenn die Einkaufsliste von der Schule da ist. Sonst läuft man Gefahr, die Sachen doppelt besorgen zu müssen, weil sie nicht genau ins Konzept passen.

In der ersten Klasse sind zum Malen meist noch dicke Dreikantbuntstifte und ein dicker Schreiblern-Bleistift angesagt. Besondere Radiergummis oder lustig bedruckte Stifte lenken eher ab. Auch den ersten Füller schenkt man besser erst in dem Schuljahr, in dem er auch zum Einsatz kommt. Das wirkt motivierender. Bei Bastelkleber darauf achten, dass er lösemittelfrei ist.

Beim Kauf von Schulheften sollten Eltern nach dem Umweltzeichen "Blauer Engel" Ausschau halten: Papierprodukte mit diesem Siegel bestehen komplett aus recyceltem Altpapier.

Nachhaltiger Schulstart: "Elterntaxis" vermeiden

Für die Öko-Bilanz spielt die Füllung der Schultüte eine ungleich kleinere Rolle als die tägliche An- und Abreise. "Elterntaxis" verpesten die Luft an nahezu jeder Grundschule und erhöhen dabei die Unfallgefahr für alle Schüler.

Um nicht selbst in eine Elterntaxi-Routine zu rutschen, braucht es einen klaren Plan und gute Ausrüstung. Wenn der Weg fürs Kind alleine zu weit oder verkehrstechnisch kniffelig ist: Gibt es vor Ort vielleicht einen "Geh-Bus", also Treffpunkte, von wo aus die Kinder in der Gruppe zusammen mit freiwilligen Elternlotsen zur Schule gehen können?

Oder kann man in der ersten und zweiten Klasse zusammen mit dem Kind mit dem Rad zur Schule fahren oder die Strecke als Morgenspaziergang für die eigene Gesundheit nutzen?

Im Sinne eines nachhaltigen Schulstartes sollten die Eltern ihren Nachwuchs besser zu Fuß oder mit dem Rad zur Schule begleiten – oder in einer Gruppe mit anderen Kindern dorthin laufen lassen.
Im Sinne eines nachhaltigen Schulstartes sollten die Eltern ihren Nachwuchs besser zu Fuß oder mit dem Rad zur Schule begleiten – oder in einer Gruppe mit anderen Kindern dorthin laufen lassen. (Foto: CokaPoka/Shutterstock)

Regencape als Füllung für die Schultüte

In jedem Fall helfen Regencapes und -hosen, Ranzenschutzhüllen und Warnwesten gegen die Versuchung, den Nachwuchs bei schlechtem Wetter oder Dunkelheit doch wieder mit dem Auto zu kutschieren. Mit Ausnahme der Hosen macht diese Große-Kinder-Ausrüstung sich auch gut in der Schultüte.

Achtung: Bunt und mit ein paar kleinen Reflektorstreifen reicht noch nicht für gute Sichtbarkeit in der Morgendämmerung. Die Regenhüllen sollten auch fluoreszieren, also wirklich leuchtend neongelb, -orange oder -pink sein. Viele Ranzenhersteller berücksichtigen das weder beim Design der Schulranzen noch bei beiliegenden Schutzhüllen.

Bonus bei der vermeintlich unbequemeren Anreise: Kinder, die auf dem Schulweg Bewegung und frische Luft hatten, können sich im Unterricht besser konzentrieren.

Weitere nachhaltige Einschulungs-Geschenke

Ein wertiges Einschulungsgeschenk ist die erste Armbanduhr. Bücher für Leseanfänger steigern die Vorfreude aufs Lesenlernen. Auch Vorlesen tut in der Schulzeit weiterhin gut. Mit einem Meine-Freunde-Buch lässt sich die neue Klasse kennenlernen.

Ein schön eingerichteter Arbeitsplatz wird anfangs noch nicht gebraucht, kann aber auch Freude machen, falls zum Beispiel die Großeltern noch auf der Suche nach einer richtig großen Geschenkidee sind. Gute Schülerschreibtische sind stark höhenverstellbar für Erst- bis Zehntklässler und halten lange, sodass man teure Marken auch prima gebraucht kaufen kann.

Natürlich dürfen es zur Einschulung auch Geschenke sein, die einfach nur Spaß machen, zu den individuellen Interessen passen und nichts mit der Schule zu tun haben: Samen für essbare Blüten. Ein Blumentopf mit fleischfressenden Pflanzen zum Beobachten. Ein Schnitz-Set. Erstes eigenes Werkzeug. Ein schönes Puzzle zum Entspannen. Etwas zum Basteln oder Handarbeiten.

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